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In Ewigkeit verflucht

In Ewigkeit verflucht

Titel: In Ewigkeit verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns auch hinter die Wände schauen lässt, die uns sonst versperrt sind.«
    »Ihr werdet praktisch erleuchtet sein, wenn alles so geschieht, wie ihr es euch vorgestellt habt?«
    »Ja, das ist unser Plan.«
    »Und Reto Kirchner war dagegen.«
    Diesmal erhielt ich keine Antwort. Kevin überlegte, und ich half ihm auf die Sprünge.
    »Reto Kirchner ist der Mann, der bei dir gewesen ist und dich an der Stirn verletzt hat.«
    »Ich weiß es nicht. Er wollte nur zu ihr gehen. Er hat mich erpresst. Aber er wird es nicht schaffen. Elisa ist stärker, weil sie sehr mächtige Helfer hat.«
    »Kennst du sie?«
    »Nein, ich weiß es nur. Sie hat davon berichtet. Selbst der Tod ist ihr Freund.«
    Für mich stand fest, dass ich aus Kevin nicht mehr viel herausbekommen konnte. Er hatte gesagt, was er wusste, und er hatte sein Vertrauen in Elisa gesetzt. Den anderen Mitgliedern seiner Gruppe würde es bestimmt nicht anders ergehen. Sie alle hielten zusammen, weil sie durch diese Elisa zusammengeschweißt worden waren.
    Allerdings drückte mich noch eine Frage. Darauf wollte ich unbedingt eine Antwort haben.
    »Wann soll es genau stattfinden? Wann wird man euch hier die Augen für die neue Welt öffnen?«
    »Bald. Wenn die Dunkelheit die Dämmerung abgelöst hat. Dann werden wir uns draußen treffen und zu der Hütte gehen.«
    »Zu welcher?«
    »Den schmalen Weg hoch. Auf dem Plateau. Dort steht die kleine Hütte. Da endet der Lift.«
    »Die kann ich sehen«, meldete sich Bill Conolly, der die letzte Zeit über am Fenster gestanden und hinausgeschaut hatte. »Sie ist wirklich nicht weit entfernt.«
    »Gut.« Ich überlegte, wie wir vorgehen sollten. Als ich einen Blick auf Kevin warf, bemerkte ich, dass er sich für mich nicht mehr interessierte. Seine Kopf war leicht nach vorn gesunken. Er schien in seinen eigenen Gedanken und Vorstellungen gefangen zu sein. Ich war mir sicher, dass sich alles nur um seine besondere Zukunft drehte, die er, zusammen mit den anderen Freunden, in dieser folgenden Nacht besonders intensiv erleben würde.
    Ich gab Bill ein Zeichen. Wir verließen das Zimmer, ohne Kevin Bescheid zu geben.
    »Hättest du ihn nicht darauf hinweisen sollen, dass er den Mund hält?«, fragte Bill.
    »Hätte er es denn getan?«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Elisa ist wichtiger.«
    Bill deutete in den Gang hinein. »Wenn mich nicht alles täuscht, hat sie das letzte Zimmer besetzt. Ein Eckraum.«
    »Ich weiß.«
    »Sollen wir hin?«
    »Wir werden es versuchen«, sagte ich, »und ihr dann einige unangenehme Fragen stellen.«
    Bill hielt sich mit einem Kommentar zurück. Seinem Gesicht sah ich an, dass er intensiv nachdachte.
    »Hast du ein Problem?«
    »Ja, das habe ich. Und genau das solltest du auch haben. Ich frage mich nämlich, ob diese Person es tatsächlich schafft, Kontakt mit dem Jenseits zu bekommen. Und wenn, dann würde ich gern wissen, wie dieser Kontakt aussieht.«
    »Geduld Bill, nur noch etwas Geduld...«
    ***
    Kein Gesicht! Dafür eine Fratze. Die Grimasse des Todes, wie sie hässlicher nicht sein konnte. Ohne Fleisch. Mit einer hohen Stirn und Augenhöhlen, die auf Grund der recht hellen Umgebung dunkler wirkten, als sie es eigentlich waren.
    Hinzu kam der nackte Körper, der so gar nicht zu dem Schädel passen wollte und den Schrecken in Reto nur noch potenzierte. Er hatte mit allem gerechnet. Er hatte sich vorgestellt, wie es Elisa auf dem Bett mit fremden Menschen trieb, das alles wäre für ihn zwar schlimm gewesen, aber es hätte ihn nicht so stark geschockt wie dieser Anblick, der für ihn nicht nur eine optische Qual bedeutete, sondern auch eine seelische.
    Reto Kirchner wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er hielt das Beil noch fest umklammert. Er hätte es auch in den verdammten Knochenschädel schlagen können, doch er fand nicht die Kraft, sein Beil auch nur um einen Millimeter anzuheben. Statt-dessen zitterte es ebenso wie sein rechter Arm. Dass es ihm noch nicht aus der Hand gerutscht war, empfand er fast als Wunder.
    Wie sehr hatte er diesen Körper geliebt! Elisa hatte getan, was er wollte, und ihm die geheimsten Wünsche erfüllt. Wie glücklich war er über die Verlobung gewesen!
    Und jetzt dies!
    jemand stöhnte schrecklich auf. Es dauerte eine Weile, bis Reto bemerkte, dass er es gewesen war, der dieses Stöhnen ausgestoßen hatte. Er fand sich überhaupt nicht mehr zurecht, und er merkte sehr genau, dass seine Augen zu brennen begann, je mehr er auf den verdammten Schädel

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