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In feinen Kreisen

In feinen Kreisen

Titel: In feinen Kreisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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Frau erkennen, deren helles Kleid einen deutlichen Kontrast zu den leuchtenden Farben eines Kräuterbeets bildete.
    »Sie haben Neuigkeiten für uns?«, fragte Stourbridge, noch bevor der Lakai die Tür zum Korridor ganz geschlossen hatte. Sein Blick war ängstlich, und sein Gesicht wirkte müde. Die dunklen Ringe unter den Augen zeugten von wenig Schlaf.
    »Es tut mir Leid, es sind keine guten Neuigkeiten«, antwortete Monk ohne Umschweife. Er sah, wie Harry Stourbridge sich verkrampfte und auch noch der letzte Rest von Farbe aus seinem Gesicht wich. »Ich glaube, ich habe Ihre Kutsche und die Pferde gefunden«, fuhr er fort. »Und den Leichnam eines Mannes, bei dem es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Treadwell handelt. Von Mrs. Gardiner gibt es nicht die geringste Spur. «
    »Keine Spur von Miriam?« Stourbridge sah ihn verwirrt an. Dann schluckte er. »Wo war das, Mr. Monk? Wissen Sie, was Treadwell zugestoßen ist, falls er tatsächlich der Tote ist?«
    »Es ist in Hampstead passiert, gleich hinter der Heide. Es tut mir sehr Leid, aber es sieht so aus, als sei Treadwell ermordet worden.«
    Stourbridges Augen weiteten sich. »Raub?«
    »Vielleicht, aber wenn es so war, was hätte man ihm stehlen können? Er hatte doch sicher kein Geld bei sich oder wird im Haus irgendetwas vermisst?«
    »Nein! Nein, natürlich nicht, sonst hätte ich Ihnen das mitgeteilt. Aber warum sonst sollte jemand den armen Mann töten?«
    »Wir wissen nicht…«
    »Wir?«
    »Die Polizei von Hampstead. Ich habe die Kutsche bis dorthin verfolgen können, dann habe ich mich an die Polizei gewandt«, erklärte Monk. »Ein junger Sergeant namens Robb betreut den Fall. Er berichtete mir, dass er an einem Mordfall arbeite, und nach seiner Beschreibung des Opfers hatte ich den Eindruck, es könne sich um Treadwell handeln. Außerdem wurden etwa eine halbe Meile entfernt die Kutsche und die Pferde aufgefunden, und zwar in unversehrtem Zustand. Ich habe sie mir angesehen und nach allem, was Sie mir gesagt haben, denke ich, dass es sich um Ihr Eigentum handelt. Ich fürchte, Sie werden jemanden hinschicken müssen, der die Kutsche und die Pferde identifiziert – und den Leichnam –, um ganz sicher zu gehen.«
    »Selbstverständlich«, pflichtete Stourbridge ihm bei. »Ich werde selbst hinfahren.« Er machte einen Schritt auf Monk zu.
    »Aber Sie haben nichts von Miriam gehört?«
    »Noch nicht. Es tut mir Leid.«
    Verona kam über den Rasen auf sie zu, denn ihre Neugier ließ ihr keine Ruhe.
    Stourbridge straffte die Schultern, als er sie kommen sah.
    »Was gibt es Neues?«, fragte sie und sah dabei Monk an. »Sie wissen etwas.« Es war eine Schlussfolgerung, keine Frage.
    »Geht es um Miriam?«
    Monk forschte in ihren Zügen nach einer Regung, aber er konnte nichts dergleichen entdecken.
    »Noch nicht«, nahm Stourbridge Monks Antwort vorweg.
    »Aber es sieht so aus, als hätte Mr. Monk vielleicht Treadwell gefunden…«
    »Vielleicht?« Sie merkte sofort auf, als dieses Wort fiel.
    »Dann haben Sie ihn also nicht angesprochen, nicht mit ihm geredet? Warum nicht? Was ist passiert?«
    »Es ist ihm etwas zugestoßen«, antwortete Stourbridge ausweichend. »Ich bin dabei, Mr. Monk zu begleiten, um festzustellen, was es sonst noch in Erfahrung zu bringen gibt. Ich werde dir natürlich alles erzählen, sobald ich wieder zurück bin.« In seiner Stimme schwang ein Unterton mit, der ihr signalisierte, dass weitere Fragen sinnlos wären.
    Monks Erleichterung darüber, Lucius nicht über seine jüngsten Entdeckungen in Kenntnis setzen zu müssen, war nur von kurzer Dauer. Als sie die Halle durchquerten, kam Lucius mit bleichem Gesicht und weit aufgerissenen Augen die Treppe herunter.
    »Was haben Sie herausgefunden?«, wollte er wissen. Seine Stimme klang ängstlich. »Geht es um Miriam? Wo ist sie? Was ist mit ihr passiert?«
    Stourbridge drehte sich um und streckte die Hände aus, als wolle er Lucius an den Schultern fassen, aber Lucius wich zurück. Seine Kehle war wie zugeschnürt, sodass er nicht sprechen, sondern nur nach Luft schnappen konnte.
    »Ich weiß nichts Neues über Mrs. Gardiner zu berichten«, beeilte Monk sich zu sagen. »Aber möglicherweise habe ich Treadwell gefunden. Ich brauche jemanden, der ihn identifiziert, bevor ich es mit Sicherheit sagen kann.«
    Stourbridge legte Lucius eine Hand auf den Arm. »Es deutete nichts darauf hin, dass Miriam bei ihm war«, sagte er sanft.
    »Wir wissen nicht, was geschehen ist, oder warum. Bleib

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