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In Gedanken bei dir (German Edition)

In Gedanken bei dir (German Edition)

Titel: In Gedanken bei dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein , Lara Myles
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Satellitentelefon
aus der Gürteltasche. »Wenn du telefonieren willst, kann ich dir mein Iridium
leihen. Das funktioniert überall.«
    Sie
winkte ab. »Nicht so wichtig.«
    Na,
offenbar doch! Denn ein paar Schritte weiter drehte sie schon das nächste
Video. Dieses Mal filmte sie ihn, wie er mit dem schweren Equipment auf dem
Rücken am Flussufer entlangstapfte. Alex winkte ihr zu, und sie schloss wieder
zu ihm auf.
    Eine
halbe Meile weiter kletterten sie einen felsigen Abhang hinauf und genossen auf
einer blühenden Wiese den Ehrfurcht gebietenden Blick auf den Mount St Helens.
Die Wolke war verschwunden, der Krater lag jetzt offen vor ihnen.
    Cassie
sah sich um. »Und jetzt?«
    Alex
nickte hinüber zum umgekippten Stativ des GPS-Moduls wenige Schritte entfernt
im hohen Gras.
    »Wie
ist denn das passiert?« Cassie folgte ihm zum Gerät. »Das Erdbeben?«
    »Nein,
das war nicht stark genug. Die Dornen an den Beinen des Stativs stecken fest im
Boden. Vielleicht hat sich ein Wapiti mit dem GPS angelegt?«
    Cassie
legte beide Hände mit abgespreizten Fingern an ihre Stirn, zog die Schultern
hoch und scharrte mit dem rechten Fuß. »Du meinst, so?«
    »Genau:
Mal sehen, wer stärker ist.«
    »Und
dein GPS-Modul hat den Kampf verloren.«
    »So
sieht’s aus.« Alex zog das umgekippte Gerät zur Seite. »Hilfst du mir mal?«
    »Na
klar.« Cassie wuchtete das Stativ von ihrer Schulter, klappte es auf und setzte
es auf den Boden. »So richtig?«
    »Perfekt.«
Alex nahm das Gerät aus der Transportbox und schraubte es auf das Gewinde des
Stativs. Die Einrichtung eines GPS-Messpunktes war ein aufwändiger Prozess, der
extreme Genauigkeit und viel Geduld erforderte.
    »Kann
ich dir irgendwo noch besser im Weg stehen, als ich’s schon tue?«, meldete sich
Cassie, die ihn aufmerksam beobachtete.
    »Besser
geht’s nicht. Bleib einfach, wo du bist.« Alex platzierte das Stativ genau über
den Fixpunkt, den er vor Wochen auf dem Felsen markiert hatte. Okay, die
Wasserwaagen am Gerät waren jetzt ausgerichtet. Noch die Solarzellen
anschließen. »Fertig.«
    »Das
war’s?«, fragte Cassie.
    »Yup.«
    Sie
hob beide Hände. »Und?«
    »Okay,
ich erklär’s dir – GPS?«
    »Globales
Satellitennavigationssystem zur Positions-bestimmung, Geschwindigkeits- und
Zeitmessung.«
    »Und
jetzt deine Frage?«
    »Du
Arsch. Was misst das Gerät?«
    »Verschiebungen
durch Beben, Erdrutsche und Vulkanausbrüche. Durch die Messungen während des
Erdbebens gestern bekomme ich Informationen über die Prozesse im Erdinnern und
die Stabilität des Untergrunds. Druck und Temperatur ...«
    »...
des aufsteigenden Magmas ...«
    »Genau.«
    »Dann
weißt du also, wann dir der Berg um die Ohren fliegt.«
    »Die
letzten Ausbrüche von 1980, 2004 und 2005 begannen immer mit einem Schwarm von
niederfrequenten, oberflächennahen Beben.«
    »Gut
zu wissen. Wenn das Beben vorbei ist, können wir schon mal die Tüte mit den
Marshmallows aufreißen, die wir über dem glühenden Lavaflow rösten wollen.«
    Alex
prustete los, und sie lachten, bis ihnen die Tränen übers Gesicht liefen. Arm
in Arm standen sie auf der Wiese, dann ließen sie sich immer noch kichernd ins
Gras fallen.
    Cassie
zog die Nase hoch und wischte sich mit dem staubigen Ärmel das Gesicht ab. Ein
Sandkorn blieb an ihrer Wange hängen, und Alex rieb es mit dem Daumen weg.
    »Es
ist schön, wieder mit dir zu lachen«, gestand er leise.
    Wieder
ernst, sah sie ihn an, sagte aber nichts.
    Musste
sie auch nicht, ihr Blick sagte alles.
    Was
war in San Francisco bloß passiert?
    Cassie
ließ die gelben, violetten und roten Blüten durch ihre Finger gleiten. »Sieh
mal, die tanzenden Schmetterlinge. Es ist so schön hier. Können wir ein
bisschen bleiben?«
    »Na
klar.«
    Cassie
ließ sich rückwärts in Gras fallen und breitete ihre Arme aus. In der Ferne,
irgendwo zwischen den Bäumen, röhrte ein Wapiti.
    »Müde?«
    »Mhm,
und hungrig«, murmelte sie mit geschlossenen Augen.
    »Okay,
wir haben ...« Er zog ihren ledernen Rucksack zu sich heran und spähte hinein.
»... Eichhörnchenfutter: Samen und Nüsse ... zwei Flaschen Mountain Dew ...«
    »Ich
hätte gern einen großen Burger, den Büffel fast noch lebendig. Dazu nehme ich
einen Salat. Und ein Glas Rotwein.«
    »Kriegst
du.«
    Sie
setzte sich auf und legte die Arme um ihre Knie. »Echt jetzt?«
    »Heute
Abend. Mein Kühlschrank ist leer – ich wollte am späten Nachmittag eigentlich
zu Marlee und den Kids fahren. Aber wir könnten heute

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