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In Gottes Namen. Amen!

In Gottes Namen. Amen!

Titel: In Gottes Namen. Amen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rich
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sein Chef lachte.
    »Was ist denn so komisch?«
    »Das funktioniert niemals.«
    Craig rutschte verlegen auf seinem Stuhl herum.
    »Wieso soll das so schwer sein?«, meinte er. »Sie wollen doch eh zusammen sein. Ich muss ihnen nur eine Gelegenheit verschaffen.«
    »Nur weil man den Menschen etwas gibt, bedeutet das noch lange nicht, dass sie es auch zu ihrem Vorteil nutzen. Die sind wie Goldfische. Man kann ihnen was direkt vor die Nase werfen, und sie ignorieren es einfach. Weißt du, wie lange es gedauert hat, bis die Menschen endlich mal Obst probiert haben? An die tausend Jahre. Eine Weile lang sind sie immer bloß zu den Bäumen hin, haben mit Stöcken dran gerüttelt und sind dann weggerannt.«
    »Wieso?«
    »Weil sie vor allem Angst haben. Das ist ihr größter Makel. Abgesehen davon, dass sie früher oder später sowieso alle sterben.«
    »Vielleicht gibt’s da ja einen Zusammenhang?«
    »Oho, Mr Philosophisch!«
    Craig blickte verlegen in seinen Schoß.
    »Na ja«, nuschelte er. »Ich halte dich auf dem Laufenden.«
    »Nicht nötig«, sagte Gott. »Ich sehe alles.«
    Eliza saß an ihrem Schreibtisch und wartete auf Craigs Rückkehr, als sie jemanden schreien hörte. Das Geräusch kam aus einer der Kabinen weiter hinten im Gang. Sie rannte hin, weil sie glaubte, ein Kollege habe sich verletzt. Aber schon bald merkte sie, dass das Geräusch aus einem Computer kam. Brian aus der Abteilung für Körperliche Unversehrtheit hatte seinen Schreibtisch unbewacht verlassen.
    Sie betrat Brians leere Kabine und blickte auf seinen Bildschirm. In einem Vorstadtgarten wand sich ein Teenager neben einem Trampolin auf dem Boden, umklammerte offensichtlich unter Schmerzen seinen Fußknöchel.
    »Huch«, sagte Brian, als er von der Toilette zurückkam. »Ich hätte wohl nicht gehen dürfen.«
    »Ist er schwer verletzt?«, fragte Eliza.
    Brian betrachtete den Bildschirm und lachte.
    »Oh, ja«, sagte er und schloss das Fenster. »Mann, bin ich verkatert.«
    Er holte eine Familienpackung Alka-Seltzer aus seinem Aktenschrank und schüttelte ein paar Tabletten auf den Schreibtisch. Eliza sah, dass der Behälter fast leer war.
    »Soll ich dir was verraten?«, sagte Brian. »Ich bin ein schlechter Engel.«
    »Ich bin sicher, dass das nicht stimmt.«
    »Doch, das stimmt«, sagte Brian. »Ich mache meinen Job wirklich nicht gut. Weißt du, wie viele Verletzungen ich in diesem Quartal verhindert habe? Zwei. Und beides waren Papierschnittwunden. Ist das zu fassen? Zwei Wunder in drei Monaten!«
    Er blickte Eliza aufmerksam an, schien zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in der Abteilung ihre Anwesenheit zu registrieren.
    »Hat dich schon jemand rumgeführt?«, fragte er.
    »Craig hat mir das gesamte Stockwerk gezeigt. Allgemeines Wohlbefinden, Körperliche Unversehrtheit …«
    »Das ist kein Rundgang«, unterbrach Brian sie. »Die Firma besteht aus mehr als nur ein paar Büroräumen. Uns steht ein Wahnsinns- Campus zur Verfügung. Die einzige Firma auf der Erde, die da auch nur annähernd rankommt, ist Google. Und meiner Meinung nach schlagen wir die um Längen.«
    Er warf zwei Alka-Seltzer in eine Flasche Wasser und wartete, bis die Flüssigkeit aufsprudelte.
    »Im Himmel gibt’s alles. Hast du gewusst, dass neben dem Beachvolleyball-Platz eine Sushi-Bar aufgemacht hat? Die ist täglich rund um die Uhr geöffnet. Wenn du deine Flügel zeigst, musst du nichts bezahlen.«
    Er zeigte streng auf sie. »Nimm die doppelte Drachenrolle. Wenn du was anderes bestellst, spinnst du.«
    Eliza nickte.
    »Das ist nur die Spitze des Eisbergs«, meinte Brian. »Dienstags gibt’s Massagen im Pavillon. Frag nach Lucy – die hat’s drauf. Normalerweise ist sie von zwei bis vier da.«
    »Fällt das nicht in unsere Dienstzeit?«
    Brian lachte. »Interessiert hier keinen, wenn du die Arbeit schwänzt. Im vergangenen Monat habe ich mir elfmal freigenommen. Niemand hat was gesagt.«
    Er grinste spöttisch. »Craig hat dir wahrscheinlich gar nicht erklärt, dass man sich freinehmen kann, wann man will.«
    »Hat er nicht«, gab sie zu.
    »Er nutzt die Möglichkeiten hier überhaupt nicht aus.«
    »Vielleicht ist er zu sehr mit wichtigen Dingen beschäftigt.«
    »Hör auf«, sagte Brian. »Wir sind nicht wichtig. Egal wie viele Wunder wir schaffen, das ist nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das ganze Büro ist ein Witz. Ehrlich, ich kann’s kaum abwarten, bis hier dichtgemacht wird.«
    »Vielleicht bist du einfach in der falschen

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