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In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Hauxwell
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BBM 9-Millimeter-Revolver«, sagte er. »Lässt sich leicht zu einer echten Waffe umbauen, wenn man sich da auskennt. Man schleift die orange Farbe ab und bohrt den Lauf aus, damit man echte Munition abfeuern kann. Ist die Lieblingswaffe der Londoner Gangs bei Revierkämpfen.«
    Berlin lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Es gibt zwischen Okonedo und Lazenby keine Verbindung außer dem Waffentyp, und Sie haben gerade gesagt, dass der sehr verbreitet ist. Und warum sollte eine Gang Lazenby umbringen wollen? Weil die nicht wollten, dass er ihre potentiellen Kunden gratis mit Heroin versorgt?«
    Sie sah, dass ihr ausdruckloses Gesicht ihn mehr als beabsichtigt irritierte.
    »Ich habe nie etwas von einer Gang gesagt. Es gibt eine andere Verbindung zwischen Okonedo und Lazenby.« Er machte eine Pause. Wartete auf den Trommelwirbel. »Bonnington.«
    »Was? In den Nachrichten hieß es, er wäre gegen Drogen. Der Täter war jemand, der Lazenbys Drogen so sehr wollte, dass er dafür gemordet hat«, sagte Berlin.
    »Sie sehen das völlig falsch«, widersprach er heftig. Er beugte sich über den Tisch und nahm seine Unterlagen wieder an sich. »Er wollte die Drogen nicht verkaufen, er wollte sie aus dem Verkehr ziehen.«
    Berlin hob eine Augenbraue. »Meinen Sie das ernsthaft? Glauben Sie, dass Okonedo mit Bonnington zusammengearbeitet hat? Dem Kerl, der mit ihr gekämpft hat, um Lazenby zu helfen?«
    »Und wenn er gewusst hat, dass die Knarre eine Attrappe war?«
    Berlin durchdachte die Implikationen.
    Dempster schwieg.
    »Okay«, sagte sie langsam, aber mit mehr als nur einer Spur von Skepsis.
    Dempster konnte nicht anders, er musste ihr einen Schubs in die richtige Richtung geben.
    »Er wollte Lazenby aus dem Weg haben. Das ist die perfekte Tarnung. Sei ein Held und rette mittags einem Mann das Leben, damit keiner dich im Verdacht hat, wenn du ihn nach dem Kaffeeklatsch umbringst. Aber egal: Wer stürzt sich schon auf eine geistig gestörte Frau mit einer Pistole? Jemand, der weiß, dass sie nicht echt ist«, erläuterte er.
    »Sie haben zu viel Fernsehen gekuckt«, sagte Berlin.
    Dempster schnaubte.
    Sie sah, dass er genervt war, wahrscheinlich weil sie nicht, überwältigt von seinen grandiosen Schlussfolgerungen, an den richtigen Stellen Oh und Ah gerufen hatte. Vor lauter Verärgerung schien er vergessen zu haben, dass sie sich verabredet hatten, damit sie ihm das Ergebnis ihrer Mission mitteilen konnte, die andere vielleicht Erpressung nennen würden. Dempster war offensichtlich selbst ein Fachmann auf diesem Gebiet, obwohl er es wahrscheinlich lieber »den Hebel ansetzen« nannte. Sie ließ sich Zeit, denn sie wollte das Spiel zu ihren Bedingungen spielen.
    »Doch, eine hübsche Theorie. Es gibt da nur ein Problem mit Bonnington als Lazenbys Mörder.«
    »Und das wäre, Sherlock?«
    »Es war eine Frau.«
    Die Kombination von kalten, nassen Körpern und zu wenig Platz machte aus der U-Bahn eine stinkende Sauna. Berlin war eingeklemmt zwischen zwei riesengroßen australischen Rucksacktouristen und überdachte noch einmal, was Rosenwänglein ihr erzählt hatte. Sie hatte einen angefressenen Dempster in der British Library zurückgelassen, der dieselbe Information verdaute.
    Nach Rosenwängleins Bericht war bei seiner Ankunft in der Praxis eine Frau im Wartezimmer gewesen, die er noch nie gesehen hatte. Er fand es seltsam, weil er, abgesehen von Berlin, in all den Jahren nur sehr wenige Frauen gesehen hatte. Normalerweise kam vor ihm immer jemand dran, den er als »großen Herrn von südländischem Aussehen« beschrieb. Was immer das bedeuten mochte.
    Die Frau trug eine Kapuzenjacke und stand bei der Tür zum Behandlungszimmer. Sie sah ungeduldig zu dem grünen Licht hoch, offensichtlich hatte sie es eilig, hineinzukommen. Rosenwänglein hatte Platz genommen und seine Zeitung rausgeholt, bevor er den Klick hörte, der besagte, dass Lazenby die Tür geöffnet hatte. Die Frau stürzte sofort, ohne ihn anzusehen, in das Behandlungszimmer.
    Geräusche drangen nur schwach durch die schwere Tür, aber Rosenwänglein hatte eine Art Aufschlag bemerkt, eher eine Vibration des Fußbodens. Dann gab es einen Knall, wie einen Peitschenschlag, und noch einen dumpfen Aufprall.
    Lazenby, der auf dem Boden aufschlägt, dachte Berlin.
    Rosenwänglein blieb erschrocken regungslos sitzen, bis er die Tür zum Spritzenraum zuschlagen hörte. Er erhaschte einen Blick auf einen Mann, der den Flur entlanglief. Sonst gingen die

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