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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Carmen wirklich einen gebrochenen Arm gehabt, hätte sie sechs Wochen lang einen Gips tragen müssen. Und Ellie ist ein kluges Mädchen, also würde sie sich daran erinnern. Das Gleiche gilt für den Unterkiefer. Nach einem Kieferbruch läuft man einige Zeit ganz verdrahtet herum. Daran würde die Kleine sich bestimmt erinnern. Falls diese Dinge wirklich passiert sind – und falls sie in einem Zeitraum passiert sind, an den sie sich überhaupt erinnern kann.«
    »Aber?«
    »Aber wir wissen, dass sie nie einen Gipsverband getragen hat. Wir wissen, dass ihr Unterkiefer nie verdrahtet war. Wir haben ihre Krankenakten, stimmt’s? Sie liegen hier auf dem Rücksitz. Mit allem, weswegen sie je im Krankenhaus war. Oder glauben Sie, dass Knochenbrüche einrichten eine Doit-yourself-Arbeit ist? Oder dass der Hufschmied sie in der Scheune verarztet hat? Folglich kann Ellie bestenfalls bestätigen, was wir schon wissen. Und wahrscheinlich kann sie sich an überhaupt nichts erinnern, weil sie noch zu klein war. Deshalb ist diese Fahrt eine doppelte Zeitverschwendung.«
    »Lassen Sie uns trotzdem hinfahren«, schlug er vor. »Wir sind schon halb dort. Vielleicht erinnert sie sich an etwas für uns Brauchbares. Und ich möchte sie gern wieder sehen. Sie ist wirklich ein nettes Kind.«
    »Das bezweifle ich nicht«, sagte Alice. »Aber halten Sie sich da raus. Was wollen Sie eigentlich? Sie adoptieren? Sie ist diejenige, die bei diesem ganzen Fall wirklich am schlechtesten
wegkommt. Und das sollten Sie akzeptieren und sie in Ruhe lassen.«
    Sie sprachen nicht mehr, bis sie die Straßenkreuzung mit dem Schnellimbiss, der Schule und der Tankstelle erreicht hatten. Alice stellte den VW genau dort ab, wo Carmen geparkt hatte. Dann stiegen sie aus.
    »Ich komme lieber mit«, sagte Reacher. »Mich kennt sie. Wir können sie holen und im Freien mit ihr reden.«
    Sie gingen durchs Tor auf den Schulhof, dann durch den Haupteingang in das Gebäude, aber schon eine Minute später waren sie wieder draußen. Ellie Greer war nicht da; sie hatte schon am Vortag gefehlt.
    »Verständlich, oder?«, fragte Alice. »Eine traumatische Erfahrung für sie.«
    Reacher nickte. »Dann los! Die Ranch liegt nur eine Stunde entfernt.«
    »Klasse«, sagte Alice.
    Sie stiegen wieder ein und legten die folgenden sechzig Meilen schweigend zurück. Für diese Strecke brauchten sie etwas weniger als eine Stunde, weil Alice schneller fuhr als Carmen damals. Reacher erkannte die Gegend wieder. Am fernen Horizont sah er links das alte Ölfeld. Greer drei.
    »Wir sind bald da«, sagte er.
    Alice fuhr langsamer. Der rot gestrichene Zaun ersetzte den Stacheldraht, und das Ranchtor kam in Sicht. Alice bremste, bog von der Straße ab und fuhr unter dem Tor hindurch. Der gelbe Wagen holperte über den Hof. Sie hielt in der Nähe der Verandatreppe und stellte den Motor ab. Überall Totenstille. Keinerlei Aktivität. Aber die Greers waren zu Hause, denn alle Fahrzeuge standen ordentlich in der Maschinenhalle aufgereiht: der weiße Cadillac ebenso wie der Jeep Cherokee sowie der neue und der alte Pick-up.
    Sie stiegen aus und blieben noch einen Moment hinter den geöffneten Türen stehen, als böten sie ihnen Schutz vor einer
unbekannten Gefahr. Es war drückend heiß – mindestens fünfundvierzig Grad im Schatten – und windstill! Reacher stieg zusammen mit Alice die Stufen hinauf und klopfte an die Haustür. Sie wurde fast sofort aufgerissen. Vor ihnen stand Rusty Greer mit einer Winchester Kaliber 22. Sie schwieg verlegen, während sie die beiden musterte.
    »Ach, Sie sind’s«, sagte sie. »Ich dachte, es wäre Bobby.«
    »Ist er Ihnen abhanden gekommen?«, fragte Reacher.
    Rusty zuckte mit den Schultern. »Er ist weggefahren.«
    Reachers Blick wanderte zur Maschinenhalle. »Alle Wagen sind hier«, sagte er.
    »Jemand hat ihn abgeholt«, entgegnete Rusty. »Ich war gerade oben. Hab sie nicht gesehen, nur gehört.«
    Reacher sagte nichts.
    »Wie auch immer«, meinte Rusty. »Ich hab nicht erwartet, Sie je wieder zu sehen.«
    »Das hier ist Carmens Anwältin«, stellte Reacher Alice vor.
    Rusty sah kurz zu Alice. »Ist das die Beste, die sie auftreiben konnte?«
    »Wir müssen mit Ellie reden.«
    »Wozu?«
    »Wir befragen Zeugen.«
    »Ein Kind kann kein Zeuge sein.«
    »Das entscheide ich«, sagte Alice bestimmt.
    Rusty lächelte. »Ellie ist nicht hier«, sagte sie.
    »Und wo ist sie?«, fragte Reacher. »In der Schule jedenfalls nicht.«
    Rusty gab keine

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