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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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weniger als leer.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte er wieder.
    »Warum nicht?«
    »Sie werden schon sehen.«
    Er starrte durch die Windschutzscheibe nach vorn. Alice raste mit Höchstgeschwindigkeit weiter. Der Motor brummte laut. Ein durstiger alter Sechszylinder-Reihenmotor, der bei dieser Fahrweise in jeder Minute einen halben Liter Benzin schluckte.
    »Fahren Sie ohne Allradantrieb«, sagte er. »Das ist sparsamer.«

    Sie packte den Hebel und drückte ihn nach vorn. Das Fahrgeräusch im vorderen Teil des Wagens wurde leiser, die Lenkung leichtgängiger. Sie fuhr weiter. Eine halbe Meile, eine Meile. Sie sah erneut auf die Anzeige.
    »Wir fahren nur noch mit Benzindämpfen«, sagte sie.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte er zum dritten Mal.
    Der Motor ruckelte und lief für kurze Zeit unrund, bevor er sich wieder fing. Luft in der Benzinleitung, sagte Reacher sich, oder eine Verunreinigung vom Tankboden.
    »Reacher, wir haben kein Benzin mehr«, sagte Alice.
    »Machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Warum nicht?«
    Eine weitere Meile.
    »Darum nicht«, sagte er plötzlich.
    Der rechte Rand des Scheinwerferlichts glitt über das unebene Bankett und beleuchtete einen stahlblauen Ford Crown Victoria. Der Wagen hatte vier Funkantennen am Heck und keine Radkappen. Er stand einfach am Straßenrand: unbenutzt und verlassen, in ihrer Fahrtrichtung geparkt.
    »Wir nehmen den«, sagte er. »Der Tank ist bestimmt voll. Sie waren gut organisiert.«
    Alice bremste scharf und hielt hinter dem Ford. »Das ist ihr Wagen? Wieso steht der hier?«
    »Walker hat ihn hier abgestellt.«
    »Woher wussten Sie das?«
    »Das liegt auf der Hand. Sie sind aus Pecos mit zwei Wagen gekommen – mit diesem Ford und dem Lincoln. Sie haben den Lincoln hier abgestellt und sind mit dem Ford weitergefahren. Dann ist Walker von der Mesa geflüchtet, hat den Pick-up wieder in die Maschinenhalle gestellt, ist mit dem Ford hergefahren, hat sich den Lincoln geholt und ist unseretwegen auf die Ranch zurückgekommen. Damit wir – falls wir zufällig doch noch leben sollten – glauben würden, dies sei heute Nacht sein erster Besuch.«

    »Was ist mit dem Zündschlüssel?«
    »Der steckt bestimmt. Walker war nicht in der richtigen Gemütsverfassung, um sich Sorgen zu machen, ob Hertz ein Mietwagen geklaut wird.«
    Alice sprang aus dem Cherokee und sah nach. Reckte einen Daumen hoch. Der Schlüssel steckte. Reacher folgte ihr mit den Straßenkarten. Sie ließen den Jeep der Greers, dessen Motor im Leerlauf das letzte Benzin verbrauchte, mit offenen Türen stehen. Sie stiegen in den Crown Vic. Alice ließ den Motor an, und innerhalb kürzester Zeit waren sie wieder unterwegs.
    »Der Tank ist drei viertel voll«, stellte Alice fest. »Und der Wagen fährt sich viel besser.«
    Reacher nickte. Der Crown Vic war niedrig, schnell und gut gefedert. Genau wie man’s von einer großen Limousine erwartet.
    »Ich sitze, wo Al Eugene gesessen hat«, sagte er.
    Sie sah zu ihm hinüber. Er lächelte.
    »Fahren Sie schneller«, sagte er. »Uns hält niemand an. Wir sehen genau wie ein Streifenwagen aus.«
    Sie beschleunigte auf fünfundsiebzig, dann auf achtzig. Er fand die Lampe, schaltete sie ein und studierte wieder die Karten.
    »Okay, wo waren wir zuletzt?«, fragte er.
    »Bei der McDonald-Sternwarte«, sagte sie. »Die hat Ihnen nicht gefallen.«
    Er nickte. »Zu weit weg.«
    Er hielt die Straßenkarte schräg ins Licht. Studierte sie angestrengt. Konzentrier dich, Reacher. Mach, dass es funktioniert.
    »Was ist das Freizeitgebiet Balmorhea?«, wollte er wissen.
    Ebenfalls südwestlich von Pecos, aber nur dreißig Meilen entfernt.
    »Eine Oase in der Wüste«, antwortete sie. »Ein riesiger See
mit sehr klarem Wasser. Dort kann man schwimmen und schnorcheln.«
    Aber nicht die richtige Umgebung.
    »Nein, eher nicht«, meinte er.
    Er suchte den Nordosten bis zu einer Entfernung von dreißig Meilen ab.
    »Was sind die Monahans Sandhills?«
    »Ein sechzehnhundert Hektar großes Dünengebiet. Sieht wie die Sahara aus.«
    »Das ist alles? Und da fahren Leute hin?«
    »Die Dünen sind sehr eindrucksvoll.«
    Er studierte wieder die Karte.
    »Was ist mit Fort Stockton?«, fragte er.
    »Das ist nur ein Nest«, erwiderte sie. »Nicht viel anders als Pecos.«
    Dann nickte sie zu ihm hinüber. »Aber Old Stockton ist sehenswert, glaube ich.«
    Er sah auf seiner Karte nach. Old Fort Stockton war eine historische Ruine im Norden der Stadt. In Richtung Pecos. Er maß

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