In letzter Sekunde
und ihr versichert, dass er sie notfalls mit seinem Leben beschützen würde.
Sein Leben für sie zu geben wäre nur fair.
Lynn gähnte verstohlen und hatte Mühe, die Augen offen zu halten. Der Kräutertee hat es aber in sich, dachte sie.
„Zeit zum Schlafen", murmelte sie und gähnte diesmal ungeniert. „Haben Sie vielleicht ein zweites Kissen?"
„Warum nehmen Sie nicht einfach das Bett?"
Die zerknüllten Laken fielen ihr ein und die Bettwäsche, die sehr wahrscheinlich wundervoll männlich und einladend duftete ...
„Ich habe mich doch vorhin fürs Sofa entschieden."
„Wie Sie wollen."
Sie legte sich hin und machte es sich gemütlich. Vielleicht brauchte sie gar kein Kissen.
Ihre Augen schlössen sich ...
Eine starke Hand umfasste ihren Hinterkopf, hob ihn an, und dann lag ihr Kopf auf etwas Kühlem, Weichem. Ein Kissen.
„Danke", murmelte sie, und dann fühlte sie, wie sie mit einem Laken zugedeckt wurde, während sie bereits ins Reich der Träume glitt...
Du bist doch diejenige, die gern Reden hält.
Erschrocken fuhr Lynn im dunklen Zimmer hoch, befreite hektisch ihre Beine aus dem zerwühlten Laken, mit hämmerndem Herzen. Diese Stimme ... wem gehörte sie?
Obwohl sie angestrengt lauschte, vernahm sie keinen Laut mehr. Dennoch, im Dunkeln lauerte Gefahr. Ganz in der Nähe.
Sie musste hier raus.
„Blade!" flüsterte sie scharf, und als er nicht antwortete, geriet sie in Panik, sprang aus dem Bett und rannte zur Tür. Sie stieß sie auf, wurde aber im nächsten Moment gepackt. Kräftige Arme schlangen sich um sie.
Einen kurzen Schrei konnte sie noch ausstoßen, dann presste sich eine brutale Hand auf ihren Mund und riss ihren Kopf zurück, so dass er gegen etwas Hartes prallte. Ihr stieg ein fauliger Geruch in die Nase, um sie herum begann sich alles zu drehen, während sie sich voller Verzweiflung wehrte ...
„Lynn, wachen Sie auf."
Blades Stimme. Er schüttelte sie an der Schulter, holte sie aus den Tiefen ihres Albtraums.
Nach Luft schnappend, öffnete sie die Augen und sah, dass Blade neben dem Sofa hockte.
Mit einem Aufschrei schlang sie ihm die Arme um den Hals.
„Schon gut", murmelte er beruhigend. „Es wird alles wieder gut."
„Ich dachte ... ich dachte, er hätte mich wieder gefangen."
„Ein böser Traum. Sie sind hier bei mir. Sie sind sicher."
„Nein, das bin ich nicht. Ich werde erst sicher sein, wenn er hinter Gittern ist."
Sie zitterte vor Angst und Zorn, aber das gleichmäßige Streicheln ihres Rückens trug nicht zu ihrer Beruhigung bei. Ihr Körper erwachte unter seiner Berührung, verriet ihr, dass sie lebte.
Lebte ... aber für wie lange?
Wir sehen uns wieder...
Wer wusste, wie viel Zeit sie noch hatte? Wenn dieser Mann sie nun ausfindig machte, egal, wo sie sich verbarg?
Was dann?
Voller Verzweiflung klammerte sie sich an ihn. Sie spürte nackte, warme Haut unter den Fingern, ließ sie unwillkürlich höher gleiten, erreichte sein dichtes Haar, das nun im Nacken nicht mehr zusammengebunden war.
Er erstarrte. „Lynn ... warten Sie ..."
„Sag nichts", hauchte sie und liebkoste sein Ohr. „Bitte. Du gibst mir das Gefühl zu leben.
Nimm es mir nicht wieder."
Aufstöhnend schob er alle zehn Finger in ihr Haar. Sie drehte ihm das Gesicht zu, ihre Lippen berührten sich. Ein köstlich prickelndes Gefühl erfasste Lynn.
„Mehr", murmelte sie sehnsüchtig.
Der Druck seiner Lippen vertiefte sich, willig öffnete Lynn den Mund, hieß seine Zunge willkommen. Blade stöhnte erneut, sein Kuss wurde wild, drängend. Lynn genoss mit allen Sinnen. Ihre Knospen richteten sich auf, wurden hart, zwischen ihren Beinen breitete sich Hitze aus.
Doch Blade tat ihr nicht den Gefallen, sie dort zu berühren. Also ergriff sie die Initiative, ließ die Hand seinen Rücken hinabgleiten und lächelte, als er leicht zusammenzuckte. Auf einmal spürte sie Unebenheiten unter den Fingerspitzen. Narben?
Sie ließ die Hand zu seinem Bauch wandern und stellte fest, dass er erregt war. Bereit für das, was sie jetzt brauchte und wollte.
„Lynn ..."
„Zieh mich aus", flüsterte sie. „Fass mich an. Überall. Berühr mich so, wie ich dich berühre. Ich möchte deinen Mund fühlen, dich in mir spüren, deine Kraft aufnehmen. Ich möchte feiern, dass ich lebe."
Einen Moment lang dachte sie, sie hätte ihn überzeugt. Doch er wich zurück und hielt sie auf Armeslänge Abstand.
„Warum nicht?" Sie keuchte vor Erregung.
„Weil es falsch ist."
„Mach dir keine Sorgen",
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