In letzter Sekunde
ist die Anwältin geblieben?"
„Sie steht vor dir", beharrte sie, aber Blade hätte schwören können, dass sie erfreut aussah.
„Sie ist mein wahres Ich."
„Bist du sicher?" Sein Blick verriet, dass er sie sexy fand.
Ihre Wangen röteten sich. „Danke ...", sagte sie leise.
„Vielleicht sollte ich mein Styling-Talent Gewinn bringend anbieten", meinte Cass.
„Lieber nicht", meinte Blade, als die beiden Frauen die Wohnung verließen und Cass abschloss. „Oder würde es dir etwa gefallen zu springen, wenn deine Kundinnen pfeifen?"
„Immerhin wären keine Wahnsinnigen darunter, wie bei mir", bemerkte Lynn halblaut.
„Dafür gibt es keine Garantie." Blade nahm ihr die Einkaufstüten ab. „Hört sich an, als hättest du Erfahrung in solchen Dingen."
„Mehr als genug. Manche Leute halten den Barkeeper für ihren Therapeuten."
„Hast du mir deshalb so großzügig deine Hilfe angeboten?"
Da er nicht wollte, dass sie sich zu viele Gedanken über sein Motiv machte, wechselte er das Thema. „Ich habe übrigens mit meinem Vermieter gesprochen. Die Sache geht in Ordnung."
„Dann werde ich also heute Nacht mein eigenes Bett haben?"
Blade fiel auf, wie wenig begeistert es klang.
„Interessant", bemerkte Cass.
„Sie hat auf dem Sofa geschlafen."
„Das geht mich nichts an."
Ein sonderbarer Ausdruck glitt über ihr Gesicht, so als wusste sie etwas, wollte es aber für sich behalten. Blade vermutete, dass sie ihn besser kannte, als ihm lieb war.
Sie kamen früh im Club an. Das Team Undercover versammelte sich im Personalraum, während John Passfotos von Lynn machte.
Lynn lächelte, und Blade konnte den Blick nicht von ihr nehmen. Was für eine schöne Frau! Warum verbarg sie sich hinter der strengen Anwältin?
Hatte sie Angst, die Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich zu ziehen?
Als John fertig war, kam sie zu den anderen an den Tisch.
„Ihr neuer Ausweis dürfte morgen fertig sein, Lynn. Haben Sie einen besonderen Namenswunsch?"
„Der Mädchenname meiner Mutter war Parker. Lynn Parker ist leicht zu merken."
„Parker ist okay, aber der Vorname sollte besser auch geändert werden. Wie wäre es mit Melinda? Da würde es nicht auffallen, wenn jemand Sie aus Versehen Lynn nennt."
„Schön."
„ Ich lasse Sie heute Abend mit einem unserer erfahrenen Mitarbeiter zusammenarbeiten", meinte Gideon, und Blade sah, dass ihr der Gedanke, als Kellnerin zu arbeiten, nicht sonderlich behagte.
„Fein", sagte sie dennoch. „Cass erwähnte etwas von Arbeitskleidung."
„Etwas ganz Schlichtes - schwarzer Rock und ein schickes schulterfreies Top", erklärte Gideon. „Cass weiß, wo die Sachen liegen."
„Großartig." Es klang nicht begeistert, aber sie folgte Cass ohne weitere Bemerkung hinaus.
„Wird sie es schaffen?" fragte Gideon.
„Sie ist motiviert. Und sie hat Angst."
„Dagegen können wir nichts tun."
„Ich werde sie gut im Auge behalten."
„Gut. Die Frage ist nur..." Gideon blickte Blade offen an. „Warum?"
„Es ist etwas Persönliches."
„Das habe ich mir bereits gedacht. Ich hoffe nur, nicht so persönlich, dass du Fehler begehst."
„Zu spät. Ich habe bereits einen großen Fehler begangen."
Einen, der sein Leben verändert hatte.
„Und was ist das nun hier? Eine Art Wiedergutmachung?"
„So könnte man es nennen."
Allerdings würde es nie genügen.
Ein dunkelhaariger junger Mann in SeidenT-Shirt und schwarzer Hose zeigte ihr am Abend alles Nötige. Lynn selbst war mit dem sehr kurzen Rock und einem Top aus funkelndem hellblauem Stoff etwas weniger dezent gekleidet.
Als sie am Morgen den Club abschlössen, fragte sie Blade: „Kannst du mir die Schlüssel zu deinem Apartment geben? Oder besser gesagt, zu meinem neuen Zimmer. Ich muss noch einmal ins Büro."
„Jetzt? Was ist denn so wichtig?"
„Meine Unterlagen. Ich will anfangen, nachzuforschen, sehen, ob ich eine Liste mit Verdächtigen aufstellen kann."
„Um diese Zeit?"
„Weißt du eine bessere?" Sie wusste, er würde versuchen, es ihr auszureden. Aber davon wollte sie nichts hören. „Während des Tages müsste ich Fragen meiner Kollegen beantworten.
Stella wollte, dass ich über alles nachdenke. Ich bin jetzt so weit."
„Gibt es einen Sicherheitsdienst im Gebäude?" fragte Blade. Er wirkte sehr routiniert.
„Die Männer wechseln ständig. Sie können nicht jeden im Kopf behalten. Ich habe meine Schlüssel und meinen Ausweis, so wird mir niemand Fragen stellen."
„Du gehst nicht allein hin, Lynn. Ich
Weitere Kostenlose Bücher