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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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Sonnenbrille, wenn ich ihn sah, aber ich wurde am Abend überfallen ..."
    „Du solltest Johnny nicht unterschätzen", warnte Blade sie. „Er ist unberechenbar. Selbst damals war er schon gefährlich ..."
    Aber Blade war offenbar noch gefährlicher gewesen. Und ist es immer noch, dachte sie.
    „Wer ist Verdächtiger Nummer drei?"
    „Jemand, von dem deine Freundin Stella bestimmt nicht gern hört."
    „Er ist bei der Polizei?"
    „Leider. Roger Wheeler hat den Ruf, ziemlich brutal mit Straftätern und Verdächtigen umzugehen. Als er zu Haus damit angab, wie er sie verprügelte, zeigte ihn seine Frau an. Sie hatte Angst um ihre Kinder, und wir haben einen Haftbefehl gegen ihn beantragt."
    „Dann ist der Fall also noch nicht abgeschlossen. Und wie hat Wheeler dir gedroht?"
    „Er meinte, wenn es nach ihm ginge, würde ich noch den Tag bereuen, an dem ich geboren wurde."
    Sie nahm die Akten und sortierte sie wieder in die Schubladen ein.
    „Was ist mit diesem hier?" Blade deutete auf die letzten Unterlagen, die sie aussortiert hatte.
    „Timothy Cooper? Ich glaube nicht, dass er es war."
    „Warum nicht?"
    „Erstens, weil er keine Brille trägt..."
    „Was du vermutest", meinte Blade.
    „Stimmt. Ich habe ihn nie mit einer gesehen. Und zweitens, er hat seine Frau oder Kinder niemals körperlich misshandelt."
    „Auch das vermutest du nur."
    „Ich wüsste nicht, wie Sharon Cooper es vor mir hätte verheimlichen sollen. Außerdem führte sie als Scheidungsgrund unüberwindliche Differenzen an."
    „Aber da du seine Akte herausgenommen hast, musst du in ihm irgendeine Bedrohung gesehen haben, stimmt's? Sonst hättest du ihn gar nicht erst in Erwägung gezogen."
    „Ich bin sicher, er ist nur ein Großmaul. Von Beruf Koch." Lynn zog sich der Magen zusammen, als sie an den merkwürdigen Mann dachte. „Dazu passt seine Bemerkung, er würde gern meine Leber bei einem guten Glas Chianti verspeisen."
    „Vielleicht hat er eine Schwäche für Hannibal Lecter." Blade nahm Coopers Unterlagen und warf sie auf den Dreierstapel. „Das war's dann, oder?"
    „Mehr fallen mir nicht ein. Aber bevor wir gehen, möchte ich noch einen Blick in meinen Terminkalender werfen und meine Voicebox abhören, ob etwas Wichtiges ansteht."
    „Tu dir keinen Zwang an."
    Lynn hatte kaum ein paar Seiten ihres Timers umgeblättert, als es ihr einfiel. „Der Fall Wheeler-ich habe ganz vergessen, dass er am Donnerstag vor Gericht verhandelt wird." Und sie bezweifelte entschieden, dass ihr Entführer bis dahin bereits hinter Gittern saß.
    „Lass das jemand anders übernehmen."
    „Das ist nicht mein Arbeitsstil."
    „Dann bitte um Terminverschiebung."
    Lynn dachte an Julie Wheeler, wie verzweifelt sich die arme Frau die Scheidung von ihrem Mann wünschte, damit sie sich endlich wieder sicher fühlen konnte. Sie schüttelte den Kopf.
    „Das geht nicht. Wheeler hat ihn schon ein paar Mal verlegen lassen. Es wäre unverantwortlich von mir, die Verhandlung noch weiter hinauszuzögern. Ich muss dorthin, Blade."
    „Dann begleite ich dich in den Gerichtssaal."
    „Gut. Nun will ich noch schnell meine Voicebox abhören, dann können wir gehen", erklärte sie.
    Während Lynn wählte, blätterte Blade in den Informationen der Verdächtigen, als wolle er sich einige Dinge einprägen. Dass er sich so engagierte, gab Lynn ein gutes Gefühl.
    „Drei Nachrichten", murmelte sie und griff zum Kugelschreiber.
    Die erste kam von einer Mandantin, die ihrem Zorn Luft machte, weil ihr Mann nicht mit den geforderten Unterhaltszahlungen einverstanden war.
    Die zweite von Julie Wheeler, der Polizistenfrau.
    „Ich habe Angst, Miss Cross. Er hat mir gesagt, ich könne mir die Auflage des Gerichts sonst wohin stecken, er würde die Kinder sehen, wann er es wolle. Ich habe in der Zeitung gelesen, was Ihnen passiert ist. Sie glauben doch nicht, dass er..." Sie begann zu weinen.
    „Warte, ich spiele es dir über Lautsprecher vor", sagte Lynn zu Blade.
    Blades Gesicht verdüsterte sich, während er zuhörte.
    „Es macht den Eindruck, als wäre dieser Kerl auf Ärger aus", sagte er dann. „Stella muss sich das anhören. Und was den Gerichtstermin am Donnerstag betrifft..."
    „Ich gehe hin. Dies hier hat mich überzeugt, wie wichtig es ist. Ich denke, Julie ist derselben Meinung, sonst hätte sie mich nicht gewarnt." Sie sicherte die Aufnahme und spielte dann den letzten Anruf ab.
    „Du bist also an den Ort des Verbrechens zurückgekehrt, Evelyn?"
    Sie hatte vergessen, den

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