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In Liebe, Rachel

In Liebe, Rachel

Titel: In Liebe, Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Higgins
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meiste habe ich erfasst, aber es wäre grob fahrlässig, zu gehen, ohne …«
    »Einen Moment noch, bitte.« Jo klappte ihr Handy zu und zählte Geld für Benito ab. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie Grace’ unberührten Teller. »Ich dachte, du hättest Hunger, Liebes?«
    Grace verstärkte den Griff um ihren Löffel und piepste: »Du hast gesagt, du hättest Makkaroni und Käse für mich gemacht.«
    »Ja, ist das nicht fein? Benito hat nur für dich gekocht …«
    »Das sind aber keine Makkaroni mit Käse!«
    Jos und Benitos Blicke trafen sich, dann faltete Jo die Geldscheine und reichte sie dem Koch. »Doch, natürlich, Süße.«
    »Da ist ekliges braunes Zeug drauf.«
    Benito erstarrte.
    Jo warf ihm einen um Entschuldigung bittenden Blick zu. »Oh, das ist die Kruste, gebräunter Käse mit Brotkrumen. Das ist im Ofen so geworden. Es sind ganz besondere Makkaroni mit Käse.«
    »Warum isst du nicht dein Mittagessen, hm?« Greta griff nach einem Servierlöffel, nahm sich einen gehäuften Löffel Nudeln mit Käse und schob ihn sich in den Mund. »Gutes Essen«, murmelte sie und nickte nachdrücklich. »Gut, sehr gut.«
    »Schau, Grace«, sagte Jo und trat neben das Mädchen, »wir können die braune Kruste abmachen.«
    Grace war blass geworden. Die graue Masse um ihren Mund herum stach noch deutlicher hervor. Hier und da blitzten Farbpartikel auf. Blau und Rot. Sie erinnerten verdächtig an die zerrissene Schuhschachtel.
    Karton? Grace kaute Karton?
    »Sieh mal, Süße«, sagte Jo, während sie die braune Kruste von den Nudeln kratzte. »Darunter sind ganz normale Makkaroni mit Käse …«
    »Nein, das stimmt nicht!«
    Grace schlug mit dem Löffel auf den Tisch. Er glitt ihr aus der Hand und schlitterte von der Tischplatte.
    »Aber Gracie …«
    »Nein!« Grace stellte sich auf die Fußstreben des Barhockers und hämmerte mit der Faust auf die Platte. »Das stimmt nicht!«
    Jo trat einen Schritt zurück. Benito hielt auf halbem Weg zur Tür inne.
    »Kindchen, sprich nicht so mit deiner Mutter …«
    »Du hast
gelogen!
« Grace krallte ihre kleinen Fäuste um die Tischkante, als wollte sie ihn umkippen.
»Das sind keine Makkaroni mit Käse!«
    »Grace …«
    »Das sind keine Makkaroni mit Käse! Du hast mir Makkaroni mit Käse versprochen!«
Sie hämmerte mit den Fäusten auf die Granitplatte und stieß dabei ihren Teller um. Nudeln landeten auf ihrem T-Shirt. »Ich will Makkaroni mit Käse. Ich will Makkaroni mit Käse!«
    Jo erstarrte. Greta packte ihre Tasche und drehte auf dem Absatz um. Der Hydrant und Benito eilten hinter ihr her.
    Grace kniff die Augen zusammen. Das Haar fiel ihr in wilden Strähnen um das gerötete Gesicht. Die Hände zu Fäusten geballt, stand sie auf den Fußstreben des Barhockers und trommelte schreiend auf den Tisch.
» ICH WILL MAKKARONI MIT KÄSE ! ICH WILL MAKKARONI MIT KÄSE ! ICH WILL MAKKARONI MIT KÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄSE !«
    Jo gefror das Blut in den Adern.
    Hinter ihr fiel die Wohnungstür mit einem Klicken ins Schloss.

[home]
    Kapitel 8
    I
ch reite in Indien auf einem Elefanten.
    Kate ließ sich diesen Gedanken im Rhythmus des schwankenden Elefanten auf der Zunge zergehen. Die üppige Vegetation bildete ein Dach über ihrem Kopf. Tropfen des morgendlichen Regenschauers fielen auf ihre weiten Baumwollhosen. Der Geschmack von starkem Kaffee – der geradezu schmerzhaft süß serviert worden war, bevor sie Bandipur verließen – lag noch auf ihrer Zunge.
    Ich reite in Indien auf einem Elefanten.
    Der Mahout des Tieres – ein dürrer junger Mann namens Naseem – rief ein knappes Kommando, als ein wilder Pfau den Weg des Pachydermen kreuzte. Der Elefant stapfte unbeeindruckt weiter, während der Vogel sich eilends ins Unterholz verzog, wobei er seine saphirblauen Schwanzfedern wie die Seidenschleppe eines Bollywoodstars hinter sich herzog.
    Kate schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Sie atmete die Luft des Dschungels ein, die nach Rosenholz, Sandelholz und Teak duftete. Einer der Guides hatte gesagt, dass sie das Tierschutzgebiet zur besten Jahreszeit besuchten, nach dem Monsun, wenn die lilafarbenen Jacarandablüten in voller Pracht standen, der indische Bison und der wilde Eber brünstig waren und der ganze Wald vor Leben schier barst.
    Wenn nicht die Insekten gewesen wären, das Geplapper der deutschen Touristen auf dem nächsten Elefanten und die gelegentlichen Wellen der tierischen Darmeruptionen, dann hätte sie sich gefragt, ob dies nicht ein

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