Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
hätten wir beide in irgendeinem stinkenden Gefängnis enden können«, wandte er mit heiserer Stimme ein. »Diese Bauern sind grobe Kerle. Ich überlasse den Rest deiner Vorstellungskraft.«
    »Du hast doch behauptet, du tötest nicht zum Vergnügen«, sagte Meg, beobachtete seinen Blick und wartete, ob er wieder so aussehen würde wie vorhin, als es ihr kalt davon geworden war.
    »Tue ich auch nicht.« Sein Ausdruck war unbewegt, aber diese kalte Entschiedenheit lag nicht darin. Jetzt hatte sie den Cosimo vor sich, den sie kannte.
    »Aber du tötest?«
    »Wenn es unbedingt nötig ist, wenn mein Leben in Gefahr ist… oder das Leben derer, die mir wichtig sind.« Mit diesem Eingeständnis konnte er leben. Er wollte ihr nicht sagen, dass er auch töten konnte, wenn es einem Zweck diente… dass er eigentlich ein Attentäter war, der sich nicht unbedingt persönlich angegriffen zu fühlen brauchte, um zu töten. Zurzeit konnte sie damit noch nicht umgehen.
    Seine Stimme wurde weicher. »Dies ist eine schmutzige Arbeit, Liebste. Du kannst nicht erwarten, im Schlamm spielen zu können, ohne dass dabei deine Hände schmutzig werden.«
    »Nein«, stimmte sie ihm zu. »Das erwarte ich nicht.«
    Sie starrte in die dunkle Kajüte. Ein Mann in Cosimos Welt musste zu allem bereit sein. Sie konnte sich vorstellen, was die beiden Männer ihr hätten antun können, wenn es eine Gelegenheit dazu gegeben hätte. Und sie konnte sich ebenso vorstellen, was sie Cosimo hätten antun können. Im Krieg war eben alles erlaubt. Ein Mann hatte das Recht, sich und seine Lieben zu beschützen. Oder auch die, nach denen ihn gelüstete, verbesserte sich Meg realistisch. Schließlich war sie freiwillig hier und würde mit den Sachen, die ihr nicht gefielen, irgendwie klarkommen. Warum sollte ihr das so viele Sorgen bereiten? Dies war lediglich ein Abenteuer mit einem wunderbaren gut aussehenden, sehr sinnlichen Liebhaber. Dass es dazugehörte, der Seele des anderen dabei auf den Grund zu gehen, war nicht Teil ihrer Vereinbarung.
    »Was tun wir also jetzt?«, fragte sie und wechselte einfach das Thema. »Treiben wir nicht gerade mitten auf einem Fluss dahin?«
    »Nicht direkt«, sagte er und streckte wieder eine Hand nach ihrer Brust aus. »Wir liegen vor Anker. Und falls du Lust auf ein kleines Spielchen hast, könnten wir…«
    Hatte sie nicht, wurde Meg klar. Sie warf ihm ein bedauerndes Lächeln zu. »Es tut mir Leid, aber nach dem Schreck hab ich erst einmal genug für heute Nacht. Mir ist echt nicht nach –«
    Er stand sofort auf. »Nein, natürlich nicht. Gefühllos von mir. Es muss schlimm für dich gewesen sein. Ich werde noch bis zum Tagesanbruch weitersegeln und dann irgendwo eine kleine Stadt suchen, wo wir das Boot verkaufen und dann über Land weiterreisen können.« Er beugte sich vor und küsste sie sanft. »Schlaf, Meg. Morgen früh geht es dir bestimmt wieder besser.«
    Sie legte sich hin, hellwach und alle ihre Muskeln angespannt. Es würde am Morgen nicht besser sein. Sie musste aufhören, sich selbst gegenüber so zu tun, als ob dies alles ein Spiel wäre. Ihr leidenschaftliches Abenteuer fand in Feindesland statt. Ihr Liebhaber war ein Spion und konnte ohne Probleme töten, wenn nötig. Wie hatte sie so einfältig sein können zu glauben, dass es ihr gelingen konnte, diese Wirklichkeit in eine Art romantische Phantasie einzubauen? Wie hatte sie so blind sein können, sich einzubilden, dass es ihr egal sein könnte, was für ein Mann er war? Es bedeutete ihr viel… sehr viel sogar.
    An Deck setzte Cosimo das Segel und nahm das Ruder. Die Barke war schon weit entfernt in Richtung Bordeaux. Ihre Besatzung war eventuell für den Augenblick zufrieden nach der Überprüfung und dem ordinären Gerede auf dem Segelboot. Aber irgendwo in der Reihe von Informationen würde sich die Begegnung mit den Kindern heute Morgen ebenfalls herumsprechen und dem heutigen Treffen zugeordnet werden. Und damit war die Rosa zu auffällig. Sie mussten das Wasser so bald wie möglich verlassen.
    Er fragte sich, ob Meg wohl schlafen konnte. Dass sie sich vor ihm zurückgezogen hatte, sollte ihm eigentlich keine Sorgen bereiten. Er fand es ganz natürlich nach dem gerade Erlebten, aber dennoch beunruhigte es ihn. Er hätte sie gern getröstet, die einzige sichere Methode angewandt, die er kannte, um eine Verletzung zu heilen, die ihr jene Schufte mit ihrer bedrohlichen Anwesenheit und ihrem Gerede zugefügt haben konnten. Aber sie wollte es alleine

Weitere Kostenlose Bücher