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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Dort, wo wir uns zum Spiel getroffen haben?«
    »Ja, von dem.«
    »Ihr habt also mit gezinkten Würfeln gespielt. Das heißt, Ihr habt mich ehrlos um fünf Gulden erleichtert. Die will ich wiederhaben!«
    »Euer Pech, dass ich sie nicht hier habe. Die liegen in meiner Truhe oben im Haus, und wenn Ihr es wagt, dort auch nur einen Schritt hineinzusetzen, dann werden Euch die Wächter meines Herrn in Stücke hauen!«
    Giovanni kramte weiter in dem Beutel, fischte einige Münzen heraus, die er an sich nahm, dann gab er Cunrat ein Zeichen, den Mann loszulassen.
    Der streckte die Hand aus. »Die paar Kröten könnt Ihr behalten. Gebt mir jetzt aber meine Würfel wieder! Ihr könnt Euch selbst welche kaufen!«
    »Hört zu, diese Würfel wurden mir vor einiger Zeit gestohlen. Ihr habt also Diebesgut gekauft. Deswegen könnte ich Euch beim Vogt anzeigen, aber ich habe heute gute Laune, darum werde ich es nicht tun. Dafür behalte ich meine Würfel!«
    Der Florentiner wurde ärgerlich. »Was erzählt Ihr denn da? Das kann jeder behaupten. Würfel sehen doch alle gleich aus! Gebt mir meine wieder!«
    Da zog Giovanni aus seinem eigenen Beutel die Würfel, mit denen er inzwischen zu spielen pflegte. Dann nahm er die Hand seines Gegenübers und legte sie ihm auf die Handfläche.
    »Wenn sie ohnehin alle gleich aussehen, dann könnt Ihr ja auch diese nehmen!«
    Sprachlos schaute der Mann auf die Würfel in seiner Hand. Giovanni grinste. »Arrivederci!« Dann ließen die beiden Bäcker den Florentiner stehen und liefen im Dunkel davon.

    »Die paar Pfennige legen wir für Wein an, um die Rückkehr meiner Würfel zu feiern!«
    Giovanni hatte Cunrat schnurstracks in die Haue geführt, wo sie nun überlegten, was die Aussage des Florentiners zu bedeuten hatte. Dabei hielten sie beständig den Wirt im Auge.
    »Entweder Schopper hat die Würfel bei jemandem gekauft und sie dann weiter verhökert, oder er hat etwas mit der Diebesbande zu tun.«
    »Erinnerst du dich, Giovanni, damals, als der Junge dich bestohlen hat, da ist er in Richtung Haue gerannt.«
    »Aber als wir ihn zur Rede gestellt haben, hatte er nichts mehr bei sich. Das heißt, er muss seine Ware hier irgendwo losgeworden sein.«
    »Bei Sebolt Schopper!«
    »Und der verkauft das Diebesgut.«
    »Dann muss es hier im Haus irgendwo ein Lager geben! Wir müssen Hanns Hagen Bescheid sagen!«
    »Aber erst, wenn ich das Geld wieder habe, das mir dieser Beutelschneider damals zusammen mit den Würfeln gestohlen hat!«
    »Das hat Schopper wahrscheinlich längst ausgegeben.«
    »Und wenn, irgendetwas werde ich schon finden, was meinen Verlust ausgleicht.«
    »Und wie willst du das machen?«
    In diesem Moment verkündete der Wirt das Nahen der Sperrstunde. »Letzte Runde! Dann wird abgeschlossen!«
    »Lass uns gehen!«

    Als sie draußen waren, dirigierte Giovanni seinen Freund in den Hinterhof der Haue , dort, wo das Kellertor war. Sie stellten sich an die Wand des Nachbarhauses und warteten im Dunkel, bis alle Schankgäste fortgegangen waren.
    »Heute soll es noch eine Würfelrunde geben, Sebolt erwartet heimliche Gäste«, sagte Giovanni. »Wir warten, bis alle drin sind, danach gehen wir auch hinein.«
    »Wie willst du denn da ungesehen reinkommen?«
    Giovanni griff in seinen Beutel, dann sah Cunrat im Nachtlicht etwas Helles in seiner Hand schimmern.
    »Der Schlüssel!«
    »Er lag am Boden im Turm, ich hab ihn nur aufgehoben!«, erklärte Giovanni mit vollkommen harmloser Stimme.
    Da näherten sich Schritte vom Oberen Markt her, und die beiden drückten sich noch mehr in den dunklen Häuserschatten. Sie hielten die Luft an, als sich das Kellertor öffnete, dann sahen sie eine Gestalt hineinschlüpfen. Noch drei weitere Männer fanden sich zum nächtlichen Spiel ein, danach blieb es ruhig.
    »Jetzt sitzen sie alle in einer Kammer hinter der Schankstube beisammen, und wir können in Ruhe den Keller durchsuchen. Nur dort kann er ein Lager angelegt haben.«
    So leise wie möglich öffnete Giovanni das schwere Schloss der Kellertür, dann drückte Cunrat gegen den Portalflügel, der langsam zurückwich. Vorsichtig betraten sie im Dunkeln die feuchten Kellerstufen. Giovanni schloss das Tor wieder ab, damit Sebolt Schopper keinen Verdacht schöpfen würde, sollte doch noch ein Nachzügler zum Würfeln kommen.
    Mithilfe seines Feuerstahls entzündete er eine Fackel, die er vorher in der Schänke mitgenommen hatte. Ihr Licht zeigte ihnen nun rechts und links des Mittelganges mehrere Räume

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