In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
Katze in meinem Arm und setzte sie auf das Bett. „Na, lauf schon!“
„Minka?“, fragte Elias erstaunt und streckte den Arm aus. Sein Haustier steuerte direkt auf ihn zu und rieb die Stirn grüßend gegen seine Hand. Er schnappte sie und zog sie ihn seine Arme. Liebevoll küsste er ihren Kopf, genau zwischen die Ohren. Minka miaute fröhlich und schleckte dann seine Hände ab.
Ich setzte mich ans Fußende des Bettes und beobachtete, wie das Gesicht meines Freundes sich ein wenig aufhellte; und als die Katze anfing, sein Gesicht zu putzen, rang sie ihm sogar ein Lächeln ab.
„Danke , Miri“, hauchte er nach einer kurzen Weile.
„Erinnere mich bitte an das Lächeln auf deinem Gesicht, wenn sie hier irgendwo hinmacht und ich das wegwischen muss.“
Er lachte. – Herr im Himmel, endlich!
„Oh wow , noch ein Lächeln!“, staunte ich.
Elias räusperte sich und kraulte Minka am Hals.
„Was macht denn der Staubfänger hier?“, fragte Anastasija, die plötzlich in der Tür stand.
„Trösten“, sagte ich und grinste sie an. Minka hatte sich bereits neben ihrem Herrchen ausgestreckt und genoss die Streichelei nheiten. „Wusstest du, dass dein Bruder lachen kann?“
„NEIN!“, rief die Vampirin übertrieben überrascht aus. „Du lügst !“
Elias grinste in sich hinein und drehte seinen Kopf in Richtung der Katze. „Wenn ich es nicht mit eigenen Augen sehen würde, würde ich es dir nicht glauben.“
„Wir reden seit Tagen mit ihm und nichts passiert“, jammerte ich. „Aber mein kleines Abziehbildchen muss nur einmal Miau sagen und schon strahlt er.“
„Tja, dann sind wir wohl abgeschrieben“, sagte Anastasija und schmiss eine Plastiktüte neben das Bett.
„Was ist da drin?“, fragte ich.
„Ich war schnell in der Drogerie und hab Bilder abgeholt.“
„Welche Bilder?“
„Vom Ball , nehme ich an.“ Es war Elias, der gesprochen hatte. Erstaunt starrten wir zu ihm hinüber.
„Anastasija?“, fragte ich geschockt. „Hast du es auch ver nommen? Diese fremden Laute?“
Die Vampirin kam auf mich zu und ergriff meine Hand.
„Ja! Gruselig, es kann sprechen.“
„Ha, ha“, machte Elias beleidigt. „Wird Minka deine Eltern nicht stören?“
„Hallo? Wir sind Gestaltwandler! Tiere sind hier willkommen“, erinnerte ich ihn, kletterte zu ihm auf das Bett und gab ihm einen kleinen Schmatzer auf die Wange. Die letzten Tage hatte er immer genervt seinen Kopf weggedreht und ich erschrak fast, als seine Hände nach mir tasteten, um mich für einen Kuss auf den Mund festzuhalten. Er musste dafür seinen Oberkörper mit eigener Kraft halten und ich spürte, wie seine Arme vor Anstrengung zitterten.
„Sag doch was. Ich wäre näher gekommen.“
„Schon okay“, brummte er und ließ sich wieder in die Kissen fallen. Minka blickte genervt auf und drehte sich herum.
„Bilder vom Ball?“, fragte ich , nachdem ich meine Gedanken nach diesem himmlischen Kuss wieder sortiert hatte.
„ Na klar! Oma und Opa haben fotografiert, hast du das nicht mitbekommen?“
„Nein“, gab ich zu . „Da war so ein Paar feuerrote Augen, die mich alles vergessen ließen, was um mich herum passierte.“
Die beiden Vampire lachten.
„Hättest nur was sagen brauchen“, begann Anastasija zu scherzen. „Ich hätte mit dir getanzt, wenn ich gewusst hätte, dass du meine Augen so toll findest.“
„Hey!“, protestierte Elias. „Ich hab’s bis heute nicht verdaut, dass sie dich vor mir geküsst hat.“
„Oooh!“, machten Anastasija und ich synchron und brachen in Gelächter aus.
„Zeig her die Bilder!“, forderte ich die Vampirin gespannt auf. Aber meine Laune trübte sich ein bisschen, als mir bewusst wurde, dass Elias sie nicht mit uns anschauen konnte. „Ich beschreibe sie dir, okay?“, sagte ich und streichelte einen seiner Oberschenkel.
„Mach dir keine Gedanken. Ich schaue sie mir in ein paar Tagen an.“ Der letzte Satz löste einen Knoten in meinem Bauch. Wenigstens war er optimistisch.
Die Bilder waren der Hammer und mir fiel erst jetzt auf, was die Vampirinnen für wahnsinnig wunderschöne Kleider angehabt hatten. Gott, ich war so sehr mit mir und Elias beschäftigt gew esen, dass mir sehr viel entgangen war. Oder doch nicht? Immerhin hatte ich ebenfalls eine wunderschöne Aussicht genossen.
„Und jetzt kommt mein Lieblingsbild“, bereitete mich Anastas ija vor und reichte mir ein Foto.
Mir kamen die Tränen , als ich das Bild betrachtete. Es war ein Schnappschuss von Elias
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