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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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zusammen. Sie mochte die junge Dame nicht, und sie konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass die vielleicht unter ihrer netten Oberfläche gar nicht nett war.
    Doherty verzog das Gesicht. Die Befragung lief nicht in die Richtung, die er geplant hatte.
    »Meine Damen, falls Anti-Aging-Cremes nichts mit den Morden zu tun haben sollten, könnten wir bitte bei den Fakten bleiben?«
    Magda nickte und sagte »Ja«.
    »Absolut«, stimmte Honey zu.
    »Lady Macrottie. Wie ging es Karen mit diesem Mord?«
    Magda zuckte die Achseln. »Sie war schockiert. Genau wie wir anderen alle.«
    Doherty hielt die Augen fest auf die junge Frau gerichtet. Irgendwas verschwieg sie ihnen.
    »Karen hat die Schlammmaske aufgetragen, aber Sie haben die Leiche gefunden. Wo war Karen?«
    Magda wurde ganz steif. »Sie hatte einen Anruf auf dem Handy.«
    »Hat sie gleich da geantwortet, oder ist sie weggegangen?«, fragte Honey, die sich daran erinnerte, dass Karen auch weggegangen war, als sie in der Schlammwanne lag.
    »Wir durften unsere Telefone nicht mitnehmen, wenn wir mit Kundinnen arbeiteten. Wir mussten die Handys auf dem Schreibtisch im Büro zurücklassen. Aber wir konnten sie von den Behandlungsräumen aus hören.«
    »Sie war eine ganze Zeit lang weg. Gab es dafür irgendwelche Gründe?«, erkundigte sich Doherty.
    Magda zuckte die Achseln. »Wer weiß?«
    Honey schaute sie fragend an. »Erinnern Sie sich an die Frau, die die Klinik wegen ihrer Hautverletzungen verklagen wollte?«
    Wieder dieses Achselzucken. »Eigentlich nicht.«
    »Die ist auch nach Venezuela geflogen.«
    Sie zuckte erneut mit den Schultern. »Tut mir leid.«
    »Hatte Karen einen Freund?«, fragte Honey.
    »Im Augenblick nicht.«
    Doherty behielt Magda im Auge, um ihre Reaktion zu beobachten. Seltsam, dass die Fragen einer Frau stets einenanderen Weg einschlugen als die eines Mannes. Honey machte das gut.
    »Wie lange ist es her, dass sie einen Freund hatte?«
    »Kann ich wirklich nicht sagen.«
    »Ach, kommen Sie schon, Ms Church. Zwei Frauen wohnen zusammen in einem Haus, und Sie wollen mir einreden, dass Sie nicht wissen, ob Karen einen Freund hatte oder nicht? Sie lügen! Kommen Sie schon. Die Wahrheit bitte!«, rief Doherty.
    »Sie war völlig auf Dr. Dexter fixiert«, erwiderte Magda wütend. »Ich habe ihr gesagt, dass sie eine Närrin ist, aber sie hat trotzdem mit ihm weitergemacht.«
    »Sie hat sich mit ihm getroffen?«
    »In letzter Zeit nicht mehr so oft. Er hat immer angerufen und sich mit ihr verabredet, und sie haben auch während der Arbeitszeit ein bisschen miteinander rumgemacht.«
    »Hat er mit allen herumgemacht?«
    Honeys unvermittelte Frage ließ Magda mit dem Kopf herumfahren.
    »Er ist ein echtes Alpha-Männchen. Die Frauen fliegen rudelweise auf ihn. Sie war eine von vielen.«
    »Und Sie? Sind Sie auch eine von den vielen?«
    Magdas Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Nein. Nein, das bin ich nicht!«
     
    »Sie hat ein bisschen gebibbert«, meinte Honey. »Mein Bauch sagt mir, das war nicht nur Schüttelfrost.«
    »Ich wette ein Abendessen für zwei und eine Flasche besten französischen Wein, dass es Anrufe von Dr. Dexter waren, die Ms Pinker von der Arbeit weggelockt haben.«
    »Die Wette nehme ich nicht an – jedenfalls nicht als Wette. Aber ein Abendessen für zwei, das ist eine gute Idee.«
    »Gut … Dann will ich mal sehen, ob ich freikriegen kann …«
    »Heute Abend nicht. Ich habe heute schon was vor.«
    Er schaute sie fragend an.
    Sie blickte ruhig zurück. »Inzwischen solltest du doch wissen, dass ein Hotel so seine Probleme mit sich bringt.«
    »Einen Augenblick lang habe ich geglaubt, du hättest vielleicht eine Verabredung.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Das Thema John Rees war bereits zur Sprache gekommen, und Honey hatte erklärt, dass sie einen Begleiter für den Galaabend brauchte und dass John Rees die Aufgabe gern übernommen hatte.
    »Du hattest ja die Sache mit deiner Tochter zu klären.«
    Das Mädchen war wieder zu seiner Mutter zurückgekehrt. Doherty hatte nicht darüber gesprochen, aber Honey war sich ziemlich sicher, dass er die Kosten für alles getragen hatte.
    Und heute Abend. Heute Abend hatte sie etwas anderes vor. Sie hatte einen Typen namens Scruffy zu besuchen. Und sie musste allein da hingehen.
     
    Kaum hörte Magda das Auto wegfahren, da sprang sie schon auf und warf die Decke von sich. Sie rief bei Dexter an.
    »Die Polizei ist gerade eben weg. Keine Sorge, ich habe denen nichts erzählt – nicht

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