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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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für beendet. Wendy sah sich um, versuchte, ein paar bekannte Gesichter auszumachen, und war von sich selbst enttäuscht, weil sie nur so wenige Eltern der Mitschüler ihres Sohns kannte. Die McWaids waren natürlich nicht da. Auch Jenna und Noel Wheeler nicht. Schon als Dan Mercer »nur« als Kinderschänder galt, hatte die Verteidigung ihres skandalumwobenen Exmanns Jenna Wheelers Familie in der Gemeinde viel Ansehen gekostet - die Ermordung Haley McWaids musste das Leben für sie unerträglich gemacht haben.
    Die Eltern traten an die Tische, an denen sie sich für die verschiedenen Komitees eintragen konnten. Wendy fiel ein, dass Brenda Traynor, die Vorsitzende des Komitees für Öffentlichkeitsarbeit, sowohl mit Jenna Wheeler befreundet als auch eine totale Klatschtante war - die perfekte vorstädtische Kombination. Wendy ging zu ihrem Tisch.
    »Hi, Brenda.«
    »Schön, Sie zu sehen, Wendy. Wollen Sie sich freiwillig melden?«

    »Äh, klar. Ich dachte, bei der Öffentlichkeitsarbeit wäre ich am besten aufgehoben.«
    »Ach, das ist ja toll. Wer ist schon besser für so etwas geeignet als eine berühmte Fernsehmoderatorin?«
    »Na ja, ich würde nicht sagen, dass ich berühmt bin.«
    »Oh, ich schon.«
    Wendy lächelte starr. »Also, wo kann ich mich einschreiben?«
    Brenda zeigte ihr die Liste. »Das Komitee trifft sich immer dienstags und donnerstags. Möchten Sie ein Treffen bei sich zu Hause ausrichten?«
    »Gern.«
    Sie trug ihren Namen ein und hielt den Kopf dabei gesenkt. »Also«, sagte Wendy und versuchte subtil vorzugehen, was ihr absolut nicht gelang, »was meinen Sie, wäre Jenna Wheeler nicht auch eine geeignete Kandidatin für unser Team?«
    »Das soll natürlich ein Witz sein.«
    »Ich glaube, sie hat früher auch etwas im Bereich Journalismus gemacht«, sagte Wendy, was eine reine Erfindung war.
    »Wen interessiert das? Nach dem, was sie getan hat, nachdem sie dieses Monster in unsere Gemeinde gelassen hat - aber die Familie ist ja sowieso weg.«
    »Weg?«
    Brenda nickte und beugte sich etwas zu Wendy vor. »Vor dem Haus steht ein ›Zu Verkaufen‹-Schild.«
    »Oh.«
    »Amanda kommt nicht mal zur Abschlussfeier. Für sie tut es mir leid - es ist ja wohl nicht ihre Schuld -, aber es ist trotzdem die richtige Entscheidung. Sie würde es allen verderben.«
    »Und wo ziehen sie hin?«
    »Tja, ich habe gehört, dass Noel einen neuen Job in Ohio hat. In einem Krankenhaus in Columbus, Canton oder auch in
Cleveland. Diese ganzen Cs in Ohio machen mich ganz wuschig. Ach, halt, ich glaube, es ist Cincinnati. Noch ein C, aber ein weiches, stimmt’s?«
    »Stimmt. Sind die Wheelers denn schon ausgezogen?«
    »Nein, ich glaube nicht. Also,Talia hat mir erzählt - kennen Sie Talia Norwich? Nette Frau? Ihre Tochter heißt Allie? Sie hat ein bisschen Übergewicht? Na ja, Talia sagte jedenfalls, sie hätte gehört, dass die Wheelers bis zu ihrem Umzug im Marriott Courtyard wohnen.«
    Bingo.
    Wendy dachte darüber nach, was Jenna gesagt hatte, über Dan, über den Teil von ihm, an den sie nicht herangekommen war, aber vor allem - wie hatte sie es formuliert? - über irgendetwas, das an der Uni mit ihm passiert war. Vielleicht sollte sie noch einmal mit Jenna Wheeler plaudern.
    Sie verabschiedete sich, verließ die Schule und machte sich auf den Weg zu ihrem Treffen mit Phil Turnball.

ACHTUNDZWANZIG
    P hil saß an einem relativ ruhigen Platz hinten in der Sportbar - natürlich nur relativ, weil Sportbars nicht für Ruhe, Zwiegespräche oder Einkehr gedacht sind. Aber immerhin saßen keine Männer mit geröteten Nasen und hängenden Schultern am Tresen und ertränkten ihre Sorgen. Niemand starrte auf die sich leerenden Gläser, während auf unendlich vielen Breitbildfernsehern diverse Sportveranstaltungen und als Sportveranstaltungen aufgemachte Unterhaltungssendungen um ihre Aufmerksamkeit wetteiferten.
    Die Bar hieß Love the Zebra. Es roch eher nach gegrillten Hähnchenflügeln und Salsa als nach Bier. Und es war laut. Ein paar Betriebs-Softball-Mannschaften waren nach dem Spiel zu einer Feier hereingekommen. Auf den meisten Fernsehern lief ein Live-Spiel der New York Yankees. Mehrere junge Frauen trugen Derek-Jeter-Trikots und grölten immer etwas zu laut, wenn die Yanks einen guten Spielzug hinlegten oder Derek Jeter ins Bild kam. Ihre männlichen Partner zuckten dann jedes Mal kurz zusammen.
    Wendy setzte sich in die Nische. Phil trug ein hellgrünes Golfhemd. Die oberen beiden Knöpfe waren offen, so dass

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