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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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schlimmer werden.«
    Das Etikett löste sich komplett und segelte zu Boden. Phil sah ihm nach.
    »Phil?«
    Er sah sie an.
    »Ich versteh nicht, was Sie mir sagen wollen.«
    »Bitte hören Sie auf mich, ja? Hören Sie gut zu. Es wird noch schlimmer werden.«
    »Wer wird es schlimmer machen?«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Doch, natürlich tut es das.«
    Die junge Kellnerin kam mit einer Schale Nachos, die so hoch aufgestapelt waren, dass es aussah, als trüge sie ein kleines Kind. Sie stellte sie auf den Tisch und fragte: »Kann ich Ihnen sonst noch etwas bringen?« Beide verneinten. Die Kellnerin drehte sich um und verschwand. Wendy beugte sich über den Tisch.
    »Wer ist dafür verantwortlich, Phil?«

    »So ist das nicht.«
    » Wie ist das nicht? Diese Leute könnten ein Kind getötet haben.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das war Dan.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut.« Er sah ihr in die Augen. »In dieser Angelegenheit müssen Sie mir vertrauen. Wenn Sie die Finger davon lassen, ist es vorbei.«
    Sie sagte nichts.
    »Wendy.«
    »Erzählen Sie mir, was los ist«, sagte sie. »Ich werde es niemandem verraten. Das verspreche ich. Es bleibt zwischen uns.«
    »Lassen Sie die Finger davon.«
    »Dann sagen Sie mir wenigstens, wer dahintersteckt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    Sie richtete sich auf. »Wieso wissen Sie das nicht?«
    Er legte zwei Zwanzigdollarscheine auf den Tisch und stand auf.
    »Wohin gehen Sie?«
    »Nach Hause.«
    »Sie können nicht fahren.«
    »Das geht schon.«
    »Nein, Phil, das geht nicht.«
    »Jetzt?«, schrie er und erschreckte sie damit. »Jetzt interessieren Sie sich auf einmal für mein Wohlergehen?«
    Er fing zu weinen an. In einer normalen Bar hätte das wahrscheinlich ein paar neugierige Blicke auf sich gezogen, aber hier, mit den lauten Fernsehern und der Konzentration auf die Sportereignisse, zeigte es so gut wie keine Wirkung.
    »Was um alles in der Welt geht hier vor?«, fragte sie.
    »Lassen Sie es sein. Hören Sie? Ich sag das nicht nur, weil es zu unserem Besten ist - es ist auch zu Ihrem Besten.«

    »Zu meinem?«
    »Sie bringen sich in Schwierigkeiten. Und Ihren Sohn auch.«
    Sie packte ihn am Arm. »Phil?«
    Er versuchte, sich zu befreien, war aber geschwächt von dem Bier.
    »Sie haben gerade mein Kind bedroht.«
    »Sie sehen das verkehrt«, sagte er. » Sie bringen mein Kind in Gefahr.«
    Sie ließ ihn los. »Inwiefern?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie müssen sich da einfach raushalten, okay? Wie wir alle. Versuchen Sie nicht mehr, Farley und Steve zu erreichen - die werden Ihnen sowieso nichts sagen. Lassen Sie Kelvin zufrieden. Hier kann keiner gewinnen. Es ist vorbei. Dan ist tot. Und wenn Sie weiter Druck machen, werden noch mehr Menschen sterben.«

NEUNUNDZWANZIG
    W endy drängte Phil, weitere Informationen preiszugeben, aber der sagte nichts mehr. Auf dem Heimweg machte sie dann einen Umweg und setzte ihn ab. Als sie zu Hause ankam, sahen Pops und Charlie zusammen fern.
    »Zeit fürs Bett«, sagte sie.
    Pops stöhnte. »Menno, kann ich das nicht noch zu Ende gucken?«
    »Urkomisch.«
    Pops zuckte die Achseln. »War zwar nicht der beste Witz, den ich je gemacht habe, aber es ist auch schon ziemlich spät.«
    »Charlie?«
    Er sah weiter auf den Fernseher. »Ich fand’s ziemlich witzig.«
    Prima, dachte sie. Ein Komikerduo. »Ab ins Bett.«
    »Weißt du, welcher Film das ist?«
    Sie sah hin. »Es sieht aus wie der äußerst unziemliche Harold und Kumar .«
    »Genau«, sagte Pops. »Und bei uns in der Familie geht man nicht einfach, während Harold und Kumar läuft. Das wäre respektlos.«
    Da war etwas dran, und sie liebte den Film. Also setzte sie sich zu ihnen, lachte mit und versuchte, einen Moment lang nicht an tote Mädchen, Pädophile, Princeton-Mitbewohner und Drohungen gegen ihren Sohn zu denken. Es war vor allem dieser letzte Gedanke, der sie nicht losließ, so egoistisch es auch klang. Phil Turnball machte nicht den Eindruck, als wollte er
Panik schüren, trotzdem hatte er sich dazu entschlossen, ihr Angst zu machen.
    Vielleicht hatte Phil Recht. In ihren Sendungen war es um Dan Mercer und vielleicht noch um Haley McWaid gegangen. Diese beiden Themenkomplexe waren nun abgeschlossen. Und ihren Job hatte sie auch wieder. Eigentlich war sie aus der ganzen Sache ziemlich gut herausgekommen - die Reporterin, die einen Mann entlarvt hatte, der nicht nur pädophil, sondern sogar ein Mörder war. Vielleicht sollte sie in diese Richtung

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