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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Stirn. »Haben Sie gerade trödeln gesagt?«
    Klick.
    Was um alles in der Welt hatte das zu bedeuten? Und wer benutzte heutzutage außer im Kindergarten noch das Wort trödeln? Sie lehnte sich zurück. Das war bestimmt nichts Wichtiges. Wahrscheinlich nur ein bisschen Papierkram, weil sie jetzt wieder eingestellt worden war. Trotzdem, warum mussten sich die aus der Personalabteilung immer so übereifrig und hochoffiziell geben?
    Sie überlegte, was sie als Nächstes machen sollte. Gestern Abend hatte sie doch erfahren, dass Jenna Wheeler in ein nahegelegenes Marriott Hotel gezogen war. Es wurde Zeit, in ihre Reporterhaut zu schlüpfen und rauszufinden, in welches. Sie sah im Internet nach. Die nächsten drei Marriott Courtyards waren in Secaucus, Paramus und Mahwah. Sie rief zuerst in Secaucus an.
    »Ich würde gerne die Wheelers sprechen. Die müssten bei Ihnen wohnen.«
    Wendy nahm nicht an, dass sie unter einem Pseudonym eingecheckt hatten.
    Die Telefonistin bat Wendy, den Namen zu buchstabieren. Das tat sie.
    »Tut mir leid, aber wir haben keine Gäste mit diesem Namen.«
    Sie legte auf und versuchte es in Paramus. Wieder fragte sie nach den Wheelers. Nach drei Sekunden sagte die Telefonistin: »Einen Moment bitte, ich verbinde.«

    Bingo.
    Nach dem dritten Klingeln nahm jemand den Hörer ab. Jenna Wheeler sagte: »Hallo?«
    Wendy legte auf und ging zu ihrem Wagen. Es waren nur zehn Minuten zum Marriott Courtyard in Paramus. Da machte sie das lieber persönlich. Als Wendy nur noch zwei Minuten entfernt war, rief sie noch einmal an.
    Dieses Mal meldete Jenna sich zaghafter. »Hallo?«
    »Hier ist Wendy Tynes.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ich würde mich gern mit Ihnen treffen.«
    »Ich mich aber nicht mit Ihnen.«
    »Ich will weder Ihnen noch Ihrer Familie schaden, Jenna.«
    »Dann lassen Sie uns zufrieden.«
    Wendy bog auf den Parkplatz des Marriott ein. »Geht nicht.«
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    Wendy parkte ein und stellte den Motor aus. »Zu schade. Kommen Sie runter. Ich erwarte Sie in der Lobby. Ich bleibe so lange da, bis Sie mit mir gesprochen haben.«
    Wendy beendete die Verbindung. Das Courtyard Paramus lag an der Kreuzung zwischen der Route 17 und dem Garden State Parkway. Bei den Zimmern hatte man die Auswahl zwischen der Aussicht auf einen P. C. Richards Elektromarkt und auf ein fensterloses Lagerhaus-Kaufhaus namens Syms mit dem etwas angeberischen Schild auf dem Dach: INFOR-MIERTE KUNDEN SIND UNSERE BESTEN KUNDEN.
    Ein Urlaubsdomizil war dieses Hotel nicht.
    Wendy ging hinein. Sie setzte sich in die beige gehaltene Lobby - ein Labyrinth beigefarbener Wände, von denen sich ein dumpf moosgrüner Teppichboden absetzte, ein Raum, gefangen in den ödesten aller öden Farben, Schattierungen von
einer geballten Banalität, die förmlich herausschrien, dass es sich um ein gut geführtes, ordentliches Hotel handelte, man jedoch absolut keine Extras erwarten durfte. Auf einem Kaffeetisch lagen mehrere Exemplare der USA Today . Wendy warf einen kurzen Blick auf die Schlagzeilen und begann darin herumzublättern.
    Fünf Minuten später erschien Jenna. Sie trug ein viel zu großes Sweatshirt, hatte die Haare zu einem festen Pferdeschwanz zusammengebunden, wodurch ihre an sich schon hervorspringenden Wangenknochen scharf wie Messerklingen aussahen.
    »Sind Sie gekommen, um sich an unserem Unglück zu weiden?«, fragte Jenna.
    »Genau, Jenna, deshalb bin ich hier. Ich saß heute Morgen zu Hause, dachte an ein Mädchen, das tot im Wald gefunden wurde, und da habe ich zu mir selbst gesagt: ›Weißt du, was jetzt toll wäre? Das Tüpfelchen auf dem i? Ich könnte jetzt nach Paramus fahren und mich ein bisschen am Unglück der Wheelers weiden.‹ Und dann hab ich mich auch gleich auf den Weg gemacht. Ach ja, und hinterher fahre ich ins Tierheim und trete einen Welpen.«
    Jenna setzte sich. »Tut mir leid. Das war ziemlich unangebracht.«
    Wendy dachte an den gestrigen Abend, an diese geistlose Project Graduation und dass Jenna und Noel Wheeler eigentlich auch hätten dabei sein sollen - und wie sehr die beiden sich wahrscheinlich wünschten, dass sie hätten kommen können. »Mir tut’s auch leid. Ich vermute mal, dass es für Sie auch ziemlich schwierig war.«
    Jenna zuckte die Achseln. »Immer, wenn ich einen Anflug von Selbstmitleid bekomme, denke ich an Ted und Marcia. Verstehen Sie, was ich meine?«

    »Natürlich.«
    Schweigen.
    »Ich habe gehört, dass Sie von hier wegziehen«, sagte Wendy.
    »Von

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