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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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weiß nicht einmal, ob Dan Mercer Haley McWaid umgebracht hat. Vielleicht läuft der Mörder noch frei herum. Verstehen Sie, was ich sagen will?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Und wir wurden von unserem Freund darum gebeten, uns aus der Sache rauszuhalten. Also beteiligen wir uns nicht mehr an dieser Sache.«
    »Na prima.«
    Aufgebracht machte sie sich auf den Weg zur Tür.
    »Wendy?«
    Sie drehte sich zu ihm um. Er sah absolut lächerlich aus in diesem Aufzug - die verdammte schwarze Kappe über dem
roten Kopftuch, der weiße Gürtel, die Armbanduhr in der Größe einer Satellitenschüssel. Ten-A-Fly. Gott bewahre. »Was ist, Norm?«
    »Wir haben das Foto.«
    »Welches Foto?«
    »Das Standbild von dem Mädchen im Video. Von der Hure, die Farley Parks beschuldigt hat, sie in eindeutiger Absicht angesprochen zu haben. Owen ist es gelungen, das Bild einzufrieren und es dann um den Schatten herum zu vergrößern. Es war nicht leicht, aber es ist ein ziemlich gutes Bild draus geworden. Wir haben es schon ausgedruckt. Wollen Sie es haben?«
    Sie wartete. Owen reichte Norm den zwanzig mal fünfundzwanzig Zentimeter großen Ausdruck. Norm gab ihn ihr. Sie sah sich das Mädchen auf dem Foto an.
    Norm sagte: »Sie sieht ziemlich jung aus, finden Sie nicht?«
    Wendys Welt, die schon vorher ins Trudeln gekommen war, geriet völlig aus der Bahn.
    Ja, das Mädchen auf dem Foto sah jung aus. Sehr jung.
    Außerdem sah sie genauso aus wie das Phantombild von Chynna, mit der Dan sich angeblich in ihrer Hausefalle treffen wollte.
     
    Jetzt wusste sie es endlich definitiv. Das Foto war der entscheidende Hinweis gewesen. Irgendjemand hatte sie alle miteinander reingelegt.
    Wer oder warum wusste sie allerdings noch immer nicht.
    Als Wendy nach Hause kam, stand nur noch ein Übertragungswagen vor der Tür. Sie wäre fast zusammengeklappt, als sie sah, von welchem Sender. Die hatten Nerven - er war von ihrer eigenen Station. NTC. Sam, ihr Kameramann, stand draußen mit - tief durchatmen - der ballonköpfigen Michele Feisler.

    Michele richtete sich die Haare. Das NTC-Mikrofon hatte sie in der Armbeuge festgeklemmt. Wendy hätte nicht übel Lust gehabt, den Wagen nach rechts zu ziehen, sie umzunieten und zuzusehen, wie der große Melonenkopf auf dem Kantstein zerplatzte. Dann drückte sie aber doch den Knopf für das automatische Garagentor und fuhr in die Garage. Sie wartete, bis sich das elektrische Tor hinter ihr wieder geschlossen hatte, und stieg aus.
    »Wendy?«
    Es war Michele. Sie klopfte ans Garagentor.
    »Machen Sie, dass Sie von meinem Grundstück verschwinden, Michele.«
    »Ich habe weder eine Kamera noch ein Mikrofon hier. Und ich bin allein.«
    »Mein Freund drinnen hat eine Pistole. Er ist ganz wild darauf, sie mal zu benutzen.«
    »Hören Sie mir einfach einen Moment zu, okay?«
    »Nein.«
    »Sie müssen das wissen. Es geht um Vic.«
    Wendy zögerte. Dann: »Was ist mit Vic?«
    »Er fällt Ihnen in den Rücken.«
    Ihr Mut sank. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Machen Sie die Tür auf, Wendy. Keine Kameras, keine Mikrofone, alles inoffiziell. Versprochen.«
    Mist. Sie überlegte, was sie tun sollte, aber was konnte schon passieren? Sie wollte wissen, was Michele zu erzählen hatte. Wenn es bedeutete, dass Melonenkopf in ihr Haus kam, dann ließ es sich halt nicht vermeiden. Sie stieg über Charlies Fahrrad - wie immer so praktisch abgestellt, dass es ihr den Zugang versperrte - und drehte den Knauf. Nicht abgeschlossen. Wie immer hatte Charlie vergessen, die Tür abzuschließen.

    »Wendy?«
    »Kommen Sie zum Hintereingang.«
    Sie ging durch die Küche. Pops war verschwunden. Er hatte einen Zettel hingelegt, dass er Charlie abholte. Gut. Sie öffnete Michele die Hintertür.
    »Danke, dass Sie mich hereinlassen.«
    »Was ist das mit Vic?«
    »Die Leute aus der Chefetage wollen Blut sehen. Sie haben sich wie die Geier auf ihn gestürzt.«
    »Und?«
    »Und darum hat Vic mächtig Druck gekriegt, damit er sagt, Sie wären bei ihm gelandet - und dabei durchklingen lässt, dass Sie ein bisschen besessen von ihm sind.«
    Wendy rührte sich nicht.
    »Der Sender hat diese Verlautbarung herausgegeben.«
    Michele gab ihr einen Zettel.
    Wir von NTC geben keinen Kommentar ab zu der Angelegenheit, mit der Wendy Tynes in Verbindung gebracht wird, möchten aber sehr deutlich erklären, dass unser Nachrichtenchef Victor Garrett nichts Unrechtmäßiges oder Unmoralisches getan und sämtliche Avancen abgewiesen hat, die ihm von Mitarbeitern und

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