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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Kniescheiben geschossen wurde?«
    »Ja«, sagte er. »Das war allerdings außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs.«
    »Haben Sie auch schon gehört, dass Arthur Lemaine wegen Herstellung von Kinderpornografie verurteilt worden war?«
    »Ja, ich glaube, das habe ich auch schon gehört.«
    »Ist Ihnen bekannt, dass Arthur Lemaine Ed Graysons Schwiegersohn ist?«
    Es entstand eine kurze Pause. Dann sagte Walker: »Hoppla.«
    »Das kann man wohl sagen. Wollen Sie noch mehr Hoppla? Lemaine hat die Eishockeymannschaft von Graysons Sohn trainiert. Und falls Sie mit Stammbäumen nicht so vertraut sind, es handelt sich um E. J., Ed Graysons Sohn, das Opfer von Kinderpornografie.«
    »Das wäre dann auf jeden Fall ein weiteres Hoppla«, stimmte Walker zu.
    »Und - vielleicht noch ein Hoppla - die Schüsse in Lemaines Knie wurden aus einiger Entfernung abgegeben.«
    »Also von einem Meisterschützen«, sagte Walker.
    »Hat das der Besitzer vom Gun-O-Rama nicht über Grayson gesagt?«
    »Das hat er. Mein Gott. Aber ich versteh das nicht. Ich dachte, Sie hätten gesehen, wie Grayson Dan Mercer erschossen hat, weil der die Fotos von seinem Sohn gemacht hatte?«
    »Das habe ich.«

    »Dann hat er auf beide geschossen?«
    »Tja, ich denke schon. Wissen Sie noch, wie Ed Grayson im Ringwood State Park aufgetaucht ist, angeblich um bei der Suche nach Haley McWaids Leiche zu helfen?«
    »Ja.«
    »Er sagte zu mir, dass ich ja überhaupt keine Ahnung hätte, was dort abliefe. Inzwischen bilde ich mir jedoch ein, eine zu haben. Er wird von Schuldgefühlen verfolgt, weil er einen unschuldigen Menschen umgebracht hat.«
    Michele machte sich unablässig Notizen - warum oder worüber konnte Wendy nicht sagen.
    »Ich glaube, das ist folgendermaßen gelaufen«, fuhr Wendy fort. »Dan Mercer wird frei gelassen. Ed Grayson dreht durch. Er bringt Mercer um und vernichtet sämtliche Beweise. Als er nach Hause kommt, kriegt seine Frau Maggie mit, was er getan hat. Ich weiß nicht, was dann genau passiert ist. Vielleicht hat sie so etwas gesagt wie: ›Was hast du getan, es war nicht Dan Mercer, das war mein Bruder.‹ Oder vielleicht hat E. J. ihm auch die Wahrheit über seinen Onkel erzählt. Das weiß ich einfach nicht. Aber stellen Sie sich mal vor, was Grayson durch den Kopf gegangen sein muss. Monatelang war er bei jedem Vorverhandlungstermin gewesen, hat mit den Reportern gesprochen, war das Gesicht der Opfer und hat nachdrücklich die Bestrafung Dan Mercers verlangt.«
    »Und dann stellt er fest, dass er den falschen Mann umgebracht hat.«
    »Genau. Und er weiß, dass Arthur Lemaine, sein Schwager, nie vor Gericht gestellt werden wird. Und wenn das doch irgendwie passieren sollte, tja, dann wird seine Familie daran zugrunde gehen.«
    »Das würde einen Riesenskandal geben«, sagte Walker. »Außerdem, seine Familie noch einmal so einer Belastung auszusetzen
und dann auch noch zugeben zu müssen, dass er die ganze Zeit im Unrecht war? Und dann … also hat Grayson ihn stattdessen zum Krüppel gemacht?«
    »Ja. Ich glaube nicht, dass er die Kraft hatte, noch einen Menschen umzubringen. Nicht nach dem, was beim ersten Mal passiert war.«
    »Und immerhin, ob es ihm gefiel oder nicht, war Lemaine der Bruder seiner Frau.«
    »Genau.«
    Wendy sah Michele über den Tisch an. Sie hatte ihr Handy herausgeholt und sprach leise hinein.
    Walker sagte: »Es geht das Gerücht, dass Grayson von seiner Frau verlassen wurde. Sie soll den Jungen mitgenommen haben.«
    »Vielleicht wegen dem, was er Dan angetan hat.«
    »Oder weil er ihren Bruder zum Krüppel gemacht hat.«
    »Richtig.«
    Walker seufzte. »Haben wir irgendwelche Beweise dafür?«
    »Ich weiß nicht. Lemaine wird wahrscheinlich nicht reden, aber vielleicht können Ihre Leute ihn ein bisschen unter Druck setzen?«
    »Selbst dann. Es war dunkel, als auf Lemaine geschossen wurde. Andere Zeugen gibt es nicht. Und wir wissen schon, dass Grayson verdammt gut darin ist, Beweise unbrauchbar zu machen.«
    Beide schwiegen einen Moment lang. Michele beendete ihr Telefonat. Sie machte sich noch ein paar Notizen und malte ein paar lange Pfeile. Sie stoppte, sah ihren Block an und runzelte die Stirn.
    Wendy fragte Michele: »Was ist?«
    Michele fing wieder an zu schreiben. »Ich weiß es noch nicht genau. Aber irgendwas stimmt nicht an dieser Theorie.«

    »Was?«
    »Könnte nur eine Kleinigkeit sein, aber der Zeitablauf passt irgendwie nicht. Lemaine wurde am Tag vor Mercers Ermordung in die Knie

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