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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Trost und Unterstützung meinst du …?«
    Win ließ die Augenbrauen tanzen. »Koitus sine Interruptus.«

    Sie schüttelte verwundert den Kopf. »Du hättest dir keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können, um mich anzubaggern.«
    »Für so etwas gibt es keinen schlechten Zeitpunkt. Aber ich versteh schon. Möchtest du einen Cognac?«
    »Nein, danke.«
    »Was dagegen, wenn ich mir einen einschenke?«
    »Tu, was du willst.«
    Win hatte einen antiken Globus, den er jetzt öffnete und eine Kristallkaraffe herausnahm. Sein Schreibtisch war aus solidem Kirschholz. An den Wänden hingen Bilder von Männern bei einer Fuchsjagd, und auf dem Boden lag ein dicker Orientteppich. Hinten in der Ecke war ein künstliches Golf-Grün aufgebaut. An einer Wand hing ein Großbildfernseher. »Also, dann erzähl mal, worum es geht«, sagte Win.
    »Hättest du etwas dagegen, wenn wir das überspringen? Ich muss wirklich nur rauskriegen, wer Phil Turnball das angehängt hat.«
    »Selbstverständlich.«
    Die Bürotür wurde geöffnet. Mia führte einen alten Mann mit einer Fliege herein.
    »Ah«, sagte Win. »Ridley, danke, dass Sie gekommen sind. Darf ich vorstellen? Wendy Tynes, Ridley Barry. Mr. Barry ist Mitbegründer von Barry Brothers Trust, dem ehemaligen Arbeitgeber deines Mr. Turnball.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Wendy.«
    Alle nahmen Platz. Bis auf einen kleinen Aktenstapel war Wins Schreibtisch leer. »Bevor wir anfangen«, sagte Win, »Mr. Barry und ich müssen uns darauf verlassen können, dass nichts von dem, was wir hier in diesem Raum besprechen, nach außen dringt.«
    »Ich bin Reporterin, Win.«

    »Dann kennst du auch das schöne Wort inoffiziell.«
    »Gut, es ist inoffiziell.«
    »Des Weiteren«, sagte Win, »möchte ich, dass du mir als deinem Freund dein Wort gibst, dass du nichts von dem, was wir hier besprechen, irgendjemandem weitererzählst.«
    Sie sah erst Ridley Barry, dann wieder Win an. »Ich gebe dir mein Wort.«
    »Gut.« Win sah Ridley Barry an. Der nickte. Win legte die Hand auf den Stapel. »Dies sind die Akten über Mr. Phil Turnball. Er war, wie du weißt, Finanzberater bei Barry Brothers Trust.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich habe die letzten paar Stunden damit verbracht, sie mir anzusehen. Ich habe mir Zeit genommen. Außerdem habe ich mir die Transaktionen angesehen, die Mr. Turnball direkt am Computer durchgeführt hat. Ich habe mir die Entscheidungsgrundlagen angesehen, nach denen er seine An- und Verkäufe getätigt hat. Weil ich dich schätze, Wendy, und deine Intelligenz respektiere, habe ich in diesen Unterlagen eifrig nach Hinweisen gesucht, ob Mr. Phil Turnball womöglich etwas angehängt wurde.«
    »Und?«
    Win sah ihr in die Augen, und Wendy spürte eine kalte Bö. »Phil Turnball hat keine zwei Millionen Dollar unterschlagen. Nach meiner Schätzung waren es eher drei. Daran bestehen allerdings keinerlei Zweifel. Du wolltest wissen, wie Mr. Turnball reingelegt wurde. Das wurde er nicht. Mr. Turnball hat ein Betrugsschema aufgebaut, dessen Anfänge mindestens fünf Jahre zurückliegen.«
    Wendy schüttelte den Kopf. »Vielleicht war er das nicht. Er hat ja schließlich nicht in einem Vakuum gearbeitet, oder? Er hatte Kollegen und Mitarbeiter. Einer von denen …«

    Win sah ihr immer noch in die Augen, griff nach einer Fernbedienung und drückte den Knopf. Der Großbildfernseher ging an.
    »Mr. Barry war auch so freundlich, mir die Bilder einer Überwachungskamera zur Verfügung zu stellen.«
    Der Bildschirm wurde hell und zeigte ein Büro. Die Kamera war von oben senkrecht nach unten gerichtet. Phil Turnball schob Papiere in den Aktenvernichter.
    »Das ist dein Mr. Turnball. Er vernichtet die Kontoauszüge seines Klienten, die er eigentlich abschicken müsste.«
    Win drückte auf die Fernbedienung. Das Bild wechselte. Jetzt saß Phil an seinem Schreibtisch. Er stand auf und ging zu einem Drucker. »Hier sehen wir deinen Mr. Turnball beim Drucken der falschen Ersatz-Kontoauszüge, die er dann an seinen Klienten schickt. Es gibt viele solcher Bilder, Wendy. Wir könnten ewig so weitermachen. Es bestehen jedoch keinerlei Zweifel. Phil Turnball hat seine Klienten und Mr. Barry betrogen.«
    Wendy lehnte sich zurück. Sie wandte sich an Ridley Barry. »Wenn Phil ein Millionendieb ist, wieso sitzt er dann nicht im Gefängnis?«
    Einen Moment lang sagte keiner etwas. Ridley Barry sah Win an. Win nickte. »Alles klar. Sie wird es nicht weitersagen.«
    Barry räusperte sich und richtete

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