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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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früher auch mal so eine gehabt. Wenn er sie abnahm, hatte er immer einen roten Streifen am Arm gehabt. Schon komisch, an was man sich noch erinnerte, obwohl ihr Dad doch schon so lange tot war.
    »Ihre Fernsehsendung«, sagte Grayson. »Sie haben ein Jahr damit verbracht, Pädophile zu jagen. Warum?«
    »Warum was?«
    »Warum Pädophile?«
    »Welche Rolle spielt das?«
    Er versuchte zu lächeln, was ihm allerdings nicht recht gelang. »Verraten Sie es mir einfach«, sagte er.
    »Wahrscheinlich, weil ich gute Quoten hatte.«
    »Klar, das versteh ich. Aber es steckt noch mehr dahinter, oder?«
    »Mr. Grayson …«
    »Ed«, sagte er.
    »Bleiben wir besser bei Mr. Grayson. Es wäre mir lieb, wenn Sie jetzt auf den Punkt kommen könnten.«
    »Ich weiß, was mit Ihrem Mann passiert ist.«
    Einfach so. Wendy spürte einen stechenden Schmerz, sagte aber nichts.
    »Sie ist jetzt wieder draußen, wissen Sie? Ariana Nasbro.«
    Als er den Namen laut aussprach, zuckte Wendy zusammen. »Ich weiß.«
    »Glauben Sie, dass sie jetzt geheilt ist?«
    Wendy dachte an die Briefe, daran, dass sich ihr beim Lesen fast der Magen umgedreht hatte.
    »Möglich wäre es«, sagte Grayson. »Ich kenne Leute, die es in dem Stadium geschafft haben, vom Alkohol wegzukommen. Aber eigentlich interessiert Sie das nicht, oder, Wendy?«

    »Das geht Sie nichts an.«
    »Stimmt. Aber Dan Mercer geht mich was an. Sie haben einen Sohn, stimmt’s?«
    »Auch das geht Sie nichts an.«
    »Typen wie Dan«, fuhr er fort. »Eins wissen wir ganz genau über die. Die werden nicht geheilt.« Er rückte etwas näher heran und legte den Kopf auf die Seite. »Ist das nicht der springende Punkt bei der Sache, Wendy?«
    »Der springende Punkt bei welcher Sache?«
    »Der Grund dafür, dass Sie sich auf die Jagd nach Pädophilen gemacht haben. Alkoholiker, na ja, die können aufhören. Pädophile sind einfacher - da gibt es praktisch keine Chance auf Erlösung und damit auch nicht auf Vergebung.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Mr. Grayson. Versuchen Sie nicht, mich einer Psychoanalyse zu unterziehen. Sie wissen absolut nichts über mich.«
    Er nickte. »Guter Einwand.«
    »Dann erzählen Sie mir jetzt endlich, was Sie wollen?«
    »Das ist eigentlich ganz einfach. Wenn sich niemand findet, der Dan Mercer aufhält, wird er irgendwann einem weiteren Kind etwas antun. Das ist Fakt. Wir beide wissen es.«
    »Das müssten Sie dann aber wohl der Richterin klarmachen.«
    »Die kann mir im Moment nicht helfen.«
    »Und ich kann das?«
    »Sie sind Reporterin. Und zwar eine gute.«
    »Eine gefeuerte.«
    »Noch ein Grund, das zu tun.«
    »Was zu tun?«
    Ed Grayson beugte sich vor. »Helfen Sie mir, ihn zu finden, Wendy.«
    »Damit Sie ihn umbringen können?«

    »Er wird nicht aufhören.«
    »Das sagten Sie schon.«
    »Aber?«
    »Aber ich will nichts mit Ihren Rachegelüsten zu tun haben.«
    »Sie glauben, es geht mir um Rache?«
    Wendy zuckte die Achseln.
    »Es geht nicht um Rache«, sagte Grayson. »Eigentlich sogar ganz im Gegenteil.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Diese Entscheidung ist sehr genau durchdacht. Sie ist pragmatisch. Es geht darum, kein Risiko einzugehen. Ich will sicherstellen, dass Dan Mercer nie wieder jemandem etwas antut.«
    »Indem Sie ihn töten?«
    »Sehen Sie eine andere Möglichkeit? Es geht hier nicht um Blutgier oder Gewalt. Wir sind alle Menschen, aber wenn man so etwas tut - wenn die Gene oder das eigene erbärmliche Leben so versaut sind, dass man einem Kind Schaden zufügen muss -, na ja, das Humanste, was man da tun kann, ist, einen solchen Menschen zur Strecke zu bringen.«
    »Muss nett sein, wenn man gleichzeitig Richter und Geschworener ist.«
    Der Satz schien Ed Grayson fast zu belustigen. »Hat Richterin Howard etwa die richtige Entscheidung getroffen?«
    »Nein.«
    »Wer sollte es dann tun außer uns - die wir Bescheid wissen?«
    Sie dachte darüber nach. »Gestern, nach dem Gerichtstermin, warum haben Sie da gesagt, dass ich gelogen hätte?«
    »Weil Sie es getan haben. Sie haben sich keine Sorgen darüber gemacht, dass Mercer Selbstmord begehen könnte. Sie
sind in seine Wohnung eingedrungen, weil Sie fürchteten, er würde die Beweise vernichten.«
    Schweigen.
    Ed Grayson stand auf, durchquerte die Küche und blieb vor der Spüle stehen. »Hätten Sie einen Schluck Wasser für mich?«
    »Bedienen Sie sich. Die Gläser stehen links.«
    Er nahm eins aus dem Schrank und drehte das Wasser auf. »Ich habe einen Freund«, fing Grayson an

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