In seiner Hand
eine Welle der Übelkeit durch meinen Körper, vom Scheitel bis hinunter zu den Zehenspitzen.
Etwas Schlimmes war passiert, »Ich war ein paarmal bei ihm, um meine Post abzuholen.«
Mir kam ein Gedanke. »Sally. Ist das nicht seine Freundin?«
»Seine Freundin?«
»Ich weiß nicht genau, wie der Stand der Dinge zwischen den beiden ist. Auf jeden Fall bin ich ihr zweimal über den Weg gelaufen. Sie kam, als ich gerade am Gehen war. Ihren Nachnamen kenne ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob sie wirklich zusammen sind, aber meiner Meinung nach gehört Terry zu der Sorte Mensch, der nicht in der Lage ist, ohne Beziehung zu leben. Ich meine, als wir beide uns kennen gelernt haben …«
Abrupt brach ich ab. »Ist etwas passiert?«
Die beiden Männer sahen sich an. Burrows stand auf und trat einen Schritt vor.
»Sie ist tot«, erklärte er. »Sally Adamson. Sie ist gestern Abend tot aufgefunden worden.«
Mein Blick wanderte von ihm zu Cross. Da mir ungefähr fünfzig Fragen auf der Zunge brannten, stellte ich die dümmste zuerst.
»Tot?«
»So ist es«, antwortete Cross. »Und jetzt kommt der interessante Teil. Ihre Leiche wurde in der Westcott Street unter einer Hecke gefunden, im Vorgarten von Haus Nummer 54. Sie ist erwürgt worden. Eine natürliche Todesursache ist auszuschließen.«
Ich schauderte. Mir wurde kalt. »Terry wohnt in Nummer 62.«
»Ja«, antwortete Cross.
»Oh«, sagte ich. »O mein Gott!«
»Möchten Sie etwas trinken?«, fragte Cross. »Einen Kaffee?«
Ich schüttelte den Kopf. »Ein Alptraum«, murmelte ich.
»Lieber Himmel! Die arme Sally! Aber weshalb brauchen Sie da mich ?« Cross gab mir keine Antwort, sah mich unverwandt an. Es dauerte eine Weile, bis mein müdes Gehirn verstand.
»Nein«, sagte ich. »Nein, nein und noch mal nein! In der Gegend gibt es viel Kriminalität. Eine Frau, die nachts allein eine Wohnung verlässt. Bestimmt war es ein Raubüberfall.«
Cross ging zu einem Tisch in der Ecke. Er kehrte mit einer durchsichtigen Plastiktüte zurück.
»Sally Adamsons Geldbörse«, erklärte er. »Wir haben Sie in Miss Adamsons Umhängetasche gefunden, die neben der Leiche lag. Die Börse enthält fünfundvierzig Pfund in bar. Außerdem zwei Kreditkarten. Es ist offenbar nichts gestohlen worden.«
»Nein«, sagte ich mehr zu mir selbst als zu den beiden Beamten. »Nein. Das ergibt keinen Sinn. Weiß Terry schon davon?«
»Terence Wilmott befindet sich ein Stockwerk unter uns«, informierte mich Jim Burrow. »Meine Kollegen sprechen gerade mit ihm.«
»Was sagt er?«
»Nicht viel. Er ist in Begleitung seines Anwalts.«
»Sie glauben doch nicht allen Ernstes …? Sie können doch nicht …« Ich stützte den Kopf in die Hände, schloss die Augen. Vielleicht konnte ich einfach einschlafen, und wenn ich wieder aufwachte, würde sich alles verflüchtigt haben, so wie sich ein Traum oft in undeutliche Bilder auflöst, an die man sich kaum noch erinnern kann.
Burrows räusperte sich. Er nahm ein mit Schreibmaschine beschriebenes Blatt von seinem Schreibtisch und warf einen Blick darauf.
»Sie haben im November und Dezember letzten Jahres bei mindestens drei Gelegenheiten die Polizei angerufen, weil Sie Probleme mit Ihrem Freund hatten.«
»Das ist richtig«, antwortete ich. »Und die Polizei hat nicht das Geringste unternommen. Man hat mir nicht geglaubt.«
»Was hat er getan?«
»Das ist schnell erklärt. Terry hat depressive Phasen. Er wird wütend. Er betrinkt sich. Manchmal wird er dann auch handgreiflich.«
»Er hat Sie geschlagen?«
»Hören Sie, wenn Sie auch nur eine Sekunde annehmen, Terry könnte eine Frau umbringen …«
»Miss Devereaux, über Ihre Einschätzung der Sachlage können wir später sprechen. Zuerst beantworten Sie bitte unsere Fragen.«
Ich hoffte, durch die Art, wie ich meinen Mund zuklappte, meine ganze Verachtung zum Ausdruck zu bringen. »Wie Sie meinen«, sagte ich.
»Er hat Sie geschlagen?«
»Ja, aber …«
»Mit der flachen Hand?«
»Ja.«
»Hat er sie auch mit der geschlossenen Hand geschlagen?«
»Sie meinen, mit der Faust? Ein- oder zweimal.«
»Heißt das, dass er nur ein- oder zweimal zugeschlagen hat oder dass es ein- oder zweimal vorgekommen ist, dass er mit den Fäusten auf Sie losgegangen ist?«
Ich holte tief Luft. »Letzteres. Es ist zweimal passiert.«
»Hat er jemals irgendeine Art von Waffe benutzt?«
Ich warf mit einer wilden Geste die Arme hoch. »Das ist so alles nicht richtig«, erklärte ich. »Diese Ja- und
Weitere Kostenlose Bücher