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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Polizeiakademie ging, nichts erlebt, was wahrer Liebe auch nur entfernt nahe kam.
    Obwohl, … ihre Vorgesetzte Natalie war sehr glücklich verheiratet und erwartete ihr erstes Baby. Natalies Schwestern, Rory und Sierra, führten ebenfalls glückliche Ehen. Doch Fiona war davon überzeugt, dass sie die Ausnahmen waren, die die Regel bestätigten.
    Hoffte sie etwa insgeheim, sie würde finden, was Natalie und ihre Schwestern gefunden hatten? Hatte dieser Wunsch sie in die Ausstellung gelockt?
    Träum weiter, Fiona, dachte sie. Weihnachten ist die Zeit der zerronnenen Träume.
    Dennoch konnte sie weder den Diamanten aus den Augen lassen noch einen kleinen Anflug von Sehnsucht unterdrücken.
    Du musst weitergehen. Es kostete Fiona einige Anstrengung, die Augen endlich von dem Diamanten abzuwenden. Im selben Augenblick bemerkte sie einen Mann auf der anderen Seite des Schaukastens. Er war groß, dunkelhaarig und hatte breite Schultern. Irgendwie besaß er eine außergewöhnlich männliche Ausstrahlung, und das lag nicht nur an seiner Uniform. Fiona nahm undeutlich wahr, dass die ältere Dame rechts neben ihm sich bei ihm eingehakt hatte. Die jüngere Frau zu seiner Linken sagte etwas, und als er lächelte, spürte Fiona, wie ihr Herz einen Schlag lang aussetzte.
    Fiona musterte die drei Fremden, die ihr genau gegenüber auf der anderen Seite des Schaukastens standen, jetzt mit derselben Intensität, mit der sie eben noch den Diamanten betrachtet hatte. Alle drei hatten den Blick auf die Halskette gerichtet. Eine glückliche Familie, dachte sie und unterdrückte den leichten Stich, den ihr der Gedanke versetzte.
    Unvermittelt blickte der Mann hoch und sah ihr direkt in die Augen. Einen Moment lang fühlte Fiona nichts außer seinem intensiven Blick, der sie wie ein Pfeil durchdrang. Sie konnte nur noch zwei Worte denken: Sei mein .
    Sie spürte einen Sog, den Drang, zu ihm zu gehen. Sie musste einfach …
    Als er sich der älteren Frau an seiner Seite zuwandte, bemerkte Fiona, wie heftig ihr Herz schlug. Es raste, als hätte sie gerade den Gipfel eines hohen Berges erklommen. Mit einer Hand umklammerte sie den dicken Samtstrick der Absperrung vor ihr. Wollte sie sich festhalten? Oder ihn zerreißen?
    Sie hätte schwören können, dass der Diamant feuriger strahlte als zuvor.
    Lächerlich . Sie zwang sich, ein paar Mal tief durchzuatmen. So ein Verhalten sah ihr überhaupt nicht ähnlich. Und der Mann in Uniform – wer immer er sein mochte – war ein Wildfremder.
    Plötzlich erfasste sie Panik. Sie hätte nicht herkommen dürfen. Es war immer ein Fehler, sich mehr zu wünschen, als man haben konnte. Ohne einen weiteren Blick auf den Diamanten oder den Unbekannten zu werfen, drehte sie sich abrupt um und ging davon. Sie zerknüllte die Broschüre über den Rubinov und seine Legenden, stopfte sie in die Manteltasche und konnte sich nur mit Mühe beherrschen, nicht aus dem Ausstellungsraum zu rennen.
    Joy to the world …
    Das Lied ertönte aus den Lautsprechern im Skulpturengarten der National Mall und vermischte sich mit den Geräuschen und dem Lachen der Schlittschuhläufer, die die Eisbahn umrundeten. Normalerweise mochte Army Captain D. C. Campbell Weihnachtslieder.
    Das Lied, das gerade gespielt wurde, gehörte sogar zu seinen Lieblingsstücken. Er war schon immer davon überzeugt gewesen, dass der Sinn und Zweck von Weihnachten war, Freude zu verbreiten und zu erhalten. Doch er musste zugeben, dass die entsprechende Stimmung dieses Jahr nicht so recht bei ihm aufkommen wollte. Nicht einmal die fröhlich blinkenden Lichter entlang der National Mall halfen, und auch nicht der Anblick seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester Darcy, die gerade Arm in Arm eine Runde nach der anderen auf der Eisbahn drehten.
    Mit seinem Gehstock winkte er ihnen zu. Dann ging er ein kleines Stück den Weg Richtung Madison Drive entlang. Er wusste genau, was sein Problem war: Er langweilte sich fast zu Tode.
    Nach seinem letzten Einsatz im Irak kam ihm die Leitung der Militärpolizeieinheit in Fort McNair so öde vor. Es handelte sich um einen kleinen Stützpunkt, der sich in einem malerischen Landstrich im Südwesten der Hauptstadt befand. Der Fluss Anacosta begrenzte ihn im Süden und der Lake Washington-Kanal im Westen. Die National Defense University war dort ebenfalls untergebracht, und seine Hauptaufgabe bestand darin, für Sicherheit zu sorgen. Bisher hatte es keinerlei Probleme gegeben. Alles klappte wie am Schnürchen. In Bagdad

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