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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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beide wie angewurzelt da.
    „Merkwürdig“, sagte er und betrachtete den Stein, den sie noch immer in der ausgestreckten Hand hielt. „Kennen Sie die Legende?“
    „Ja.“ Ihre Kehle fühlte sich trocken an, als sie fortfuhr. „An Legenden glaube ich genauso fest wie an den Weihnachtsmann.“
    „Es wird interessant sein zu sehen, wohin das führt.“
    Nirgendwohin, dachte Fiona, während sie ein Gefühl von Panik in sich niederkämpfte. Aber sie sprach das Wort nicht laut aus. Stattdessen wandte sie sich den Sanitätern zu. Mit D. C. Campbell würde sie sich später beschäftigen.
    Oh, es wird ganz bestimmt irgendwohin führen, dachte D. C. Zwei Menschen, die eine dermaßen starke Verbindung zueinander fühlten, wie das zwischen ihnen beiden der Fall war, gingen nicht so einfach wieder ihrer Wege.
    D. C. gab den Sanitätern kurz Auskunft und trat dann beiseite, um ihnen Platz für ihre Arbeit zu machen. Er sah zur Eisbahn hinüber. Von hier aus konnte er sehen, dass einige der Eisläufer durch die Sirenen und Blaulichter aufmerksam geworden waren und sich neugierig am Rand der Bahn versammelt hatten. Ein uniformierter Beamter sperrte den Tatort mit einem Band ab, während zwei andere die Spaziergänger davon abhielten, den Park von der anderen Seite her zu betreten. D. C. sah weder seine Mutter noch seine Schwester, obwohl sich das bestimmt bald ändern würde. Sobald sie ihn mitten in diesem Durcheinander entdeckten, würden sie sehr schnell zur Stelle sein.
    Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer seiner Vorgesetzten Myra Eddinger und berichtete mit knappen Worten, was sich bisher ereignet hatte. Dabei behielt er die geheimnisvolle Schöne im Auge, die das Kommando am Tatort übernommen hatte. Sie strahlte Kompetenz aus – und Sinnlichkeit.
    „Sind Sie sicher, dass es die Halskette mit dem Rubinov ist?“, erkundigte sich General Eddinger.
    „Entweder das oder es handelt sich um eine ausgezeichnete Kopie.“
    „Wie ist Ihre Einschätzung?“
    „Er ist echt.“ Er ließ die geheimnisvolle Frau noch immer nicht aus den Augen, denn es waren gerade die Gefühle, die er ihr gegenüber empfand, die ihn in seiner Meinung bestärkten. Eigentlich war er nicht der Typ, der an Legenden glaubte. Aber zwischen dieser Frau und ihm ging eindeutig etwas vor. Wäre die Halskette dabei nicht im Spiel, hätte er einfach angenommen, dass die Chemie zwischen ihnen besonders gut stimmte.
    Allerdings hätte er schwören können, dass der blaue Stein in dem Augenblick heller gefunkelt hatte, als er ihn ihr in die Hand gelegt hatte. Genau wie bei ihrer ersten Begegnung vor der Vitrine. Und als er ihre Hand berührt hatte, war ein Gefühl von Sehnsucht nach ihr in ihm aufgekommen, das schon beinahe an Wiedererkennen grenzte.
    Die geheimnisvolle Schöne sah kurz in seine Richtung, und als sich ihre Blicke trafen, verblasste alles um ihn herum. General Eddingers Stimme wurde zu einem Summen in seinem Ohr. Die Gesichter der Menschen um ihn herum verschwammen, und er nahm nur noch sie wahr.
    Der Bann löste sich erst, als sie sich abwandte und ihr Handy ans Ohr hielt.
    „Sind Sie noch da, Captain Campbell?“
    „Ja. Unsere Verbindung war einen Moment lang sehr schlecht“, schwindelte er.
    „Falls Sie recht haben, dann hat Private Hemmings eine gewisse Rolle bei dem versuchten Diebstahl des Jahrhunderts gespielt. Alles, was ich von ihr weiß, sagt mir, sie hätte niemals absichtlich versucht, diesen Diamanten zu stehlen. Aber ich will wissen, wie er in ihre Tasche gekommen ist. Deshalb werde ich jetzt ein paar Anrufe tätigen und arrangieren, dass Sie zusammen mit der Polizei von Washington an diesem Fall arbeiten. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie der Sache auf den Grund gehen.“
    „Ja, Ma’am.“ Genau darauf sollte er sich konzentrieren. Aber unwillkürlich wanderten seine Gedanken wieder zu der Frau, mit der er nun zusammenarbeiten würde. Sie war nicht so groß, wie er angenommen hatte. Ohne die mörderischen Absätze maß sie wohl einen Meter dreiundsechzig. Aber ihre Beine. Sobald er sie länger als ein paar Sekunden betrachtete, lösten sie ein paar aufreizende Fantasien in ihm aus. Gerade hatte er eine, die heiß genug war, um ihn mehr als warm zu halten.
    D. C. schüttelte seine Gedanken ab und versuchte sich zu konzentrieren. Die Ausstellung war um siebzehn Uhr geschlossen worden. Wenn seine Vermutung stimmte, dann musste der Rubinov-Diamant kurz danach aus der Vitrine gestohlen worden sein. D. C. und

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