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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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außer, dass er ebenfalls eine Weihnachtsmannmütze trug, noch kennen wir die Identität seiner beiden Komplizen in dem Van. Wie es aussieht, könnten diese vier Personen den Raub des Jahrhunderts versucht haben, indem sie den Rubinov-Diamanten direkt aus der National Gallery stahlen.“
    Fionas runzelte nachdenklich die Stirn. „Die Frage lautet, wie haben sie das gemacht?“
    „Chance wird sich ganz bestimmt um das ‚wie‘ kümmern.“
    „Ich wette, sie hatten Hilfe von einem Insider. Wie sonst könnte jemand einen gut bewachten Diamanten aus der National Gallery stehlen, ohne Alarm auszulösen? Vielleicht sollten Amanda und ihr Angreifer den Stein nur herausholen. Wer würde schon jemanden verdächtigen, der ehrenamtlich Spielzeug sammelt?“
    „Und Hemmings hat im letzten Augenblick beschlossen, mit dem Diamanten wegzulaufen?“, fragte Natalie.
    „Oder sie hat sich die Sache anders überlegt.“ Fiona stellte sich vor, wie Natalie sich mitten auf der Party im ‚Blue Pepper‘ die verschiedenen Möglichkeiten auf einem Notizblock notierte. Im Hintergrund waren Geplauder und Musik zu hören.
    „Ich muss mit ihr reden“, erklärte Fiona. „Leider war sie bewusstlos, die Sanitäter haben sie ins Krankenhaus gebracht.“
    „Hemmings Beteiligung könnte der Army ein paar Probleme bereiten“, sagte Natalie leise.
    „Ja.“
    „Ich muss sagen, ich bin ein wenig neidisch. Wenn der Geburtstermin meines Babys nicht schon so kurz bevorstände, wäre ich versucht, an diesem Fall mit dir als Partnerin zu arbeiten.“ Natalie schwieg einen Augenblick lang. „Also, was hältst du von diesem Captain Campbell? Ist er gut?“
    „Ja“, sagte Fiona. Das musste sie ihm lassen. Sie rief sich den Tathergang in Erinnerung, wie ihn D. C. beschrieben hatte. Falls das, was hier passiert war, eine Art Streit unter Dieben gewesen war, dann war es Campbell zu verdanken, dass der Diamant jetzt noch da war.
    Doch sie ahnte, worauf Natalie hinaus wollte und sagte rasch. „Ich brauche keinen Partner.“
    „Die Army wird hier dabei sein wollen“, entgegnete Natalie knapp. „Zunächst werden wir erst einmal klären müssen, ob du den echten Rubinov hast.“ Sie machte eine Pause. „Bleib dran. Ich bekomme gerade einen Anruf vom Commissioner. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell Neuigkeiten in unserer Hauptstadt die Runde machen.“
    Politik. Fiona war sich absolut sicher, worum es bei diesem Anruf ging und, dass ihre Vorgesetzte ihn erwartet hatte. Die Army würde sich an den Ermittlungen beteiligen wollen. Sie haben sogar das Recht dazu, vermutete Fiona.
    Sie drehte sich um und musterte D. C. Campbell. Während sie den Tatort hatte sichern lassen und Informationen sammelte, war er offensichtlich auch nicht untätig gewesen. In weniger als einer Stunde hatte er an jemanden berichtet, der direkten Zugang zum Commissioner besaß. Kein einfaches Unterfangen, so kurz vor Weihnachten.
    Er stand drüben bei der Eisbahn in Gesellschaft derselben beiden Frauen, mit denen sie ihn vorhin in der Ausstellung gesehen hatte. Beide waren groß, gutaussehend und sahen Campbell sehr ähnlich. Unwillkürlich schweifte ihr Blick zu ihm. Sogar jetzt, wo er sie nicht einmal direkt ansah, beschleunigte sich ihr Puls.
    „Fiona, bist du noch dran?“
    Verdammt! Verärgert über sich selbst wandte sie sich ab und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch mit Natalie. „Ja, ich bin da.“
    „Der Commissioner bekam gerade einen Anruf von einem General Eddinger aus Fort McNair. Die gute oder schlechte Nachricht – je nach Sichtweise – ist, dass du diesen Fall zusammen mit Captain Campbell bearbeiten wirst.“
    „Das war klar.“ Diese Entscheidung war logisch, und Fiona verschwendete nicht gerne Zeit damit, gegen Logik anzukämpfen.
    „Die Army hat das Recht, ihre eigenen Untersuchungen anzustellen“, sagte Natalie.
    „Aber es wäre effektiver, wenn wir zusammenarbeiten.“
    „Genau. Ich höre den Mangel an Begeisterung in deiner Stimme, aber im Lauf der Zeit habe ich gelernt, dass zwei Köpfe oft besser arbeiten als einer.“
    Ein Gefühl von Panik stieg in ihr hoch, und Fiona legte eine Hand auf die Stelle unterhalb ihres Halses, dorthin, wo sie den Rubinov aus Sicherheitsgründen verstaut hatte.
    „Jetzt“, sagte Natalie bestimmt, „möchte ich, dass du den Diamanten und Captain Campbell auf direktem Weg ins ‚Blue Pepper‘ bringst.“
    Fiona zögerte. „Ich wollte eigentlich ins Krankenhaus fahren und nach Private Hemmings

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