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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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verwickelt sein soll.“
    „Wissen Sie irgendetwas über ihre Freunde, mit denen sie ihre Freizeit verbringt?“
    „Ich weiß, dass sie Kontakt zu einem Cousin hat. Er heißt Billy Franks. Offenbar ist er ein Wunderkind am Computer. Er hat sogar schon selbst entwickelte Software verkauft. Amanda ist sehr stolz auf ihn. Sie hat ihn schon einmal hergebracht und hier herumgeführt.“
    „Was machte Billy für einen Eindruck auf Sie?“, fragte D. C.
    Eddinger neigte den Kopf zur Seite. „Schüchtern und schlau. Ich denke, Computerfreak ist ein treffender Ausdruck für ihn. Er ist von mittlerer Größe, schmächtig, trägt sein Haar ziemlich lang und hat eine Brille. Soviel ich verstanden habe, hatte Amanda ihn seit Jahren nicht gesehen, weil ihr Vater mit diesem Teil der Familie nichts mehr zu tun haben wollte. Ich glaube, sie hat Kontakt zu Billy aufgenommen, um alte Wunden zu heilen.“
    „Wussten Sie, dass Arthur Franks gleichzeitig Amandas Großonkel und Billys Großvater ist, ein Meisterdieb, der derzeitig im Bundesgefängnis in Cumberland in Maryland inhaftiert ist?“ D. C.s Frage ließ General Eddinger große Augen machen.
    „Nein. Das wusste ich nicht.“ Sie stand auf, ging zum Fenster und blickte hinaus. „Das lässt alles in einem etwas anderen Licht erscheinen, nicht wahr?“
    Eine Weile lang war der Raum mit Schweigen gefüllt. Dann drehte General Eddinger sich wieder um. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass Amanda an einem Diebstahl beteiligt ist“, sagte sie. Doch Fiona registrierte, dass sie nicht mehr ganz so überzeugt von Amandas Unschuld wirkte, wie noch zu Beginn des Gesprächs.
    Amanda Hemmings Vermieterin ließ Fiona und D. C. in den schmalen Flur eines Reihenhauses eintreten, wie es sie in Washington in der Nähe des Capitols häufig gab. Claire Ridgeway war groß, dünn und trug ihr Haar im Nacken zu einem langen Zopf geflochten. D. C. schätzte sie auf Anfang sechzig. Als Fiona ihr den Durchsuchungsbefehl reichte, setzte sie sich eine Brille auf und las ihn sorgfältig durch.
    „Ist Ms Hemmings in Schwierigkeiten? Hat deshalb die ganze Nacht ein Streifenwagen vor meinem Haus geparkt?“
    „Sie war das Opfer eines Überfalls in der National Mall, und wir führen Ermittlungen durch“, gab Fiona Auskunft.
    „Geht es ihr gut?“
    Sie schien sich aufrichtig Sorgen zu machen, deshalb sagte D. C. ihr, Amandas Zustand sei stabil und wie es aussah, würde sie wieder vollständig gesund werden.
    Die Frau atmete auf, dann führte sie D. C. und Fiona die Treppe hinunter ins Souterrain.
    „Ich bin neugierig“, erklärte D. C. „In dieser Gegend sind die Mieten recht hoch. Wie kann Hemmings sich das mit ihrem Assistentinnen-Gehalt leisten?“
    Claire Ridgeway öffnete die Tür zur Amanda Hemmings kleinem Apartment, bevor sie sich zu ihm umdrehte. „Das Haus gehört mir. Ich habe einen Sohn im Golfkrieg verloren, seitdem vermiete ich diese Wohnung regelmäßig an einen Angehörigen der Army, der in Fort McNair stationiert ist. Ich stelle sicher, dass die Miete erschwinglich ist.“
    „Kennen sie Private Hemmings gut?“, erkundigte sich Fiona, während Mrs Ridgeway sie in das Apartment geleitete.
    „Nein, nicht sehr gut. Ich habe ihr einige Fragen gestellt, als ich sie zum ersten Mal bei einer Besichtigung herumführte, und ich habe ihre Referenzen geprüft. Natürlich unterhielten wir uns im Vorübergehen. Aber wir haben beide sehr viel zu tun. Ich gebe nachmittags und in den Abendstunden Geigenunterricht. Wenn Amanda nach Hause kam, blieb sie stets für sich.“
    „Hatte sie manchmal Besuch?“, fragte D. C.
    Die Frau runzelte nachdenklich die Stirn. „Einmal brachte sie einen jungen Mann mit. Das war vor ein paar Wochen. Seiner Kleidung nach zu urteilen, gehörte er nicht zum Militär, und er wirkte irgendwie unbeholfen. Ich erinnere mich, dass ich dachte, die beiden würden ein sehr merkwürdiges Paar abgeben.“
    „Können Sie den Mann beschreiben?“
    „Er war mittelgroß, schlank, mit ziemlich langem Haar und einer Brille. Er trug schwarze Jeans und eine schwarze Lederjacke.“
    „Danke, Mrs Ridgeway“, sagte Fiona. Dann griff sie in ihre Tasche und holte eine Visitenkarte heraus, die sie der Frau gab. „Falls Ihnen noch irgendwas einfällt, rufen sie uns bitte an.“
    Die Frau ging hinaus und hatte die Tür beinahe zugezogen, als sie innehielt und sie wieder ein Stück öffnete. „Gestern Abend ist schon etwas Merkwürdiges passiert. Ich habe gerade einen meiner

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