In sündiger Silvesternacht
an, als er anfing, sie zu verwöhnen. So geschickt reizte er das Zentrum ihrer Lust mit seiner Zunge, dass sie keuchte und schließlich auffordernd das Becken anhob. Da entledigte er sich in Rekordzeit seines T-Shirts und seiner Hose und drang in Elizabeth ein.
Überwältigt schloss er die Augen und versuchte, sich diesen Moment und das Gefühl bewusst ins Gedächtnis einzuprägen. Vielleicht würde er dann in manchen Nächten, wenn sie längst fort war, von ihr träumen können – statt von dem Schlimmen, das er erlebt hatte.
Sie küssten sich leidenschaftlich, während er sich rhythmisch in ihr bewegte. Er spürte, dass sie jeden Augenblick ihren Höhepunkt erreichen würde, und streichelte ihre Brüste, ihren Bauch und ihre Schenkel. Offenbar gefiel ihr, was er tat. Sie rief seinen Namen und klammerte sich an seinen Po, bevor sie sich wild aufbäumte und den Kopf in den Nacken warf. Nathan presste sie fest an sich, als er zusammen mit ihr von Wellen der Ekastase davongetragen wurde.
Danach wollte er sich von ihr herunterrollen, doch sie hielt ihn fest.
„Noch nicht.“
„Ich bin zu schwer.“
„Nein, das bist du nicht.“
Sie schlang die Arme um ihn, während er auf ihr liegenblieb und ihren Herzschlag an seiner Brust fühlte. Nach einer Weile drückte sie ihr Gesicht an seinen Hals und atmete tief ein.
„Okay“, flüsterte sie seufzend.
Er lächelte schwach und glitt auf die Seite. „Wir können es noch einmal machen, wenn du mir zwanzig Minuten Erholung gönnst.“
„Einverstanden. Aber die Uhr läuft, Mr Jones.“
Nach dem zweiten Mal schlief sie erschöpft ein. Er lauschte ihren regelmäßigen Atemzügen, bis auch er endlich eindöste.
Nathan wachte in den frühen Morgenstunden auf und starrte im Dunkeln an die Decke. Nach einer halben Stunde rückte er behutsam von Elizabeth ab und kletterte aus dem Bett. In Boxershorts trottete er nach draußen zur Altpapiertonne.
Die Umschläge lagen noch dort, wo er sie hingeworfen hatte, oben auf einem Berg von Zeitungen. Er nahm sie mit in die Küche und setzte sich an den Tisch.
Bis zur Morgenröte hatte er die Geschäftsberichte der vergangenen vier Monate durchgearbeitet. Die Lage für Smartsell war gewiss nicht schlecht, könnte aber besser sein. Bisher war Nathan für Entwicklung und Produktion verantwortlich gewesen, Jarvie für Marketing und Vertrieb. In letzter Zeit allerdings hatte Jarvie den Aufwand für Anzeigenkampagnen und andere Werbeaktivitäten deutlich eingeschränkt, vermutlich, weil er sich zu sehr mit dem Tagesgeschäft befassen musste. Auf lange Sicht könnte die Firma darunter leiden.
Nathan machte sich Notizen, als der Perlenvorhang klapperte und Elizabeth die Küche betrat.
„Du bist früh auf“, stellte sie fest. Ihr Blick fiel auf die geöffneten Kuverts und die Stapel aus Unterlagen.
„Konnte nicht schlafen.“ Er lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. Dann schaute er sie an.
„Was hältst du von einem Trip nach Melbourne?“
10. KAPITEL
Elizabeth versuchte, ihre Aufregung zu verbergen, als sie Nathan später am Morgen vor einem Geschäftsgebäude in Melbourne absetzte. Er hatte die Briefe geöffnet und sich mit ihrem Inhalt befasst. Sie war keine Psychologin, aber das konnte nur ein gutes Zeichen sein.
Vielleicht …
Vielleicht begann die Zeit doch, Wunder zu wirken. Vielleicht kam er langsam über den furchtbaren Verlust seiner Schwester hinweg.
„Es wird voraussichtlich eine Weile dauern. Gute Einkaufsmöglichkeiten gibt es im City Center, außerdem sind dort auch zwei Kunstgalerien“, sagte Nathan, als er seine Unterlagen und sein Jackett nahm.
„Keine Sorge. Wenn es dort ein Schuhgeschäft gibt, bin ich stundenlang beschäftigt.“ Aufmunternd legte sie eine Hand auf seinen Arm, bevor er ausstieg. „Viel Glück.“
Am liebsten hätte sie ihn begleitet, doch Nathan brauchte mit Sicherheit keinen Beschützer. Also fuhr sie wie geplant zum City Center und besorgte einige Kleinigkeiten für ihre Großeltern und für Violet, die sie gleich als Geschenk einpacken ließ und danach zur Post brachte. Mit etwas Glück würden die Päckchen noch bis Weihnachten ankommen.
Ein Geschenk für Nathan auszusuchen war weitaus schwieriger. Das Einzige, was sie ihm von Herzen wünschte – inneren Frieden –, lag nicht in ihrer Hand. Alles andere schien im Vergleich dazu unsinnig. Sie entschied sich schließlich für eine Brieftasche, weil sie bemerkt hatte, dass seine an den Ecken ausgefranst war. Dazu kaufte
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