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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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sie eine Flasche von dem Aftershave, das er besonders mochte.
    Anschließend machte sie einen Spaziergang durch die Stadt. Sie betrat das Parlamentsgebäude und bewunderte viktorianische Säulen und hohe Decken, als ihr Blick zufällig auf die Tafel mit den Regierungsbüros im Haus fiel. Die Behörde für Erziehung und Bildung befand sich im ersten Stockwerk.
    Zwanzig Minuten später blätterte Elizabeth die Unterlagen durch, die man ihr dort auf ihre Frage nach Arbeitsmöglichkeiten als Lehrerin in Australien ausgehändigt hatte. Die Bewerbung schien ein recht einfacher Vorgang zu sein, vor allem, weil sie einen australischen Vater angeben konnte. Sie lächelte bitter. Vielleicht war Sam Blackwell doch noch zu etwas nütze.
    Sie trank gerade einen Kaffee in der Staatsbibliothek, als Nathan sie auf dem Handy anrief.
    „Hi. Bist du fertig?“, fragte sie. Sie sah auf die Uhr und blinzelte verblüfft. Fast vier Uhr nachmittags. Nathan war demnach über fünf Stunden bei Smartsell gewesen war. Auch das musste wieder ein gutes Zeichen sein.
    Obwohl sie sehr neugierig war, wie es gelaufen war, hütete sie sich, gleich mit ihrer Frage herauszuplatzen.
    „Alles erledigt“, antwortete Nathan. „Kannst du mich jetzt abholen?“
    „Ich mache mich sofort auf den Weg“, versprach sie eifrig.
    Wegen der Rush Hour brauchte sie beinahe eine halbe Stunde, bis sie wieder vor dem Gebäude in der St. Kilda Road ankam, wo sie Nathan abgesetzt hatte. Er wartete schon am Straßenrand und stieg schnell in den Wagen ein.
    „Es tut mir so leid. Ich glaube, ich bin eine ungünstige Strecke gefahren“, sagte sie entschuldigend.
    „Kein Problem. Ich habe mir schon gedacht, dass viel Verkehr sein wird. Wie war das Einkaufen?“
    „Anstrengend. Ich musste mich beinahe mit einer anderen Frau um einen Kaschmirschal für meine Großmutter prügeln.“
    Nathan wirkte lockerer als auf der Hinfahrt, und Elizabeth fragte sich, ob sie überhaupt den Gedanken aussprechen sollte, der ihr auf der Fahrt gekommen war: die Tatsache, dass sie die Insel nicht vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würden.
    „Nate, es ist ziemlich spät. Wenn wir jetzt fahren …“
    Seine Miene versteinerte sich. „Ja.“
    Elizabeth gab ihm Zeit zu überlegen.
    „Was hältst du davon, in der Stadt zu übernachten?“, fragte er schließlich, ohne sie dabei anzuschauen.
    „Großartig. Dann können wir morgen Vormittag zurückfahren“, antwortete sie.
    „Wir könnten in ein Hotel oder zu mir gehen. Wie du möchtest.“
    Nathans Zuhause. Natürlich wollte sie gern sehen, wo er lebte. Dennoch scheute sie sich, die Entscheidung zu treffen.
    „Was ist dir lieber?“, wollte sie wissen.
    „Ich bin kein Kind, Lizzy. Sag mir, was du möchtest. Ich muss nicht bei jedem Schritt gehätschelt werden.“
    Bei seinem harschen Tonfall zuckte sie zusammen. Nach einem Moment angespannten Schweigens seufzte er schwer.
    „Sorry.“
    Mehr sagte er nicht. Doch er ergriff ihre Hand und drückte sie. Elizabeth schaute auf ihre verschränkten Finger.
    „Ich habe mich bei der Schulbehörde erkundigt“, sagte sie rasch. „Es sieht so aus, als ob ich meine Ausbildung problemlos in Australien anerkennen lassen und mich um eine Stelle als Lehrerin bewerben könnte.“
    Sie schaute ihn an. Nathan zeigte keine Reaktion.
    „Was ist mit deinen Großeltern?“, fragte er mit ausdrucksloser Stimme. „Deinem Leben in London?“
    „Ich werde sie natürlich vermissen. Aber in London gibt es dich nicht, Nate.“
    Gespannt wartete sie auf seine Antwort. Es dauerte nicht lange.
    „Großer Gott, Lizzy.“ Er riss sie in seine Arme und presste sie so fest an sich, dass sie kaum atmen konnte.
    Ein Lächeln ging über ihr Gesicht.
    Er wollte, dass sie blieb. Er war froh, dass sie nicht heimreiste.
    „Ich schätze, das beantwortet meine Frage“, meinte sie.
    Nathan lockerte seinen Griff und wich zurück, um ihr ins Gesicht zu sehen. Zärtlich berührte er ihre Wange.
    „Lizzy.“
    Er küsste sie mit so verzehrender Leidenschaft, dass ihr beinahe das Herz stehenblieb.
    „Ins Hotel oder zu mir?“, fragte er, als er sich endlich von ihr löste.
    Sie blickte demonstrativ auf die deutliche Wölbung unter seinem Hosenschlitz. „Was ist näher?“
    „Mein Haus.“
    Sie startete den Wagen. „Dann also zu dir.“
    Elizabeth brauchte zehn Minuten, um zu Nathans Haus am Albert Park zu gelangen. Er war zuletzt vor vier Monaten hier gewesen. Danach hatte er den Ort gemieden, der so viele Erinnerungen an

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