In sündiger Silvesternacht
Stapeln auf dem Tisch aufgetürmt hatte.
„Hi. Wo soll ich die hinlegen?“, fragte sie und hob ihr Haar im Nacken an. Es war fast Mittag, und im Haus wieder stickig und warm.
Nathan schaute nur flüchtig auf die Umschläge. „Genau dorthin, wo sie vorher lagen.“
„Wenn du möchtest, helfe ich dir, die Post durchzusehen. Nur für den Fall, dass etwas Wichtiges dazwischen ist.“
„Ist es nicht.“
Elizabeth zögerte kurz, dann nickte sie. „In Ordnung.“
Sie nahm den ersten Stapel und kniete sich neben den Zeitungsständer.
„Warte. Gib sie mir. Ich werfe sie weg“, sagte Nathan plötzlich.
Überrascht schaute sie hoch. Er hatte die Hälfte der Briefe schon im Arm. Wortlos reichte sie ihm den Rest und sah ihm nach, als er damit zur Hintertür hinausging.
Mit einem mulmigen Gefühl blickte sie auf den Zeitungsständer. Vielleicht hätte sie diesen schlafenden Hund besser nicht wecken sollen. Sie hatte fast ein schlechtes Gewissen, aber zugleich war ihr bewusst, das Verdrängen auf Dauer keine Lösung war.
Seufzend richtete sie sich auf. Wenn Nathan seine Geschäftspost wegwerfen wollte, war das seine Sache. Sie hoffte nur, dass er eines Tages, wenn wieder ein solcher Brief ins Haus flatterte, den Drang verspüren würde, ihn zu öffnen.
Nathan warf die Ladung Umschläge draußen in die Altpapiertonne. Das hätte er von Anfang an tun sollen. Warum Jarvie es für notwendig hielt, ihn auf dem Laufenden zu halten, war ihm schleierhaft.
Okay. Das war eine Lüge. Er kannte den Grund: Jarvie wollte ihn mit Berichten von der Front nach Melbourne und in die Firma zurücklocken.
Es würde nicht funktionieren, und Jarvie sollte das endlich begreifen. Nathan war nur noch ein stiller Teilhaber. Es war für alle Beteiligten besser so.
Um Elizabeth aufzuheitern, rief er ihre englischen Landsleute Lexie und Ross an, und sie gingen abends zu viert essen. Nathan hörte Elizabeth reden und lachen, beobachtete das Spiel von Licht und Schatten auf ihrem Gesicht und bewunderte die anmutige Art, wie sie den Kopf neigte, wenn sie etwas besonders interessierte.
Sam war so ein Idiot, dass er nichts mit ihr zu tun haben wollte.
Beim Dessert wurde Nathan schlagartig klar, dass es ohne ihren Vater nun nichts mehr gab, was Elizabeth in Australien hielt. In ein paar Tagen war Weihnachten – es lag nahe, dass sie nach Hause zurückfliegen würde, um die Feiertage mit ihren Großeltern und Freunden zu verbringen.
Er drehte sein Weinglas auf dem Tisch.
Er wollte nicht, dass sie ging.
Er wollte sich nicht einmal vorstellen, wie sein Leben ohne sie aussehen würde. Er brauchte sie.
Obwohl er glaubte, kein Recht zu haben, sie zu bitten dazubleiben, spielte er mit dem Gedanken. Sie könnten ins Haupthaus ziehen und es ganz nach ihren Wünschen herrichten lassen. Geld war schließlich kein Problem. Elizabeth bräuchte nicht zu arbeiten, wenn sie es nicht wollte. Er könnte ihr alles bieten, was ihr Herz begehrte.
Nathan schluckte den letzten Rest Wein herunter.
Er würde nichts von alledem vorschlagen. Wie gern er es auch täte.
Er liebte sie zu sehr, um sie ins Netz zu locken.
Er stellte sich der Erkenntnis. Natürlich liebte er Elizabeth. Könnte er doch nur die Zeit zurückdrehen! Vor sechs Monaten hätte er sie umworben und erobert. Er hätte alles getan, um sie glücklich zu machen.
Aber er war nicht mehr der Mann, der er früher einmal gewesen war. Er taugte nichts mehr. Für eine Urlaubsaffäre mochte es reichen, doch auf lange Sicht war er für jeden nur eine Belastung.
Die Einsicht lag für den Rest des Abends wie ein Stein auf seiner Brust.
Später, als sie nach einem Strandspaziergang im Mondlicht nach Hause kamen, führte Nathan sie ins Studio und zog Elizabeth langsam aus. Er küsste ihre Schultern, drückte sie sanft aufs Bett, liebkoste ihre Brüste mit seinen Lippen und sog an den Spitzen. Sie stöhnte leidenschaftlich unter seinen Berührungen und spreizte die Beine. Nathan ließ seinen Mund über ihren Bauch wandern und lächelte, als ihr vor gespannter Erwartung der Atem stockte.
Nicht aufhören, er soll niemals wieder damit aufhören, dachte sie.
Er liebte die Art, wie sie auf seine Berührungen reagierte. So frei und ungezwungen. Trotz ihrer guten Manieren und ihrer sehr praktischen Veranlagung war sie im Bett willig und lustvoll, und das gefiel ihm sehr. Entschlossen hakte er die Daumen unter ihren Slip und zog ihn herunter. Elizabeth schob die Finger in sein Haar und spannte die Oberschenkel
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