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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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können sie lesen.«
    HASE
    ILD
    CUS F2F
    4EVER
    Sie hasste diese SMS -Sprache. Was sollte das alles bedeuten, verdammt? Frustriert gab sie ihm das Handy zurück. »Warum lesen Sie es mir nicht vor?«
    »Ja, simsen ist eine ganz eigene Sprache.«
    Warum konnten die Leute nicht einfach auf Englisch kommunizieren? Richtiges Englisch.
    »Der Nutzer dieses Handys hat eine SMS geschickt mit dem Inhalt:
Habe Sehnsucht
.« Vernon drückte eine Taste mit dem Daumen. »Empfangen:
Ich liebe dich
. Gesendet:
See you soon
– Wir sehen uns bald.
Face to face
– persönlich. Empfangen:
Forever
– Für immer.« Sein Blick begegnete ihrem. »Das ist alles.«
    Trotz der mentalen und körperlichen Anstrengung der letzten Tage war Jess auf einmal hellwach. »Sie wollte sich mit jemandem treffen.«
    Vernon nickte.
    Das änderte alles. Fieberhaft überlegte sie, wie sich diese Entdeckung auf die Ermittlungen auswirken konnte.
    »Können Sie feststellen, wann diese Nachrichten gesendet wurden?« Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er die Tasten drückte.
    »Am 26. Juni. Das ist alles, was wir haben. Davor und danach nichts.«
    Ein neuer Adrenalinschub ließ sie vom Stuhl aufspringen. »Was ist mit der anderen Nummer?« Sie schüttelte sich, zwang sich zur Ruhe. Sie musste klar denken können. »Die Nummer, mit der sie kommuniziert hat. Können wir die Nummer zu ihrem Besitzer zurückverfolgen?«
    »Verstanden.« Er kritzelte etwas auf einen Notizblock und riss dann das Blatt ab. »Hier, bitte. Die Nummer und der Name, wie sie auf diesem Telefon erscheinen. Ich warne Sie, wenn es sich ebenfalls um ein Prepaid-Handy handelt, sind die Daten des Besitzers möglicherweise gestohlen oder erfunden. So macht man das normalerweise, wenn man nicht aufgespürt werden will. Das ist unglaublich einfach.«
    »Ja«, stimmte Jess ihm zu. »Das macht das Leben für Drogendealer und Terroristen sehr viel leichter.« Sie studierte das Blatt, das er ihr gegeben hatte.
Tim
. Sie runzelte die Stirn. Auf die Dauer würde das Falten geben. Hatte sie diesen Namen auf den Listen der Kollegen gesehen? Sie glaubte nicht.
    »Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, Mr Vernon.« Noch im Sprechen strebte sie rückwärts zur Tür. Die Liste der Fragen, die sie allen, die Reanne nahegestanden hatten – abgesehen von ihrer Mutter –, stellen musste, wurde länger und länger.
    Wieder zeigte er ihr ein süßes Lächeln. »Jederzeit, Agent Harris.«
    Burnett hing immer noch am Handy. Jess marschierte den Flur auf und ab, so wie er eben. Sie war sich bewusst, dass er und Patterson sich immer noch stritten, doch das war ihr jetzt egal. Reanne Parsons hatte doch einen Freund gehabt. Tim. Am Tag ihres Verschwindens hatten sie ein Treffen verabredet, das hieß, sie hatten sich vielleicht vorher noch gesehen.
    In ihre Aufregung mischte sich ängstliche Unruhe. Damit unterschied sich Reanne von den anderen. Was das für die Ermittlungen zu ihrem Verschwinden bedeutete, würde Patterson nicht gefallen. Denn es schlug ein riesiges Loch in die Theorie, der Burnett, Patterson und Griggs anhingen.
    Jess musste mit Reannes Arbeitskolleginnen reden. Laut ihrer Mutter hatte sie keine echten Freunde. Aber bei der Arbeit wurde geredet. Jess setzte auf die menschliche Natur, darauf war für gewöhnlich Verlass.
    »Es wird keine Autopsie geben.«
    Das war das Problem mit Ermittlern. Manchmal übersahen sie, was sie nicht sehen wollten. Patterson kannte diese Leute. Er hatte sich bereits eine Meinung gebildet, was dazu führte, dass er gewisse Möglichkeiten gar nicht erst in Betracht zog.
    »Jess, hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    Sie begriff erst, dass Burnett mit ihr sprach, als er ihren Namen sagte. »Was?« Sie schüttelte den Kopf und wiederholte im Kopf, was er gesagt hatte. »Keine Autopsie? Warum nicht?« War nicht eine Autopsie Standard in einem Todesfall mit Verdacht auf Fremdverschulden?
    »Der vorläufige Befund des Gerichtsmediziners lautet, dass es sich um Selbstmord handelt, und die Frau will keine Autopsie. Patterson besteht nicht darauf, und dies fällt in seinen Zuständigkeitsbereich.«
    Mist. »Bekommen wir wenigstens einen toxikologischen Befund? Um zu checken, ob er unter Einfluss von Medikamenten stand?«
    »Das ist Standardprozedere. Koerber klemmt sich gleich dahinter, dann haben wir ihn spätestens in zwei Tagen.«
    »Gut.« Jess hielt die Nummer hoch, die Vernon ihr gegeben hatte. »Reanne hatte einen Freund oder zumindest einen Verehrer. An dem Tag,

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