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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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als sie verschwand, hat sie mit einem Tim gesimst.« Jess erzählte ihm alles.
    »Harper kann den Namen herausfinden, der zu der Nummer gehört. Mal sehen, ob das irgendwohin führt.«
    Burnett schickte seinem Detective eine SMS mit der Nummer. »Und jetzt«, er schob sein Handy in die Tasche an seinem Gürtel, »schlafen wir ein bisschen.«
    War er verrückt geworden? »Ich will nicht schlafen! Das ändert alles. Ich will mit ihren Kollegen sprechen. Jetzt.«
    »Jess, es ist vier Uhr morgens. Die Leute liegen alle noch in ihren Betten. Wo wir auch sein sollten.«
    Beim letzten Satz erschauerte sie prompt. Aber Jess war zu müde, um sich jetzt mit ihrer weniger intellektuellen Seite auseinanderzusetzen. Oder vielleicht hatte sie auch Komplexe wegen der vielen schönen Frauen, die so offensichtlich Teil seines Lebens waren. Wells, seine Ex, die Reporterin, die so »beliebt« war, wie er sagte. Vielleicht brauchte sie doch Schlaf. So oder so, sie musste wieder einen kühlen Kopf bekommen.
    »Unausgeschlafen können wir niemandem helfen.«
    Sie hielt die Hände hoch, als wollte sie sich ergeben. »Schon gut, schon gut. Ich schlafe in deinem Büro.« Irgendwo in dem Gebäude musste es doch eine Dusche geben. Vor dem Gottesdienst war dazu nicht mehr genug Zeit gewesen. Sie waren ohnehin schon zu spät gekommen, weil sie sich noch schnell umgezogen hatte.
    »Nein, kommt nicht infrage.« Er packte sie bei den Schultern und drehte sie zum Ausgang. »Du schläfst im Haus meiner Eltern, und ich hole dich um halb neun ab.«
    »Halb neun?« Sie fuhr zu ihm herum. »Die Sonderkommission trifft sich um sieben.«
    Er schob sie unerbittlich zum Ausgang. Ihr fehlte die Kraft, sich zu wehren, verbal oder sonst wie. »Patterson und ich haben es auf neun verschoben, weil wir alle die ganze Nacht auf waren. Und jetzt lass uns gehen, bevor ich ihn anrufe und es noch mal auf zehn verlege.«
    »Schön.«
    »Schön«, echote er.
    Sie hievte sich auf den Beifahrersitz seines glänzenden Mercedes und schnallte sich an. Es gab viel zu viel zu tun, um zu schlafen. Aber das Team, inklusive ihrer selbst, musste wach und auf Zack sein, um keine Fehler zu machen. Alleingänge waren nie gut. Auch das war etwas, was sie auf die harte Tour gelernt hatte. Außerdem taten ihr von diesen verdammten Schuhen die Füße weh.
    Fast wäre sie eingeschlafen, während Dan durch die stillen Straßen der Stadt steuerte. Die Lichter des Zentrums erinnerten sie an all die Male, als sie als verrückte Teenager hier durchgefahren waren. Damals hatte er dieses alte Thunderbird Cabrio gehabt. Sie hatte es geliebt, den Wind in ihren Haaren und seinen Arm um sich zu spüren. Eng an ihn geschmiegt, ohne Sicherheitsgurt. Wie leichtsinnig. Ein Wunder, dass sie das überlebt hatten.
    Sie warf einen verstohlenen Seitenblick zu dem Mann hinter dem Steuer auf der anderen Seite der Mittelkonsole. Jetzt fuhr er nicht mehr diesen alten T-Bird, jetzt fuhr er einen Mercedes. Hatte den Gurt angeschnallt und den angesehensten Job, den ein Cop in dieser Stadt haben konnte. Und viele toll aussehende Freundinnen.
    Was würde er denken, wenn er die Wahrheit über sie erfuhr? Jessie Harris. Fast ehemalige FBI -Beamtin. Ehemalige Ehefrau.
    Ein Niemand.
    Dieser Fall war alles, was ihr jetzt noch blieb. Sie durfte nicht versagen. Diese Mädchen waren auf sie angewiesen. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit war Jess ganz auf sich allein gestellt, ohne das FBI im Hintergrund und eine Karriere im Rücken, die fast ihr ganzes Erwachsenenleben definiert hatte.

6
    Metall schepperte auf Metall.
    Andrea fuhr aus dem Schlaf hoch.
    Die Scharniere ächzten, als sich die Tür weit öffnete. Schwaches Licht fiel in den Raum, aber nicht genug, um mehr als die Umrisse der untersetzten Gestalt zu sehen, die eintrat. Es war die Frau. Der Mann war größer und dünner.
    Mit hämmerndem Herzen zog Andrea die Knie an die Brust und sagte sich immer wieder, dass sie nicht weinen durfte … sich vor allem nicht bewegen durfte. Die Frau würde sie vielleicht bestrafen, wenn sie merkte, dass es Andrea gelungen war, fast die ganze Tablette wieder auszuspucken, die sie ihr gestern Abend aufgezwungen hatte.
    Ein Klicken teilte die Stille, und der blendende Strahl einer Taschenlampe wanderte durch den Raum. Andrea kniff die Augen zusammen und versuchte des Zitterns Herr zu werden. Die anderen Mädchen gaben keinen Laut von sich. Zombies.
    Die, die Macy hieß, hatte nicht erklären können, was sie mit ihr gemacht

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