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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Durchsuchungsbefehl noch begründeten Anlass, also ist nichts davon vor Gericht verwertbar, selbst wenn es mir gelänge, die Verbindung zu ihm herzustellen.«
    »Er hat dich benutzt, um zu beweisen, dass er unantastbar ist.« Die plötzliche Erkenntnis erschütterte ihn. »Verdammt, Jess. Es tut mir leid.«
    Tränen glitzerten in ihren Augen, doch er wusste, sie würde nicht anfangen zu weinen. »Wir lernen schon in der Ausbildung, dass so etwas nicht passieren darf. Ich wusste es besser.« Sie flüchtete sich in ein Lachen, das eher wie ein Stöhnen klang. »Aber ich habe es trotzdem getan, weil ich mir vollkommen sicher war, dass er es war. Spears wird für diese sechs Morde niemals der Prozess gemacht werden, aber er war es.«
    »Es ist kein Trost, dass du recht hattest.«
    »Nein, absolut nicht, wenn man bedenkt, dass nun ein sadistischer Killer freikommt.« Sie griff nach unten und nahm ihre Tasche auf. »So.« Sie straffte die Schultern. »In zehn Tagen werde ich zusammen mit zehn Prozent der Bevölkerung dieses Landes arbeitslos sein, und mein Ruf ist im Eimer.«
    Sein Widerstand brach. Er fasste sie bei den Oberarmen. »Hör mir gut zu, Jess Harris. Du hast selbst gesagt, dass das FBI keine Beweise gegen ihn hatte. Was du gefunden hast, konnte nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden, ob es nun verwertbar war oder nicht. Ihr hättet den Mann sowieso nicht festhalten können. Du hast einen Fehler gemacht, der sich negativ auf deine Karriere auswirkt, aber das ändert nichts daran, wer du bist und wie gut du darin bist, ein Bild von Verbrechern zu entwerfen. Wenn das FBI nicht aufwacht und begreift, wie wertvoll du für sie bist, dann sind sie diejenigen, die Mist bauen.«
    Jess tätschelte seinen Arm und schenkte ihm das falscheste Lächeln, das er je gesehen hatte. »Ich weiß dein Mitgefühl zu schätzen, aber wir wissen beide, wie das enden wird. Vermutlich werden sie mir eine Versetzung an den Arsch der Welt anbieten.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber dieser Fall wird mich den Rest meines Berufslebens verfolgen. Meinen Abschied zu nehmen ist da doch die weit bessere Alternative.« Sie richtete sich auf. »Aber jetzt wartet erst noch Arbeit auf uns.«
    Sie wandte sich zur Tür, doch er hielt sie zurück. »Ist es möglich, dass Spears weiterspielen will?«
    Wenn dieser Dreckskerl sich mit Jess auf irgendeine kranke Weise verbunden fühlte, konnte es gut sein, dass er versuchen würde, sie zu finden, sobald er draußen war, um das Spiel zu Ende zu spielen. Heute Morgen hatte Dan sie im Haus seiner Eltern alleingelassen. Bei dem Gedanken daran, was hätte passieren können, legte sich die Angst wie ein enges Band um seine Brust. Und auch, wenn Spears sich jetzt noch in polizeilichem Gewahrsam befand, gab es schließlich immer noch den unbekannten Komplizen.
    »Wer weiß? Er ist ein Soziopath. Ich kann nur sagen, dass das FBI sich keine Sorgen mehr darum machen muss, ihm seine Verbrechen nachzuweisen, falls er sich mir nähert.«
    »Du brauchst Schutz, Jess.«
    Sie lachte, und dieses Mal klang es echt. »Ich bin vielleicht bloß eine Fallanalytikerin, aber als ich mich das letzte Mal auf dem Schießstand qualifiziert habe, habe ich mich auch nicht schlecht angestellt. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen, Chief. Ich kann wirklich selbst auf mich aufpassen.«
    »Das heißt, du bist bewaffnet.« Wenn nicht, war es höchste Zeit.
    »Und gefährlich, ja. Und jetzt lass uns gehen. Bevor ich ohne dich losziehe.« Als sie zur Tür ging, rief sie ihm über die Schulter eine letzte Warnung zu. »Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast: Ich stehe im Ruf, die Befehlskette zu missachten.«
    Patterson wäre außer sich vor Wut, wenn er herausfände, dass sie wieder in seinem Revier herumschnüffelten. Der Bürgermeister und zahlreiche Ratsmitglieder hatten gestanden, dass es einen Punkt gab, der Dan vor anderen Anwärtern auf den Posten des Chief of Police auszeichnete: seine Fähigkeit, das Teamwork unter Kollegen und Untergebenen gleichermaßen zu fördern. Irgendwie schien es, als wäre ihm dieses Talent bei diesen Ermittlungen abhanden gekommen. Er hatte ein hochrangiges Mitglied der Kommission verärgert und keinerlei Kontrolle über Jess.
    Schlimmer noch: Sie steckte in Schwierigkeiten, mehr vielleicht, als ihr bewusst war, und auch darüber hatte er keine Kontrolle.

8
    City Parkhaus
    »Was hältst du von Harris?«
    Lori Wells tat, als hätte sie die Frage nicht gehört, und schob sich auf den

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