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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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darauf bestanden, bei ihr in der Notaufnahme zu bleiben und sie anschließend nach Hause zu fahren. Und als er sie zur Tür brachte, gerieten die Dinge dann außer Kontrolle.
    Lori schob die Erinnerungen weg.
    Er bog in die Montclair Road ab. »Ich glaube, dein Gedächtnis lässt dich im Stich.« Seine breiten, starken Hände steuerten mit derselben Selbstverständlichkeit und Sicherheit, mit der sie sie in jener Nacht berührt hatten. »Ich habe dich damals gefickt, weil wir es beide wollten.«
    Die Entschuldigung aller Männer. Aber er hatte recht damit. Verdammt. Sie schloss die Augen und verbannte die Bilder aus ihrem Kopf. Sechs Monate, und noch immer überkam sie die Lust, wenn sie so nah bei ihm war, seine Stimme hörte, seinen subtilen sexy Duft roch – eine Mischung aus ihm selbst und Kenneth Cole
Reaction
. Sie hatte sich sogar das letzte Mal, als sie bei Sak’s gewesen war, eine Flasche davon gekauft und sprühte es manchmal auf ihre Laken. Doch niemals würde sie ihm die Genugtuung verschaffen zu gestehen, dass sie ihm am liebsten die Kleider vom Leib reißen wollte, wann immer sie in seine Nähe kam.
    »Ich will dich immer noch.«
    Lori schlug die Beine übereinander und öffnete den Kalender in ihrem Smartphone. Sie würde lieber sterben, als ihn wissen zu lassen, welche Macht er allein durch seine Präsenz über sie hatte.
    »Für Annette Denton sollten wir nicht lange brauchen.« Als Lori den Termin vereinbart hatte, war noch vorgesehen gewesen, dass der Chief und Harris die Befragung vornahmen. Sie hoffte, dass die Exfrau des Chiefs keine Einwände gegen die Planänderung erhob.
    »Dann fahren wir vor dem Mittagessen noch zu den Yorks, und dann nehmen wir uns die lange Liste der entfernteren Familienmitglieder und Freunde vor«, regte er an.
    Eigentlich sollte sie froh sein, dass er das Thema ihres One-Night-Stands fallen ließ, aber aus irgendeinem Grund war ihr das auch nicht recht.
    »Sieht aus, als wäre der Mann zu Hause«, verkündete er, als er den SUV in die Einfahrt der Dentons setzte.
    »Na toll.« Lori war nicht begeistert, auf den Mann zu treffen. Er war arrogant und in jeder Hinsicht unkooperativ. »Du kannst mit ihm reden. Ich übernehme die Frau.«
    »Das hört sich für mich an wie die Entscheidung einer weiblichen Chauvinistin. Weil du eine Frau bist, darfst du auch die Frau befragen?«
    Lori löste den Sicherheitsgurt und streckte die Hand nach dem Türgriff aus. Sie warf Harper ein breites Lächeln zu, so wie er es vor ein paar Minuten mit ihr gemacht hatte. »Heul doch.«
    Sie stieg aus, drückte die Tür zu und marschierte den gewundenen Weg hoch. Harper beeilte sich nicht, zu ihr aufzuschließen. So wie sie ihn kannte, genoss er vermutlich den Anblick, der sich ihm bot. Er war ein guter Ermittler, aber ihre Arbeit wäre womöglich bedeutend leichter, wenn jemand anderes in die Sonderkommission berufen worden wäre.
    Vielleicht war das die Rache des Universums für diese eine Nacht.
    Die sich nicht wiederholen würde.
    Das Haus der Dentons war riesig, hochherrschaftlich und geschätzte zwei Millionen wert, selbst auf dem sich derzeit im Keller befindlichen Immobilienmarkt. Die ganze Straße war mit ähnlichen Häusern gesäumt. In der kreisrunden Einfahrt standen zwei gleiche BMW s.
    Lori drückte die Klingel. Sofort öffnete sich die Tür. Brandon Denton hatte sie erwartet. Böse funkelte er erst Lori, dann Harper an. »Wo ist Burnett?«
    Harper wechselte einen Blick mit ihr, um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht mit dem Mann anlegen würde. »Chief Burnett wurde weggerufen, Sir. Detective Wells und ich werden die Befragung durchführen.«
    Ohne auf die Erklärung einzugehen, trat Denton zur Seite, um sie hereinzulassen. Drinnen führte er sie ins Wohnzimmer, wo Annette Denton wartete. Sie saß auf einem der weißen Sofas in einem bunten Meer aus üppigen Teppichen und Wänden in kräftigen Farben. Die Stühle und Sofas waren reinweiß, was einen fast schockierenden Kontrast ergab. Lori hatte den Verdacht, dass das Weiß als eine Art Leinwand diente, vor der die Bewohner des Hauses sich in Szene setzten. Beide waren schön und teuer gekleidet und verfügten über die dazu passenden Egos. Wie hatte der Chief sich nur jemals in diese Frau verlieben können? Sie mochte ja nett sein, aber alles in ihrem Leben schien sich um Geld zu drehen.
    »Haben Sie etwas Neues herausgefunden?«, fragte Annette.
    »Es gibt eine neue Entwicklung, über die wir Sie unterrichten müssen«,

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