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In Todesangst

Titel: In Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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wohl nicht Ihr Ernst, oder?«
    Jennings hielt meinem Blick eisern stand. »Beantworten Sie die Frage, Mr Blake.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Ich dachte, Sie stehen auf meiner Seite.«
    »Kooperieren Sie mit uns, Mr Blake«, gab sie zurück.
    »Das tue ich doch!« Allmählich musste ich aufpassen, dass mir nicht der Kragen platzte. »Nein, verdammt noch mal! Ich habe Yolanda Mills nicht erfunden!«
    »Sind Sie da sicher?«, sagte Detective Marjorie. »Für mich sieht es nämlich ganz so aus, als hätten Sie Miss Wood dazu benutzt, Ihr Ammenmärchen zu untermauern.«
    »Was, zum Teufel, hat sie Ihnen erzählt?«, sagte ich. »Du liebe Güte, begreifen Sie denn nicht, dass Kate nur darauf wartet, mir eins auswischen zu können, nachdem ich mich von ihr getrennt habe?«
    »Wäre es nicht möglich«, fuhr Marjorie fort, »dass Sie selbst ein Hotmail-Konto als Yolanda Mills eröffnet und die E-Mail eigenhändig von Ihrem Laptop aus geschickt haben, während Miss Wood oben in Ihrem Büro vor dem Computer saß? Und anschließend haben Sie einfach so getan, als würden Sie mit jemandem telefonieren – ein fast perfekter Plan, um Miss Wood glauben zu lassen, Sie hätten tatsächlich Kontakt zu einer realen Person aufgenommen.«
    Nun musste ich lächeln. Nicht, weil mich seine Mutmaßungen so amüsierten, sondern weil ich sie schlicht unglaublich fand. »Und Sie behaupten, ich würde Ihnen Märchen auftischen? Sie haben doch komplett den Verstand verloren!«
    Jennings musterte mich noch immer mit versteinerter Miene, während Marjorie puterrot anlief.
    »Sie haben die Frage nicht beantwortet, Mr Blake«, sagte Jennings kühl.
    »Eins sollten Sie über Kate wissen. Sie leidet unter Verfolgungswahn. Sie glaubt, alle Welt wolle ihr Böses – so, als würden ihre Mitmenschen morgens bloß aufstehen, um ihr das Leben schwer machen zu können. Genau deshalb habe ich sie auch angerufen. Weil ich genau weiß, was sie sich aus den alltäglichsten Dingen zusammenreimt.«
    »Tatsächlich?«, gab Jennings zurück. »Sie wollen uns also erzählen, wir hätten es mit einer Verrückten zu tun?«
    »Ich sage bloß, dass ihre Wahrnehmung eine entscheidende Rolle spielt. Ich weiß nicht, was Sie ihr gesagt haben, aber bei Kate reichen schon Kleinigkeiten, um sie eine Verschwörung wittern zu lassen.« Ich sah Jennings an. »Sie haben doch selbst gesehen, welches Chaos in meinem Haus herrschte, als ich aus Seattle zurückkam. Das ist ja wohl Beweis genug, oder?«
    Sie nickte nachdenklich. »Tja«, sagte sie. »Aber theoretisch wäre es auch denkbar, dass Sie Ihr Haus selbst verwüstet haben, bevor Sie nach Seattle geflogen sind.«
    Ich starrte sie an. »Glauben Sie das wirklich?«
    »Sie müssen zugeben, dass es möglich wäre«, gab sie zurück.
    »Jetzt haben Sie meine Frage nicht beantwortet«, sagte ich.
    Sie zog eine Grimasse, erwiderte aber nichts. Bedeutete das, dass sie gegenüber Marjorie nicht einräumen wollte, dass sie mich für unschuldig hielt? Oder wollte sie nur nicht durchblicken lassen, dass sie mich für einen ausgemachten Mistkerl hielt?
    »Wieso sollte ich vortäuschen, mit jemandem zu telefonieren, der gar nicht existiert?«, platzte ich heraus. »Warum sollte ich meine eigene Wohnung verwüsten und mir selbst obendrein noch eine Ladung Kokain unterschieben? Wie hätte ich überhaupt an das Zeug kommen sollen? Das ist doch lächerlich! Warum in aller Welt sollte ich derart abstruse Dinge tun?«
    Beide schwiegen, als wäre es an mir, ihnen die Antwort auf diese Fragen zu liefern.
    »Mr Blake«, sagte Detective Jennings. »Erst hatten wir nur einen ganz alltäglichen Vermisstenfall, und nun scheint es jeden Tag neue Entwicklungen zu geben. Beispielsweise mit diesem ominösen Kerl namens Eric, der Sie angeblich töten …«
    »Angeblich?« Ich zeigte auf mein Gesicht. »Sieht das wie eine angeblich eingeschlagene Nase aus?«
    »Und jetzt haben wir ein zweites vermisstes Mädchen. Eine Freundin Ihrer Tochter. Und wer steht im Mittelpunkt all dieser Ereignisse?«
    »Syd«, sagte ich.
    »Das sehe ich anders«, sagte Detective Marjorie. »Alle Fäden laufen bei Ihnen selbst zusammen.« Er musterte mich scharf. »Ich glaube, Sie sind ein ziemlich cleverer Bursche. Ja, ich halte es sogar für möglich, dass es tatsächlich jemanden gibt, der es auf Sie abgesehen hat. Vielleicht haben Sie ja jemanden aufs Kreuz gelegt, der es Ihnen jetzt heimzahlen will. Tja, was auch immer da gelaufen sein mag – ich halte es durchaus für

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