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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Vollzeithobby.“
    „Was treibt er, wenn er keine Eisenbahnen baut?“
    „Ich weiß nicht. Ich rede nur mit ihm, wenn ich meine Runde im Restaurant mache.“
    „Ist er nicht verheiratet?“
    „Verwitwet. Er hat eine Tochter und einen Enkel, die er jedes Jahr an Weihnachten in London besucht.“
    „Sonst noch was?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Mehr weiß ich beim besten Willen nicht, leider. Am Wesley College kann man dir vielleicht mehr sagen.“
    John dankte ihr, versprach, sie auf dem Laufenden zu halten, und verabschiedete sich.
    Claudia wartete, bis Abbie den Hörer aufgelegt hatte, ehe sie fragte: „Habe ich das richtig verstanden? John denkt, Professor Gilroy hat Ben entführt?“
    „So direkt hat er das nicht gesagt, aber …“ Sie schüttelte den Kopf. „Da muss er sich irren. Ich kann mir Oliver nicht als Kidnapper vorstellen und noch weniger als Vergewaltiger oder Mörder.“
    „Ich weiß nicht recht. Mir hat der Mann nie sonderlich gefallen. Seit unserer ersten Begegnung im Restaurant hatte ich immer den Eindruck, dass er ein bisschen zu glatt ist.“ Claudia schnaubte leicht verächtlich. „Diese Angewohnheit, jeden Tag genau zur selben Zeit im Campagne aufzutauchen, am selben Tisch zu sitzen und denselben Wein zu trinken, ist mir unheimlich. Und warum kommt er ausgerechnet in dein Restaurant, Abbie? Das ist nicht abwertend gemeint. Natürlich ist das Campagne eines der besten, aber findest du nicht auch, dass jeder normale Mensch mal ein bisschen Abwechslung braucht?“
    „Ich will dir da gar nicht widersprechen …“
    Die Türglocke unterbrach ihr Gespräch. Abbie sprang auf und eilte hinaus.
    Brady stand mit aschfahlem Gesicht auf der Schwelle und reichte ihr ein Stück Papier. „Ich denke, das siehst du dir besser mal an.“
    Abbie bezwang das Zittern ihrer Hände, während sie die Botschaft las, die ihr Eis durch die Adern zu jagen schien.
    Wie willst du deinen Jungen haben, Luder? Tot oder lebendig?

39. KAPITEL
    W ie erwartet, übertrug Captain Farwell den Fall des vermissten Ben DiAngelo Tina, doch auf ihre Bitte hin ließ er John bei den Ermittlungen assistieren, da er ein Freund der Familie war und bereits Vorarbeit geleistet hatte. Außerdem konnte sie jede Unterstützung brauchen.
    Farwell sah besorgt aus, während er an seinem Schreibtisch stand und sich über den Stand der Ermittlungen unterrichten ließ. Seit Bens Verschwinden publik gemacht worden war, stand sein Telefon fast nicht mehr still.
    „Und von diesem Ken Walker konnten Sie nichts Nützliches erfahren?“ fragte er John.
    „Angeblich war er zur Zeit der Entführung zu Hause, kann es aber nicht beweisen. Seine Frau hat ihn vor die Tür gesetzt, und jetzt wohnt er in einem kleinen Zimmer im Stadtteil Hopewell.“
    „Ihr erster Eindruck?“
    John seufzte. „Der Mann ist aufbrausend und hegt einen Groll gegen Abbie DiAngelo, aber … ehrlich gesagt, kommt er mir nicht wie jemand vor, der sich an einem Kind vergreift, um sich an einer ehemaligen Arbeitgeberin zu rächen.“
    „Behalten Sie ihn jedenfalls im Auge.“ Nachdenklich fügte er hinzu: „Was ist mit dem Parkplatz? Hat sich die forensische Abteilung schon bei Ihnen gemeldet?“
    „Gerade eben. Sie haben das Übliche gefunden – Zigarettenkippen, Kaugummipapier, den Verschluss einer Colaflasche. Sie suchen jedes Stück nach Fingerabdrücken ab, aber ich bezweifle, dass sie etwas finden.“
    „Was ist mit den anderen Ladenbesitzern am Palmer Square? Einige Läden grenzen an den Parkplatz, nicht wahr?“
    „Ich habe alle befragt. Niemand hat etwas gesehen.“
    „Erstaunlich. Da wird mitten am Tag zur besten Geschäftszeit im Herzen von Princeton ein Wagen gestohlen, und niemand bemerkt etwas.“ Farwell ging auf und ab. „Dem Bürgermeister wird das nicht gefallen. Er hält sich zugute, dass Princeton eine der sichersten Städte im Staate ist. Nach zwei Morden und dem Verschwinden eines weiteren Jungen innerhalb eines Monats steht dem Mann allerdings der Schaum vor dem Mund. Seine Wiederwahl hängt davon ab, wie schnell wir den Täter finden.“
    Er baute sich vor John und Tina auf. „Was mich auf die Presse bringt. Wie Sie wissen, tönt sie in diesem Fall besonders laut. Hoffentlich können Sie die Reporter auf der Pressekonferenz beschwichtigen.“
    John und Tina tauschten einen Blick. „Ich dachte, Sie halten die Pressekonferenz ab“, meinte Tina.
    „Ich kann nicht. Ich habe um Viertel nach sieben ein Treffen mit dem Bürgermeister. Die Presse

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