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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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auf, und da stand er, groß wie ein Haus.“ Er befeuchtete sich die Lippen. „Muss ich … Sie wissen schon … das zu Protokoll geben?“
    „So weit sind wir noch nicht. Aber wenn wir Ihre Zeugenaussage brauchen, sorgen wir dafür, dass Sie angemessenen Schutz bekommen.“ Aufmunternd lächelte er ihm zu. „Alles klar?“
    Walsh bekam wieder etwas Farbe in die Wangen. „Ja. Das wollte ich wissen. Danke.“
    John steckte den Beutel mit dem Schlüssel ein. „Ist Ms. Panini in ihrem Zimmer?“
    „Ich weiß nicht. Sie war vorhin hier und hat sich eine Cola geholt. Seither habe ich sie nicht mehr gesehen.“ Erleichterung machte ihn plötzlich gesprächig. „Was ist los, Detective? Was haben die beiden angestellt?“
    „Wo ist Zimmer elf?“ wollte John wissen und ignorierte die Frage.
    „Das letzte am Ende des Gebäudes.“
    Vor dem Zimmer parkte ein alter, aber gut erhaltener Oldsmobile mit einem Kennzeichen aus Ohio. John klopfte, und Sekunden später wurde die Tür aufgerissen. Eine etwas grell wirkende Frau stand ihm mit zorniger Miene gegenüber. Sie war Mitte bis Ende vierzig, hatte flammendrotes Haar und einen üppigen Busen. Ihre Augen wären unauffällig gewesen, hätte sie nicht türkisfarbenen Lidschatten aufgelegt und sie mit dunklem Eyeliner betont. Sie trug enge Jeans und eine knallrote, in der Taille geknotete Bluse.
    „Miss Panini?“
    „Das bin ich.“
    „John Ryan von der Stadtpolizei.“ Er hielt ihr lange genug die Marke hin, damit sie sich überzeugen konnte, und war überrascht, als sie einen tiefen, leidenden Seufzer ausstieß.
    „Okay, wo haben Sie den Kerl aufgelesen? Betrunken in der Gosse? Wenn das der Fall ist und ich ihn auslösen soll, sagen Sie ihm, er kann mich mal. Meinetwegen kann er für den Rest seines Lebens im Gefängnis schmoren.“
    „Darf ich hereinkommen?“ fragte John freundlich.
    Rose Paninis Mienenspiel wechselte von zornig nach besorgt. Sie trat beiseite, damit er eintreten konnte, und schloss rasch die Tür.
    „Was ist passiert?“ Ihre Stimme bebte leicht.
    John ließ den Blick durch den Raum schweifen, und sein geschulter Blick entdeckte einen Styroporkühler an der Wand, einen leeren, zusammengefalteten Pizzakarton im Papierkorb und eine Diät-Pepsi auf dem Nachttisch. Daneben lagen zwei andere Dinge: eine graue Männerperücke und ein passender Bart. „Sind Sie Ian McGregors Ehefrau?“ fragte er.
    „Freundin.“ Ihr ausdrucksvolles Gesicht zeigte jetzt Anzeichen von Angst. „Wo ist Ian? Ist ihm was passiert?“
    Trotz des grellen Make-ups und ihres energischen Auftretens hatte die Frau etwas Rührendes. Eine Verletzlichkeit, die in scharfem Kontrast zu ihrem Äußeren stand. „Ich fürchte ja, Ms. Panini.“
    Sie schlug die Hände vor den Mund. „Oh mein Gott! Was? Ist er verletzt? Wie schlimm?“
    Es war nicht leicht, die Nachricht zu überbringen. Das war es nie. „Seine Leiche wurde vor einer halben Stunde in einem Gehölz am Carnegie See gefunden.“
    „Leiche?“ Sie flüsterte das Wort, als hätte sie es noch nie gehört. „Sie meinen …“
    „Tut mir Leid, Ms. Panini … Rose. Darf ich Sie Rose nennen?“
    Sie antwortete nicht, sondern sackte benommen aufs Bett. „Das ist nicht wahr. Das kann nicht stimmen.“ Forschend betrachtete sie Johns Gesicht, als erwarte sie, dass er sich berichtigte.
    „Kann ich Ihnen etwas bringen? Wasser vielleicht?“
    Sie schüttelte den Kopf. Mit einem kleinen Aufschrei schlug sie erneut die Hände vors Gesicht und begann leise zu schluchzen. Immer wieder hatte John während seiner dreizehn Dienstjahre diese Verzweiflung erlebt. Und die rohe, unkontrollierte Trauer traf ihn jedes Mal hart. In seiner Anfangszeit hatte er aus diesem Grund sogar erwogen, den Beruf zu wechseln und lieber eine Karriere auf dem Master-Diplom in Kriminalpsychologie aufzubauen, für das er so hart gearbeitet hatte. Doch jedes Mal hatte er es sich anders überlegt. Die kriminalistische Ermittlungsarbeit gehörte zu ihm wie seine DNA.
    Als Rose’ Schluchzer leiser wurden, zog er ein frisches weißes Taschentuch hervor und reichte es ihr.
    „Danke.“ Sie wischte sich die Augen und schniefte ein paar Mal. „Wie ist er gestorben?“
    „Er wurde erstochen.“
    Einen Moment glaubte er, sie würde wieder anfangen zu weinen, doch sie tat es nicht. In dem Versuch, sich zusammenzunehmen, schüttelte sie traurig und ergeben den Kopf. „Er hat ihn erwischt“, sagte sie schlicht.
    John merkte auf. „Sie wissen, wer ihn umgebracht

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