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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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leisem Schluchzen. Als Liz auf den Prediger zuging, um ihm zu danken, schickte Abbie Marion und ihre Mutter zum Wagen, sagte Rose und John, sie würden sich später sehen, und ging um das offene Grab herum. Liz drehte sich um, da sie gehen wollte, doch Abbie trat auf sie zu.
    „Hallo, Liz“, sagte sie ruhig, „ich bin Abbie.“
    Ein feindseliger Blick aus dunklen Augen traf sie. „Ich weiß, wer du bist.“ Ihre Stimme war tief und rau. „Und offen gestanden bin ich erstaunt, dich hier zu sehen. Es sei denn, du willst dich vergewissern, dass Ian wirklich tot ist.“
    „Ich bin hier, weil Rose mich gebeten hat zu kommen.“
    Liz schob das Kinn ein wenig vor und erinnerte Abbie dadurch unwillkürlich an den rebellischen Teenager von einst. „Hast du ihn umgebracht, Abbie?“
    „Du weißt, dass ich es nicht war.“
    „Ich weiß, dass du ihn gehasst und dir seinen Tod gewünscht hast.“
    „Ich wollte, dass er aus meinem Leben verschwindet“, entgegnete Abbie nachdrücklich und zwang sich zur Ruhe. Eine offene Konfrontation war nicht in ihrem Sinn. „Du weißt genau, dass meine Mutter nie zu der Tat fähig gewesen wäre, die Ian ihr vorwarf. Er und sein abartiger Freund haben die Geschichte erfunden, um mir Geld abzupressen.“
    „Ist das deine Version?“
    „Das ist die Wahrheit.“
    Liz’ Blick wurde ein wenig milder. „Also, falls du besorgt bist, dass ich eine Szene mache oder etwas zu Irene sage, vergiss es, okay? Ich werde nichts dergleichen tun. Ihr Zustand ist mir bekannt. Ich bin wütend, ja, aber ich bin kein Monster.“
    „Woher weißt du vom Zustand meiner Mutter?“
    „Ian hat es mir gesagt.“
    „Und woher wusste er es?“ Doch die Antwort darauf war klar. Er hatte herumgeschnüffelt.
    Liz zuckte die Achseln. „Ich habe keine Ahnung, woher er das wusste. Ist das wichtig? Es stimmt doch, oder? Irene hat Alzheimer.“
    „Ja, das stimmt.“
    „Tut mir Leid.“
    Liz’ Ton war fast sanft, so dass Abbie sich fragte, ob sie wirklich so hart war, wie sie sich gab. Menschen, die allein lebten, umgaben sich oft mit einem dicken Schutzpanzer, um besser mit den Wechselfällen des Lebens fertig zu werden. Und wenn man an das ständige Auf und Ab in Liz’ Leben dachte, war es kaum verwunderlich, dass sie ihre Gefühle für sich behielt.
    Ermutigt fragte Abbie: „Wohnst du bei Rose im Clearwater?“
    „Ja, hab’ ich, aber ich bin schon ausgezogen.“
    Rasch dachte Abbie nach. Konnte es schaden, wenn sie Liz und Irene kurz zu sich nach Hause einlud? Sie würde ein paar Sandwiches machen und so tun, als wären sie alle noch eine große glückliche Familie. Das dürfte doch nicht allzu schwer sein.
    „Ich weiß, es ist unrealistisch zu glauben, dass wir nach all der Zeit Freunde werden. Aber können wir nicht wenigstens zivilisiert miteinander umgehen? Wir haben mal zur selben Familie gehört“, fügte sie, ihre Mutter zitiernd, hinzu.
    Liz stieß ein sprödes Lachen aus. „Du bist immer noch die Träumerin von früher, Abbie.“
    Eine Windböe fegte über die Rasenfläche und hob Liz’ Haare an. Als Abbie die hässliche Narbe auf der rechten Gesichtsseite entdeckte, konnte sie ihre Betroffenheit nicht verbergen. Liz bemerkte es und strich das Haar wieder über die Wange.
    „Tut mir Leid“, entschuldigte Abbie sich. „Ich wollte nicht unhöflich sein.“
    „Schon okay. Da starrt jeder hin.“
    „Ist das noch von dem Feuer damals?“
    „Wovon sonst?“
    „Ich dachte, du hättest dich operieren lassen.“
    „Habe ich. Aber diese Wunde war am größten und konnte nicht zur selben Zeit operiert werden wie die anderen. Als es dann so weit war, hatte ich einfach keine Lust mehr.“
    „Das tut mir sehr Leid, Liz. Du hast ein Recht, zornig, ja sogar verbittert zu sein, aber nicht gegen meine Mutter. Sie hat das nicht verschuldet.“
    Liz schien verwirrt, als sei sie auf Abbies Mitgefühl nicht vorbereitet gewesen und könne nicht damit umgehen. „Ich muss los.“ Sie wandte sich zum Gehen.
    „Warte, Liz. Ich dachte … ich meine … Ich habe mich gefragt …“ Sie blickte zu ihrem Acura und sah, dass ihre Mutter sie beobachtete. „Ich dachte, wir könnten zu einem kleinen Lunch zu mir nach Hause gehen.“
    „Danke, aber ich muss wirklich zurück. Ich arbeite heute Abend.“
    Abbie wollte jedoch nicht so schnell aufgeben und baute sich entschieden vor ihr auf. „Willst du gar nichts über mich erfahren?“
    „Ian hat mir alles erzählt, was ich wissen muss. Du bist eine berühmte,

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