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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Sechs an der Zahl. Drei sassen nebeneinander auf der linken Seite des Tisches, drei auf der rechten Seite. Alle standen auf und gingen ihnen entgegen. Ina hatte das Gefühl erdrückt zu werden. Irritierte, neugierige, skeptisch musternde Blicke trafen sie. Die Erwähnung ihres Namens erleichterte die Situation nicht. – Norak. Alle brachten diesen Namen mit Neven Norak in Verbindung. Alle wussten, dass er ein Verräter war. Natürlich wussten sie es! Und alle fragten sich wie jemand mit diesem Namen dazu kam, an solchen Gesprächen teil zu nehmen. Wie ein nicht Seraner dazu kam an solchen Gesprächen teilzunehmen. Wie ein Mensch dazu kam den Namen eines seranischen Verräters zu tragen.
Nachdem man sich vorgestellt hatte ging Demir auf die andere Seite des Tisches. Ihnen standen sechs Stühle zur Verfügung von denen sie nur drei belegten, da Khaled sie nicht begleitet hatte. Sebiha setzte sich neben Demir, Ina nahm den Platz links von Sebiha ein. Stille breitete sich aus. Sie warteten. Warteten minutenlang auf die Ankunft der Tuma. Ina drückte ihren Rücken an die gepolsterte Stuhllehne, die sich dadurch nach hinten neigte, lehnte ihren Kopf zurück und sah durch die Glaskuppel in den Himmel. Sie ertrug die neugierigen Augen nicht mehr. Mit ihrem Fuss brachte sie den Stuhl zum Drehen und wendete dem Tisch den Rücken zu. Sie war nervös. In kürze würden Tuma den Raum betreten. Tuma. Ein Volk zu dem sie gehörte, das sie aber überhaupt nicht kannte. Es würden Gespräche stattfinden die direkten und erheblichen Einfluss auf ihre Zukunft hatten. Waren sie es oder waren sie es nicht? Eine simple Frage, deren Antwort ihr ganzes Leben verändern würde. Sie fürchtete die bevorstehende Antwort. Vor allem, da Sebiha und Demir auch noch die seranischen Senatoren überzeugen mussten wenn sie den Tuma glaubten. Sebiha richtete vor sich einen Stapel Blätter, Stifte und andere Utensilien zu Recht. Demir rollte seinen Stuhl zu Ina: „Nervös?“ flüsterte er. Sie drehte ihren Kopf zu ihm: „Sollte ich?“
„Es geht um ihre Zukunft“, er hatte noch nicht aufgegeben sie ständig daran zu erinnern. „Ebenso um ihre, Sir.“ Demir nickte. Nun drehte sich auch Sebiha zu ihnen. „Wir werden uns nicht erheben Miss Norak“, flüsterte Demir. Ina runzelte ihre Stirn. „Höflich waren wir gestern. Heute sind wir diplomatisch“, ergänzte er seine Aussage: „Und versuchen sie ihre Mimik unter Kontrolle zu halten.“
„Ich denke das ist ihr klar Demir“, mischte sich Sebiha ein, bevor Ina darauf reagieren konnte. „Man kann nicht vorsichtig genug sein. – Es ist ihr erstes Mal“, die Art und Weise wie es Demir sagte, klang fast so, als ob sie über eine Intrige sprechen würden. „Ist es klug mich dabei zu haben?“ Demir lächelte ihr verstohlen entgegen: „Es wird sie irritieren. Genauso wie die neutrale Vereinigung. Das ist sehr gut.“ Die sechs Diplomaten der neutralen Vereinigung lauschten, um herauszufinden worüber sie sprachen. Doch sie konnten ihr Geflüster nicht verstehen.
    Die Tür öffnete sich und Demir rollte sich auf seinem Stuhl wieder an seinen Platz. Ina hörte wie sich einige Personen schweigend setzten. Sebiha drehte sich wieder dem schwarzen Tisch zu und sie rang sich ebenfalls durch.
Fünf tumanische Botschafter in schwarzer Kleidung hatten sich an den Tisch gesetzt. Zweifellos waren sie durch Ina’s Anblick überrascht, doch die fünf liessen es sich nicht anmerken. Neben der Tür standen zwei ihrer Wachen. Einer der beiden war Kapitän Decha. Seine Augen klebten an ihr. Er durchbohrte sie förmlich mit seinem Blick. Sie versuchte sich nicht vorzustellen was er gerade dachte. „Sie sind so schon in der Überzahl und bringen auch noch Wachen mit?“ Demir hätte nicht vorwurfsvoller seien können. „Wenn es ihnen Missfällt werden sie gehen Botschafter Demir“, brachte einer der Tuma wesentlich höflicher vor. „Ich denke wir können uns damit abfinden.“ Sebiha hatte also die nette Rolle gewählt. Vielleicht war es auch von Natur aus so vorgegeben. Ina konnte sich Demir nur schwer in dieser Rolle vorstellen. Der Tuma neigte seinen Kopf dankend. „Sie baten um diese Gespräche Botschafter Achri.“ Das war scheinbar das Zeichen für den Tuma mit seiner offiziellen Rede zu beginnen. – Viele Worte aber eigentlich nur eine kurze Botschaft. Er bedankte sich bei der neutralen Vereinigung für ihre Unterstützung. Bedankte sich bei den Seranern dafür, dass sie bereit waren zuzuhören und

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