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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Neche und Demir sich weiter entfernt hatten. „Ich habe mich nicht verletzt.“ Ohne dass sie es bemerkte, was seine Hand ihren Arm hinunter gewandert, so dass nun ihre Hand auf seiner lag. Er senkte die Augen bedrückt auf ihren Handrücken, auf den nicht erwähnenswerten Kratzer darauf. Mit einer Handbewegung tat sie es ab und zog dabei ihre Hand von seiner weg. Chevrin sah lange in ihre Augen: „Botschafter Achri bedauert zutiefst was vorgefallen ist. Eine Handlung führte zur nächsten. Wie in der Politik. Eine folge von falschen Interpretationen führte dazu.“
„Wie kann man einen Angriff falsch interpretieren?“
„Achri wollte sie nicht angreifen.“
„Nein. Er nicht“, flüstere Ina und sah Chevrin dabei tief in die Augen. Aber Gechru wollte sie angreifen. Ein Botschafter! Die Anwesenden begaben sich an den Tisch. Chevrin konnte nicht mehr sagen was er noch wollte. Sebiha und Demir hielten einen Platz zwischen sich frei. Doch als Ina darauf zusteuern wollte, beanspruchte ihn Botschafter Achri für sich. Die Sitzplätze waren rasant vergeben und kurzum, waren nur noch zwei Plätze am Ende des Tisches frei. Weit weg von Sebiha und Demir. Chevrin belächelte sie: „Ich scheine das Vergnügen zu haben, neben ihnen zu sitzen.“ Seiner Stimme zufolge empfand er es wirklich als Vergnügen. Ina war über diesen Zustand nicht sehr erfreut. Sie begann sich wirklich darüber zu ärgern als sie sah, wer ihr gegenüber sass. – Lanik!
Sie vermied Lanik’s Augenkontakt und nahm nicht an den geführten Gesprächen teil. Es war eigentlich spät nachts, doch eine Sonne stand hoch am Himmel und erwärmte alles. Ein Essen unter freiem Himmel, ringsherum Wachen. Wachen der neutralen Vereinigung, Wachen der Seraner und der Tuma, die sich gegenseitig aus dem Weg gingen.
Das Essen wurde aufgetragen und wieder abgetragen. Ina kostete von jedem Gang bloss ein oder zwei Gabeln. Dies, da sie nicht hungrig war und das meiste davon nicht kannte. Chevrin löste sich aus einem Gespräch mit seinem Nachbarn und wandte sich zu ihr: „Sie sprechen nicht viel. Mögen sie solche Anlässe nicht?“
„Normalerweise sprechen Demir oder Sebiha für sie“, mischte sich Lanik ein. Auch Chevrin empfand es als unverschämt, dass er sich einmischte. „Sie sind die erste Gehilfin in Botschafter Sebiha’s Dienst?“ Erstaunlich wie gut dieser Mann informiert war. Nicht einmal sie hatte das gewusst und immerhin lebte sie auf demselben Planeten. „Ja.“ Damit übergingen sie Lanik’s Äusserung und indem sie sich einander zuwandten, schlossen sie ihn direkt und auch etwas unhöflich aus ihrem Gespräch aus. „Wie lange denken sie dauert ihre Ausbildung?“ In der Regel waren es ungefähr zehn Jahre, die aus einem Gehilfen einen Botschafter machten. Die kürzeste Ausbildung zum Botschafter in der Geschichte Seran’s dauerte fünf Jahre. Es kam eben ganz darauf an, wie schnell man lernte und wie gross das Bedürfnis Seran’s an Botschaftern war. „Aus mir gibt es keine Botschafterin.“
„Sie hegen nicht den Wunsch dazu?“
„Nein.“
„Wieso?“ Eigentlich hatte sie noch gar nie so weit gedacht. Zehn Jahre oder mehr war einfach zu weit in der Zukunft. Noch dazu würde man sie aufgrund ihrer Abstammung, niemals berufen. Das war ausgeschlossen. „Ich wäre wohl nicht sonderlich geeignet.“
„Weil sie ein Mensch ist. – Die neutrale Vereinigung würde dich sofort zur Botschafterin befördern.“ Ina presste ihre Lippen zusammen. Glaubte Lanik wirklich, dass Chevrin das nicht selbst begriffen hatte?
    Demir begab sich an den Tresen, bestellte einen Talila und führte ein irrelevantes Gespräch mit einem Botschafter der neutralen Vereinigung. Nach einer Weile trennte sich auch Sebiha von Achri und suchte Demir auf, der sich aufgrund seines Blickes sofort von seinem Gesprächspartner trennte und sich mit Sebiha ausser Hörweite der tumanischen Ohren begab. „Was hältst du davon?“ Er warf einen kurzen Blick zu Ina und Chevrin. Demir atmete durch: „Entweder will er sie in seinem Bett haben oder sein Interesse ist ein anderes.“ Sebiha nickte nachdenklich: „Ich befürchte letzteres.“ Demir sog Luft durch seinen halb geöffneten Mund: „Was wirst du tun?“
„Sie ist klug genug nicht darauf herein zufallen.“
„Vielleicht wäre sie klug genug, Sebiha. Aber sie ist eine von ihnen. Vielleicht will sie ja in ihre Heimat“, Demir sprach leise, flüsterte beinahe, weil er kein Risiko eingehen wollte doch von einem Tuma gehört

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