Ina: Der Konflikt (German Edition)
war es derart offensichtlich für ihn?!
Kapitel 34
Am nächsten Morgen war Ina schon wieder verschwunden! Einfach aus dem Quartier geschlichen! Egal was er versuche, wie sehr er sich bemühte mit ihr zu reden, ihr zu entlocken was sie derart belastete – Sie schwieg beharrlich! Alle Nachrichten die er ihr auf ihr Pad schickte, ignorierte sie. Und ausgerechnet jetzt, wurde er vom Kapitän der Station und einem Offizier abgeholt, weil die Delegation des seranischen Reiches ankam!
Ina stand an einem Fenster auf einem der Decks die von Händlern und deren Ständen gesäumt waren. In ihrer Hand hielt sie das Pad fest, mit ihren Augen verfolgte sie Sterne, welche in schleichendem Tempo vorüber zogen. Die Station drehte sich derart langsam um ihre eigene Achse, dass es Stunden dauerte, bis sie eine Drehung abgeschlossen hatte. Auf der rechten Seite tauchte langsam ein Schiff auf. Ina bemerkte es erst, als es durch das Fenster in voller Pracht zu erkennen war. Ein seranischer Schlachtkreuzer. Ihr Körper zuckte, als sie es realisierte. Nicht ein seranischer Schlachtkreuzer sonder der seranische Schlachtkruezer. – Das Flaggschiff der seranischen Flotte! Ina atmete tief durch, umklammerte das Pad in ihren Händen und spazierte gemütlich von dem Fenster weg. Sie hatte geglaubt noch einige Stunden mehr Zeit zu haben um sich zu besinnen. Aber es spielte keine Rolle. Jetzt oder erst in zehn Stunden. – Sie zerbrach sich den Kopf seit einer Ewigkeit und wusste nich mehr. Ihre Beine fanden den Weg in das tumanische Lokal. So gut wie leer zu ihrem Glück. Die grosse Auswahl an Tischen machte es ihr beinahe schwer, sich für einen zu entscheiden. Der fragende Blick des Tuma hinter der Bar bewog sie, den nächst Besten Tisch zu beziehen, so dass er sie bedienen konnte. Einen Krug gesalzenes Wasser gab es umsonst. Damit konnte sie sich lange beschäftigen. Das Pad lag vor ihr auf dem Tisch. Ihre Augen wichen nicht davon. Mit jeder Minute die sie las, wechselte ihr empfinden von Abscheu über Verachtung bis hin zu Unmut und Verzweiflung. Immer wieder machte sie Pausen und sah sich in dem Lokal um. Das matte Licht wurde von den meist schwarzen Kleidern der Tuma förmlich verschluckt, dass ihre blasse Haut noch mehr zur Geltung kam.
„Wo ist Miss Ina?“ Mit dieser Frage von Sebiha hatte Demir gerechnet, allerdings zwei Sätze später. „Es freut mich auch, dich wohlauf zu sehen Ven.“ Ohne lange Begrüssungsfloskeln brachte der Kapitän dieser Station sie einige Decks weiter hinauf. Wie Demir bemerkte ein penibel abgesichertes Deck und der Besprechungsraum den sie betraten war noch durch zusätzliche Wachen der neutralen Vereinigung gesichert. Wie Demir es hasste nicht zu wissen was vorging! „Wo ist Ina Demir?“
„Irgendwo auf der Station. Ich habe keine Ahnung was deine Gehilfin den ganzen Tag treibt“, gab er ihm gereitzt zurück, was Sebiha scheinbarer Gelassenheit hin nahm und sich an den Kapitän der Station wandte: „Darf ich sie bitten, sich nach meiner Gehilfin Miss Ina umzusehen und sie her zu begleiten?“ Der menschliche Kapitän störte sich nicht einmal aufgrund dieser Bitte und Nickte fast schon geehrt, dass er irgendeine Gehilfin suchen durfte. Seter Yerko stellte seine Tasche auf den Tisch und holte eine weisse Robe heraus: „Demir.“ Also, mit wem würden sie wohl gleich Verhandlungen führen? „Ven?“
Sebiha versuchte sie unbeschwert anzulächeln, als sie von drei bewaffneten Soldaten der neutralen Vereinigung in diesen gesicherten Besprechungsraum geführt wurde. Botschafter Seter und Yeter Yerko sahen sie neugierig an – das mochte an ihrem Kleid liegen, da die beiden sie bisher immer nur in Hosen gesehen hatten. Demir strich sich nachdenklich mit dem Daumen über die Unterlippe und hob die Augen zu ihr ohne den Kopf zu heben. „Miss Ina. Bitte setzen sie sich“, Sebiha kam ihr entgegen und küsste die Unterseite ihres Handgelenkes, als wäre alles in bester Ordnung. „Leider haben wir nur noch wenig Zeit bis die tumanischen Botschafter eintreffen.“
„Ihr Botschafter ist seit drei Stunden auf der Station Miss Ina! Wo waren sie?!“ Trafen Demir’s Worte sie wie eine Ohrfeige und daraufhin traf Sebiha’s Blick Demir wie eine solche, was ihm aber egal war. „Es ist ihre verdammte Aufgabe da zu sein, wenn ihr Botschafter eintrifft!“
„Ausgerechnet sie massen sich an, mir etwas über Aufgaben und Pflichten zu sagen Botschafter Demir?!“ Im Augenblick hatte Ina absolut nicht den
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