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INAGI - Kristalladern

INAGI - Kristalladern

Titel: INAGI - Kristalladern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Strunk
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ihr Bestien!« schrie er aus voller Kehle.
    Das nächste Geschoss riss einem der Amanori das Schwanzende ab und warf ihn aus der Flugbahn. Der Drache trudelte brüllend ein Stück in die Tiefe, fing sich jedoch wieder und schraubte sich erneut in die Höhe. Die übrigen Amanori stießen einen donnerartigen Kampfschrei aus, der klang, als käme er aus einer einzigen Kehle, und stürzten sich voll Ingrimm auf die Menschen. Ishira hatte ihre Hände ineinander verkrampft und rührte sich nicht vom Fleck. Voller Grauen schaute sie auf das Fort, das sich immer mehr in ein Schlachtfeld verwandelte. An einigen Stellen hatte sich der Boden rot vom Blut der Menschen und Drachen gefärbt und die Schreie der Verwundeten gellten ihr in den Ohren. Ihr wurde vor Angst schlecht, als sie daran dachte, dass irgendwo dort unten auch Rondar um sein Leben kämpfte. Bitte, gütige Ahnen, beschützt ihn, auch wenn er ein Gohari ist!

    * * *

    Als die Schützen auf den Wachtürmen einen weiteren Drachen vom Himmel holten, brandete in den Reihen der Kireshi erneut Jubel auf. Yaren gestattete sich ein grimmiges Lächeln. Telan Rohin hatte nicht zu viel versprochen. Seine Waffe war einfach unglaublich.
    Als wäre etwas in ihnen befreit worden, drangen die Kireshi mit neuer Kraft auf ihre Gegner ein. Sobald einer der Drachen auf dem Boden aufschlug, versenkten drei oder vier Männer brüllend ihre Keshs in seinen Leib und gaben ihm den Rest. Yaren hütete sich jedoch vor verfrühter Siegesfreude. Es waren immer noch viel zu viele dieser Bestien kampftüchtig und er wusste, wie gefährlich es war, sie zu unterschätzen. Nachdem der dritte Amanori abgestürzt war, begannen die anderen instinktiv, während ihrer Angriffe zahlreiche schnelle Wendungen zu vollführen, so dass sie für die Geschütze schwerer zu treffende Ziele abgaben. Weitere Schüsse krachten durch die Luft. Doch längst nicht alle Geschosse fanden mehr ihr Ziel.
    Hinter Yaren knackte und zischelte es. Eines der Lagerhäuser hatte Feuer gefangen. Verdammt! Hoffentlich griffen die Flammen nicht auf die benachbarten Gebäude über.
    Die Luft neben ihm knisterte. Wie von selbst drehte sich sein Körper zur Seite, um einem Drachenblitz auszuweichen. Seine linke Schulter begann leicht zu prickeln. Er packte sein Kesh fester und nahm seinen neuen Gegner ins Visier – einen gewaltigen Drachen mit irisierend blauen Schuppen, hoch aufgerichtet und die Halskrause weit aufgefächert. Dessen Blitz hatte nicht ihm gegolten, sondern einem grauhaarigen Kiresh mit einer langen Narbe im Gesicht. Yaren kam dem Mann, der bereits einen ziemlich erschöpften Eindruck machte und aus einer Wunde am Bein blutete, zu Hilfe. Von der anderen Seite attackierte jetzt auch Rondar das Ungeheuer. Doch selbst zu dritt war dem Drachen nicht so ohne weiteres beizukommen. Vergeblich suchte Yaren nach einer Schwachstelle in dessen Deckung. Plötzlich stieß der ältere Kiresh einen grässlichen Schrei aus, als die Kiefer des Amanori seinen Schwertarm zermalmten. Die Knochen brachen wie trockene Äste. Das Schwert fiel dem Mann aus der blutüberströmten Hand und blieb im aufgewühlten Boden stecken.
    Yaren gab ihm Deckung. »Bringt Euch in Sicherheit!« schrie er. »Ihr könnt uns ohnehin nicht mehr helfen!«
    Der Kiresh umklammerte seinen Arm. Sein Gesicht war aschfahl und er sah aus, als würden ihm jeden Moment die Sinne schwinden, doch er nickte.
    Aus dem Augenwinkel nahm Yaren hinter sich eine Bewegung wahr. Im selben Moment rief Rondar eine Warnung. Yaren ließ sich fallen und rollte sich über die Schulter zur linken Seite ab. Der Schwanz des Drachen zischte dicht über ihn hinweg. Das Ungeheuer schnaubte verärgert, dass es ihn verfehlt hatte. Yaren schoss aus der Hocke vor und beschrieb mit dem Kesh einen weiten Bogen schräg nach oben, doch der Drache riss im letzten Moment seinen Hals zurück und wich dem Hieb aus. Gleichzeitig wehrte er mit seinen Klauen einen Schwertstreich ab, den Rondar von der anderen Seite gegen ihn führte. Yaren setzte sofort nach. Sein Seresh machte einen Ausfallschritt nach rechts und täuschte einen Angriff vor. Yaren nutzte die Ablenkung, um unter den ausgestreckten Klauen der Bestie durch zu tauchen und ihr das Schwert seitlich in den Bauch zu stoßen. Er spürte Widerstand, als die Waffe an den Hornplatten entlang schabte. Dann glitt sie durch die Panzerung und versank im Fleisch des Drachen. Rondar stieß beinahe gleichzeitig von der anderen Seite zu. Der Drache riss den

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