Indien Basics
Herrschaft der Portugiesen höllisch scharfe Schweine-Chourizos macht. Verstehe einer dieses Indien!
Sag mal, Küchenguru ...
... was ist mit Frühstück?
Oh, da mache ich kein großes Wesen drum. Da ich früh auf die Yogamatte muss, gibt es zuerst nur Early Morning Tea mit Milch von der Heiligen Kuh und Gewürzen drin; den Zucker lass’ ich weg, seht nur meinen Bauch an.
Wenn der Tag etwas älter ist, lockt mich der Duft der »Straßenküchen« zum eigentlichen Frühstück. Reis und Hülsenfrüchte spielen da die Hauptrolle – zu Laibchen geformt als »Idli« gedämpft, verkocht im »Khichri« ( > ) oder zu Pfannkuchen gebacken, »Dosa« genannt ( > ). Zu all dem mag ich scharfes Sambar aus Linsen, Gemüse, Gewürzen und Chili plus mildem Chutney mit Kokosnuss. Oder einfach nur: Joghurt pur und frische Früchte.
Wenn es mehr sein darf, gönne ich mir Samosas ( > ) oder Omelett ( > ), wie es die Engländer mögen. Bitten die mich früh um ihre Dienste, gebe ich mich gerne offen und genieße Toast, Marmelade und Milchtee – dann aber mit Zucker.
Ist fast indisch!
Aus Indien kommt viel, das unsere Welt besser gemacht hat – die Nudel allerdings nicht. Nehmen wir das als Anlass, unsere Dankbarkeit zu zeigen für Ayurveda, Algebra und den Bollywood-Boom – schenken wir Indien ein Nudelgericht.
Spaghetti Bollywood
Wir brauchen: 400 g Möhren, 1 Knoblauchzehe, 1 kleine rote Chilischote, 1 Bund Koriandergrün sowie 4 EL Butter, 2 TL Mohnsamen (authentisch sind weiße aus dem Indien-Laden, schwarze gehen aber auch), 2 TL Garam Masala und 1/4 TL gemahlenen Zimt. Außerdem 200 ml Kokosmilch plus 500 g Spaghetti und Salz.
Die Möhren werden nun geschält und auf der Küchenreibe grob geraspelt. Den Knoblauch schälen und halbieren wir, der Keim kommt raus und die Hälften werden fein gewürfelt oder gehackt. Chili waschen, putzen und hacken. Nun den Koriander waschen, trockenschütteln und die Blättchen abzupfen, die fein gehackt werden.
Jetzt die Butter in einer Pfanne erhitzen und darin unter Rühren den Mohn 1 Minute sanft rösten. Dann Knoblauch, Chili, Garam Masala und Zimt 30 Sekunden mitbraten und die Möhren dazugeben, weitere 1–2 Minuten braten. Dies mit 50 ml Wasser und der Kokosmilch ablöschen und alles in 5–6 Minuten bei mittlerer Hitze cremig einkochen lassen, Koriander einrühren. Nun die Spaghetti in reichlich Salzwasser bissfest garen, abgießen und gleich mit der Möhrensauce mischen. Parmesan? Also bitte! Nein danke natürlich!
Ist nicht indisch: Mulligatawny
Schlichte Leute sagen, dass wäre irischer Eintopf von Tante Mulligan (»Mulligan’s Auntie«) – ganz so wild ist es nicht.
Aber richtig indisch ist dieser Klassiker auch nicht. Der Ursprung liegt in »Mullaga« (auch Milagu, Molegoo = Pfeffer) und »Tanni«, was »kühles Wasser« heißt. Als »Mullaga Tanni« bekommt man in Indien oft eine scharfe Suppe aus Linsen und Reis mit vielen Gewürzen und etwas Kokosnuss – woraus in England eine Currysuppe mit Huhn, Äpfeln, Mandeln, Brühe und Sahne werden kann.
Essen & verstehen: Tiffins
Vorspeisen gibt es eigentlich nicht in Indien, dafür abertausende Snacks, die rund um die Uhr geknabbert werden.
Wer in Indien einen Imbiss sucht, muss meist nicht weit gehen. »Tiffins« heißen die Snacks, die es an jeder Straßenecke zu kaufen gibt: von ausgebackenem Gemüse in Kichererbsenteig (Bhaji oder Pakora) , gefüllten Teigtäschchen (Samosas) bis hin zu knusprigen Linsenkrapfen (Vadas) . Keine Lust auf Frittiertes, dann einfach »Chaat« ordern: Frucht- und Pellkartoffelstücke oder andere kleine Nettigkeiten mit scharfer Gewürzmischung überstreut. Die packt der Chaatwallah, der Händler, mit reichlich Joghurt, Raita oder einem Chutney auf ein Bananenblatt. Und wenn’s besonders schmeckt, leckt man eben dieses nach dem Essen ab. Denn nichts anderes heißt Chaat wörtlich übersetzt, nämlich »ablecken«.
Samosas
Die krossen Klassiker aus dem Indien-Lokal
Hier zur Abwechslung mal mit Hackfleisch anstelle der üblichen Kartoffelfüllung.
Zutaten für 12 Stück (4–6 Personen):
1 große Zwiebel
2 Knoblauchzehen
3–4 grüne Chilischoten
3 EL Erdnussöl
5 Nelken
350 g Lamm- oder Rinderhackfleisch Salz
1 TL getrocknete Minze
1 1/2 EL Tomatenmark
3 EL gehacktes Koriandergrün
250 g Mehl (Type 405)
4 EL Ghee (sollte flüssig oder cremig sein)
Öl zum Frittieren und Verarbeiten
Zubereitungzeit: 1 1/2 Stunden + 15 Minuten
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