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Indische Naechte

Titel: Indische Naechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Sie hatten nicht genug Verstand, um ohne die Hilfe einer Frau sicher die Straße zu überqueren. Laura bemühte sich, ihren aufkommenden Ärger zu unterdrücken. »Ian, du kennst das Gebiet und die Stämme, du bist der beste Schütze, den ich kenne, und dies ist nur eine kurze Erkundungsmission. Ganz bestimmt bin ich genauso sicher bei dir wie bei Zafir auf dem Weg nach Süden. Die Straße führt schließlich durch ziemlich wildes Gebiet, und mit nur einem Mann, um zwei Frauen zu beschützen, bin ich bei dir besser aufgehoben.«
    Seine Miene zeigte leichtes Vergnügen. »Schmeichelei nützt nichts, Laura. Die Antwort bleibt nein.«
    Sie funkelte ihn wütend, aber nicht entmutigt an.
    Sie war ganz und gar sicher, daß es von höchster Wichtigkeit war, daß sie ihn begleitete. Dann erkannte sie, daß sie eine Trumpfkarte in der Hand hielt. »Die Richtungsangaben zum Shpola-Paß sind in Russisch geschrieben, und ich werde sie dir nicht übersetzen.« Sie hielt das Blatt mit den Notizen hoch und versuchte, nicht triumphierend auszusehen. »Wenn du den Paß finden willst, mußt du mich mitnehmen.«
    Ian explodierte. »Ich finde ihn schon ohne dich! Hölle und Teufel, das ist kein Spiel, du blödes Weib.«
    »Verdammt richtig, ist es nicht!« brüllte sie genauso wütend zurück. »Es geht um Leben und Tod, und ich komme mit!«
    Als er auf sie zukam, befürchtete Laura schon, er wollte sie schlagen. Aber Ian war nicht Lauras Vater. Er zog sie in die Arme, küßte sie, und ihre heftige, augenblickliche Reaktion machte ihr schockierend deutlich, wie niedrig die Grenze zwischen Zorn und Leidenschaft war.
    Als seine Hand geschickt über ihren Körper glitt, erkannte sie, was er vorhatte. Mit einem empörten Keuchen drehte sie ihren Kopf weg. »Glaubst du wirklich, du kannst mich zu Gehorsam verführen?« fauchte sie. »Das ist ein Schwert mit zwei Klingen, du schuftiger Schotte!«
    Sie fingerte an seinen Hosenknöpfen. Er war bereits halb erregt, doch als sie ihre Hand in die Hose schob, wurde er steinhart, und sein ganzer Körper versteifte sich.
    Er brach in Gelächter aus. Nein, Ian war nicht wie ihr Vater. »Du kleine Hexe. Ich wußte ja, daß du gefährlich bist, aber wie sehr, habe ich bisher noch nicht erkannt.«
    Dann wurde er wieder ernst, hob ihr Kinn und sah ihr in die Augen. »Laura, warum bist du so wild entschlossen, mit mir zu gehen? Du bist doch sonst keine unvernünftige Frau.«
    »Ich habe Angst, dich aus den Augen zu lassen«, antwortete sie. »Ich weiß, daß ich mich albern benehme, aber ich habe das Gefühl, daß nichts Schlimmes geschehen wird, solange ich bei dir bin.«
    Er musterte sie intensiv. »Ich weiß, was du meinst. Ein Teil von mir - der dumme Teil - will dich auch unbedingt an meiner Seite haben.«
    Sie spürte den Sieg schon. »Wenn dieser Ausflug wirklich nicht gefährlich ist, was ist denn dann schlimm daran, wenn ich mitkomme?«
    »Bei jeder Reise in wilde Gebiete ist das Element des Unvorhersehbaren dabei. Neunundneunzig von hundert Malen kann man in den Norden reiten, den Paß finden und unbehelligt wieder zurückkehren.« Er schnitt eine Grimasse. »Es ist das hundertste Mal, was mir Sorgen macht.«
    »Neunundneunzig von hundert ist nicht übel. Und das Hundertste kann mir auch bei Zafir passieren.«
    Schließlich seufzte er. »Also gut. Eigentlich dürfte nichts passieren. Komm mit, wenn es dir so wichtig ist.« Er wurde ernst. »Unter einer Bedingung! Versprich, daß du meinen Befehlen wie ein Untergebener gehorchst. Wenn etwas schiefgeht, kann uns eine Diskussion das Leben kosten. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Ja, Sir«, sagte sie mit unglaublicher Erleichterung. »Du bist der Anführer dieser Mission.« Nun, da die Furcht weggewischt war, begannen sich andere Gefühle zu manifestieren. Sie begann, ihn zu streicheln. »Da wir das jetzt geklärt haben: Können wir nicht beenden, was wir angefangen haben, nur diesmal ohne Hintergedanken?«
    Er lachte wieder, nahm ihre Hand und führte sie zum Bett. »Da wir in den nächsten Wochen eine Menge reiten werden...« - er legte sich auf den Rücken und zog sie auf sich - »kannst du schon mal ein bißchen üben.«
    Was folgte, stellte sich als ebenso vergnüglich wie lehrreich heraus. Laura stellte fest, daß es wirklich nicht wichtig war, ob sie das Kamasutra zu Ende las oder nicht. Sie lernte alles, was sie wissen mußte, von ihrem Mann.
    Später am Nachmittag ging Laura zu Kamala, um Lebewohl zu sagen. Sie befürchtete, daß das

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