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Indische Naechte

Titel: Indische Naechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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unmögliche Situation gewesen — und jetzt haben sich die Dinge weit besser entwickelt. Gerry hat Georgina schon immer geliebt, und sie passen gut zueinander.«
    Er küßte Laura wieder, diesmal auf die Lippen. »Und du bist tatsächlich der einzige Verlierer, weil du mich wider besseren Wissens geheiratet hast.«
    »Das fällt mir aber immer nur ein, wenn ich wütend bin.« Sie lachte ihn reumütig an. »Ich kann immer noch nicht glauben, daß ich dich in den See geschubst habe. Ich fürchte, Larissa Alexandrowna hat kurzfristig mein Denken übernommen.«
    »Hoffentlich tut sie das nicht allzu oft«, meinte er grinsend. »Das Wasser in Schottland ist viel kälter.«
    Laura trat müßig mit ihren Füßen im Wasser herum und genoß die unvertraute Leichtigkeit und die Art, wie ihre beiden Körper sich so nah beieinander bewegten. »Ist dir eigentlich aufgefallen, daß wir uns in einem See befinden, während ein Ball dir zu Ehren ohne dich stattfindet?«
    »Ich glaube, du hast tatsächlich recht«, sagte er verwundert. »Obwohl inzwischen der Ehrengast nicht mehr besonders wichtig ist. Mittlerweile haben die Leute durchaus allein ihren Spaß.«
    Er verschob seinen Arm von ihrer Taille unter ihre
    Arme, und Laura holte scharf Luft, als seine Hand eine Brust berührte und dumpfe Begierde in ihr weckte. Ian bemerkte nichts davon, sondern stieß sich vom Steg ab und schwamm langsam auf das Ufer zu, wobei er Lauras Kopf mühelos über Wasser hielt. Sie entspannte sich und genoß das Gefühl seiner starken Muskeln an ihrem Körper.
    Ein paar Züge brachten sie ins flache Wasser, so daß sie stehen konnten. Ian hob Laura auf die Arme und trug sie ans Ufer, wo er seine triefende Frau absetzte. Sie überprüfte rasch ihren Schmuck und war froh, daß noch alles da war. Abgesehen davon bot sie allerdings einen jämmerlichen Anblick. Ihre durchnäßten Röcke schienen eine Tonne zu wiegen, und Schuhe und Fächer waren fort - wahrscheinlich lagen sie auf dem Grund des Sees.
    Ian, praktisch veranlagt wie immer, hob eine Lage Röcke an und wrang sie kraftvoll aus. Dann nahm er die nächste Lage und arbeitete sich dann langsam um sie herum. Immer wenn er sie dabei berührte, hatte seine Hilfestellung einen unerwarteten Nebeneffekt. Seine Finger an ihrem Hinterteil, als er die schwere Seide packte — sein Handballen, der über ihre Schenkel strich, als er den zusammengedrückten Stoff glättete - sein Handgelenk an ihrer Kniekehle: jeder Kontakt mit ihm schürte das schwelende Feuer, das Laura schon im See gespürt hatte. Atemlos und still wie eine Statue stand sie da, während wachsende Flammen durch ihren Körper pulsierten.
    Sie empfand nur Verwirrung, als Ian fertig war und begann, seinen scharlachroten Rock auszuwringen. Was zum Teufel geschah mit ihr? Erst Zorn, dann Feuer. Während sie mit steifen Fingern durch das Durcheinander in ihrem Haar fuhr, um die schlimmsten Knoten aufzulösen, gab sie Larissa im Geist einen scharfen Befehl, zu verschwinden, und Laura alleinzulassen.
    Als sie ihre Selbstbeherrschung einigermaßen wiedererlangt hatte, nahm sie den Verlobungsring von ihrer Hand und reichte ihn ihrem Mann. »Hier, er gehört dir. Und wage es nicht, zu fragen, ob ich ihn haben will.«
    Er grinste ein wenig schief. »Das wäre nicht besonders taktvoll, nicht wahr?«
    Er steckte den Ring in eine Tasche. Zögernd sagte Laura: »Vielleicht solltest du Georgina sagen, was du mir heute abend erzählt hast - daß du es für besser hältst, daß ihr beide nicht geheiratet habt. Ihr geht es hundeelend. Ich glaube, deine Rückkehr von den Toten hat einen Keil zwischen sie und ihren Mann getrieben, der bestimmt nur schwer wieder zu entfernen ist. Es wird ihr sicher helfen, wenn sie sich weniger schuldig fühlt. Es sei denn, du möchtest, daß die beiden weiter leiden.«
    Ians Schweigen ließ sie befürchten, daß sie zu weit gegangen war, doch endlich sagte er: »Nein, das will ich nicht. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt, daran zu denken, daß auch Georginas Ehe in Mitleidenschaft gezogen sein könnte. Ich gehe morgen zu ihr und sehe, ob ich etwas tun kann, um den Schaden etwas abzumildern.«
    »Das ist sehr ehrenhaft von dir.«
    Sein Mund verzog sich kurz und bitter. »Nicht ehrenhaft, nur die Illusion davon.« Dann glättete sich seine Miene, und er legte Laura den Arm um die Schulter. Während sie tropfend und durchweicht auf den Club zugingen, sagte er: »Ich möchte nicht unbedingt eine Wasserlache im Ballsaal

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