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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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Mile Island] und in den Vorstellungen der Wissenschaftler von Machbarkeit und Macht ihre Rolle. Ihr, die ihr beide außerordentlich kreativ seid, erfahrt eure Kreativität - sowohl privat wie auch im Hinblick auf die Welt - im Konflikt mit euren Vorstellungen von Sexualität. Viel davon hängt mit den bedauerlichen Mythen über den schöpferischen Menschen zusammen, von dem erwartet wird, daß er mit der Welt nicht so gut zurechtkommt wie der Durchschnitt der Menschen, der seine Vorlieben und Abneigungen maßlos übertreibt und der, wie bisweilen behauptet wird, von seiner Kreativität geradewegs in den Selbstmord oder in Depressionen getrieben wird. Kaum verwunderlich, wen angesichts solcher Glaubensüberzeugungen nur wenige kreative Menschen den Mut nicht verlieren und nicht aufgeben!
    Dies sind in der Tat einige der Gründe, weswegen Ruburt seinem spontanen Selbst mißtraute: weil er es für weiblich und daher für irgendwie minderwertiger als das spontane Selbst des Mannes hielt.
    Ihr stoßt da auf eine Menge Widersprüche. Gott gilt als männlich.
    Die Seele gilt als weiblich. Die Engel sollen männlich sein. Betrachten wir doch einmal den Garten Eden. Der Legende zufolge führte Eva den Mann in Versuchung und ließ ihn vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen. (Pause.) Damit wird ein Bewußtseinszustand am Punkt der Entwicklung dargestellt, an dem die Menschheit für sich zu denken und zu fühlen begann, an dem sie sich einem fortgeschrittenen Bewußtsein annäherte, in dem sie es wagte, ihre eigenen schöpferischen Kräfte zu entfalten und zu nutzen. (Pause.)
    Es ist schwierig, das in Worte zu fassen. (Pause.) Es war ein Zustand, in dem die Gattung ihrer eigenen Gedanken als ihrer eigenen Gedanken gewahr wurde und ein Bewußtsein vom denkenden Selbst gewann. Dieser Punkt setzte die Schöpferkraft des Menschen frei. Nach euren Begriffen war sie das Ergebnis der Intuition Evas (obwohl Intuitionen, wie ihr wißt, auch Männer haben). Zur Zeit der Niederschrift der diesbezüglichen [biblischen] Schriften hatten die Menschen jenes Kulturkreises bestimmte Zustände der Ordnung, der Machtverhältnisse und Organisationsformen erreicht, und sie wollten den Status quo beibehalten. Intuitive Visionen und Veränderungen als deren Folge waren nun nicht mehr erwünscht. Die Kreativität hatte bestimmten vorgeschriebenen Bahnen zu folgen. So wurde die Frau zum Übeltäter.
    Ich habe schon früher Material darüber gebracht (in persönlichen Sitzungen) . Bis zu einem gewissen Grade bekam Ruburt Angst vor seiner eigenen Kreativität, und dir erging es ebenso. In Ruburts Fall war die Angst größer, bis es ihm manchmal so vorkam, als würdest du, Joseph, wenn er mit seiner Arbeit erfolgreich ist, in ein falsches Licht kommen oder als könnte er zum Fanatiker werden und die bekannten verächtlichen weiblichen Eigenschaften der Hysterie an den Tag legen.
    (Mit viel Humor:) Ich hoffe, ihr beiden lernt etwas aus dieser Sitzung. Ende der Sitzung und herzlich einen guten Abend.
    (»Danke, Seth. Gute Nacht.«)
    (22.35 Uhr. - »Mir war nicht klar, daß er auf all das zu sprechen kommen würde«, meinte Jane, nachdem ich ihr versichert hatte, die Sitzung sei ausgezeichnet gewesen. »Vielleicht habe ich mich deshalb vor der Sitzung so unbehaglich gefühlt: etwas in mir wußte, daß Seth über uns sprechen würde. Jetzt fühle ich mich erschöpft. Ich könnte umgehend zu Bett gehen, aber ich will nicht...«
    Sie könne es jetzt nicht wirklich beschreiben, meinte Jane, aber sie habe »ein köstliches Gefühl großer Erheiterung« empfunden, als sie den Teil der Sitzung über meine Vorstellungen brachte, daß der Verkauf von Bildern mich zur Prostituierten mache. »Ein gargantueskes Gefühl war das, einfach urkomisch«, fügte sie hinzu.
    Sie lachte. »Du bist schon seltsam«, sagte sie. »Einerseits willst du nichts von dir zu Markte tragen, andererseits aber gedenkst du, all diese persönlichen Sitzungen für die Nachwelt zu sammeln, um sie eines Tages der Welt zu unterbreiten. Du bist sehr verschwiegen; du quasselst nicht über unsere Privatangelegenheiten, das aber würdest du tun... Ich hingegen sehe uns, wenn ich Achtzig bin und du Neunzig bist, draußen im Hof den ganzen Zauber verbrennen.«
    Jedenfalls waren wir darin einig, daß die heutige Sitzung, privat oder nicht, sehr viel Licht auf das Seth-Material in seiner Gesamtheit geworfen, neue Tiefen des Verständnisses erschlossen und wertvolles Hintergrundmaterial geliefert

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