Individuum und Massenschicksal
eine Abhandlung über die biologischen Strukturen des Körpers und ihr Zusammenwirken zu liefern; vielmehr möchte ich nur solche Informationen vermitteln, die zur Zeit noch nicht allgemein bekannt und im übrigen auch im Hinblick auf die Gedanken wichtig sind, die hier noch zur Sprache kommen sollen. Es geht mir um Grundlegenderes. Die Abwehrmechanismen des Körpers werden das ihre tun, wenn man sie nur gewähren läßt und wenn die psychologische Luft von den eigentlichen »Krankheitserregern« gereinigt ist.
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Massensuggestionen,
Krankheitsplanung, Glaubensepidemien
und mentale »Schutzimpfungen«
gegen Verzweiflung
Fortsetzung der Sitzung 805, Montag, den 16. Mai 1977
(Pause um 22.15 Uhr.) Zweites Kapitel: »Massensuggestionen«.
(Einminütige Pause). »Krankheitsplanung, Glaubensepidemien und mentale ›Schutzimpfungen‹ gegen Verzweiflung.«
(Nach langer Pause um 22.20 Uhr:) Indem ich in diesem Buch einige der verhängnisvollen Erfahrungsbereiche des Individuums und der Massen näher beleuchten werde, möchte ich zugleich auch einige praktische Lösungsvorschläge machen - unter dem Motto »Worauf man sich konzentriert, das bekommt man!«* Eure bildhaften
* Als Seth durchkam mit: »Worauf man sich konzentriert, das bekommt man!«, fiel mir ein, daß er diesen Ausspruch vor Jahren schon einmal getan hatte und daß ich diese Worte auf einen Merkzettel geschrieben und in unserer Wohnung, die wir in Elmira damals innehatten, an die Wand geheftet hatte. Ich wußte, daß dieser Merkzettel uns ein paar Jahre später bei unserem Umzug in das Hügelhaus begleitet hatte, in dem wir jetzt wohnen. Nach der Sitzung von heute abend fand ich ihn wieder - datiert 26. Februar 1972. Das Zitat stammt aus einer persönlichen Sitzung, die Jane während unseres Ferienaufenthalts in Marathon, Florida, abgehalten hatte.
Es war eine ungeplante Sitzung an unserem letzten Abend in Marathon gewesen. Wir hatten uns allerlei Sorgen wegen unserer Lebensziele gemacht und uns gefragt, welche Rolle das Seth-Material für uns noch spielen würde.
Wir fühlten uns zu dem Leben in Marathon, wo ganzjährlich ein vorzügliches Klima herrscht und der Wohnwagen als Bleibe zum Lebensstil gehört, sehr hingezogen. Es erschien uns als ein offeneres, einfacheres und angenehmeres Leben; andererseits glaubten wir nicht, es uns leisten zu können. Das »Seth-Material« war Mitte 1970 veröffentlicht worden, aber es verkaufte sich nur langsam; und die »Gespräche mit Seth« waren noch nicht erschienen; wir waren gerade erst mit den Fahnenkorrekturen fertig geworden. Ich hatte vor den Ferien meinen Job in einer Werbeagentur aufgegeben und hatte noch keine festen Pläne in bezug auf meine weitere Arbeit außer der Absicht, Jane so viel wie möglich zu helfen. Zu Hause warteten viele Verpflichtungen auf uns.
Obwohl Janes Vater wie auch der meine im Vorjahr gestorben waren, lebten unsere Mütter noch; Janes Mutter in einem Pflegeheim im nördlichen New York und meine auf dem Familienbesitz der Butts in Sayre Pennsylvanien, das nur achtzehn Meilen von Elmira entfernt liegt. Zu einem Leben im Wohnwagen überzuwechseln hätte bedeutet, dem größten Teil unserer Habe wie Bildern, Möbeln, Akten, Büchern zu entsagen, was wir kaum über uns gebracht hätten, und all unsere Freunde zu verlassen; und wie umständlich würde es sein, mit einem Verlag zusammenzuarbeiten, der sich weit weg im Norden in New Jersey befand! Jane war dazu noch eher bereit als ich, aber im Grunde wußten wir, daß unsere Idee des Fortgehens eher so etwas wie ein gemeinsamer Traum war oder eine wahrscheinliche Wirklichkeit, die wir in diesem Leben nicht zu erproben gedachten. Janes Mutter sollte drei Monate nach unserer Rückkehr sterben, die meine etwas mehr als ein Jahr später.
Seths Hinweise an jenem letzten Abend in Marathon halfen uns, unsere Sicherheit wiederzufinden. im folgenden ein Auszug aus dem Sitzungsprotokoll:
»Ihr beide lebt in einer Beziehung, die nicht nur einzigartig, sondern auch ein Sprungbrett für schöpferisches Handeln ist. Ihr habt Gaben, die euch Befriedigung gewähren, die ihr aber unbekümmert für gegeben nehmt. Sie sind so sehr Teil eurer Existenz, daß ihr sie nicht einmal bewußt wahrnehmt.
Diese besondere Konstellation solltet ihr mit keiner anderen vergleichen.
Sie ist einmalig, und weil sie es ist, enthält sie schier unerschöpfliche Möglichkeiten. Gilt euer Augenmerk vor allem euren Beschränkungen, so baut ihr euch euer eigenes
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