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Infantizid

Titel: Infantizid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Grit; Hoffman Bode-Hoffmann
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gab.
    Â»Wir möchten, dass Sie mit uns zusammenarbeiten«, sagte er und blieb vor dem Fenster stehen. Er hatte sich entschieden. Der Mann konnte wirklich eine wertvolle Hilfe sein, er war der Richtige. »Sie bekommen von uns einen Beratervertrag auf unbestimmte Zeit, mit allen Leistungen, die dazugehören. Um die Versteuerung der Bezüge müssen Sie sich selbst kümmern.«
    Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht, dachte Matti Klatt. Nun war er der Zuhörer und wollte sich auf das, was vor ihm lag, genauestens konzentrieren.
    Â»Hauptkommissar Bräunig wird jetzt mit Ihnen die Einzelheiten durchsprechen«, sagte Müller, während er weiter aus dem Fenster schaute.
    Â»Wir wollen, dass nur ein kleiner Personenkreis von der Sache weiß«, begann Bräunig. »Als Erstes müssen wir eine Legende aufbauen, wie die Kontaktaufnahme von Jentzsch bzw. Arndt zu Ihnen war. Wir fertigen eine Zeugenaussage an, in der steht, dass Sie von der Klinik telefonisch informiert wurden, sofort zu kommen. Ein Verletzter hatte ausdrücklich nach Ihnen verlangt. Als Sie dort eintrafen, konnte er Ihnen nichts mehr sagen. Sie betraten sein Krankenzimmer, leider zu spät. Er lebte schon nicht mehr. Der Mann war Ihnen unbekannt und außerdem kennen Sie niemanden mit Namen Arndt. Was er ausgerechnet von Ihnen wollte, ist Ihnen schleierhaft. Die Polizei erschien dort, weil man die Geldbomben in seinem Auto gefunden hatte. Auch dazu wussten Sie nichts. Weitere Auskünfte konnten Sie der Polizei nicht geben. Das ist die offizielle Version. Es ist wichtig, dass Sie das so sagen, wenn Sie jemand danach fragt. Wir beschäftigen uns derzeit mit dem Papierkram und stehen kurz vor dem Abschluss dieses Raubüberfalls. So wird auch die Mitteilung an die Presse sein.«
    Â»Und woher hat die Klinik meine Telefonnummer bekommen, um mich in der Nacht zu erreichen? Ich bin in keinem Telefonverzeichnis eingetragen und auch noch nicht umgemeldet«, warf Matti Klatt ein.
    Â»Stimmt, das hatte ich völlig vergessen. Wir sagen, dass die Klinik einen Wagen geschickt hat. Ihre Adresse hat Arndt dem Arzt noch mitteilen können. Weiß der Teufel, wo der diese herhatte. Ich setze mich mit dem Notarzt in Verbindung und unterrichte ihn. Sein Name ist Dr. Röhl, glaube ich. Rufen Sie morgen diese Nummer von der Omicron AG an, die Ihnen Jentzsch gegeben hat. Erledigen Sie das mit Ihrem Telefon von zu Hause aus. Spielen Sie den Ahnungslosen. Tun Sie erstaunt. Mehr kann ich Ihnen im Moment nicht sagen. Wir müssen dieses Gespräch abwarten und sehen, was sich daraus entwickelt. Kommunizieren Sie zukünftig nur noch mit mir oder mit dem Staatsanwalt. Mit keinem anderen! Schreiben Sie nichts auf, mailen Sie nichts, schicken Sie keine SMS und führen Sie schon gar keine Telefonate mit einem von uns. Hier ist ein Aufnahmegerät mit einigen Kassetten. Wenn es wichtige Informationen gibt, besprechen Sie eine Kassette und hinterlegen Sie sie irgendwo an einer sicheren Stelle. Fällt Ihnen spontan eine ein?«
    Matti Klatt überlegte. »Es muss ein Ort sein, den ich nicht plötzlich aufsuche und an dem mein Aufenthalt nicht ungewöhnlich erscheint. Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag bin ich regelmäßig im Fitnessstudio. Da könnte ich die Kassette jemandem übergeben. Das würde nicht auffallen.«
    Â»Gut. Ab sofort hat dieses Studio ein neues Mitglied. Und zwar wird das unser neuer Kollege Klimm sein. Sie werden ihn immer an den genannten Tagen dort antreffen können. Wenn nötig, übergibt er Ihnen Kassetten mit Informationen von uns.«
    Der Staatsanwalt stand immer noch am Fenster und sah zum Himmel. Er war fast vollständig mit dunklen Wolken bedeckt. Ohne den Blick abzuwenden, sagte er: »Wenn ich mir überlege, wie geschickt die den Dreh mit der Telefonnummer eingefädelt haben, und den Raubüberfall betrachte, kann ich mir vorstellen, dass Sie beobachtet werden. Das war heute Ihr letzter Besuch in der Polizeiinspektion. Wenn Sie jemand fragt, warum Sie hier waren, sagen Sie, wegen der Zeugenaussage. Herr Klatt, wenn Sie keine Möglichkeit haben, diese Kassetten auszutauschen, sind Sie auf sich allein gestellt. Sie müssen dann versuchen, die richtigen Entscheidungen selbst zu treffen.«
    Matti Klatt sah beide an. »Ja, dessen bin ich mir bewusst. Ich werde mich morgen bei dieser Firma Omicron melden, dann sehen wir weiter.«
    Damit

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