Infantizid
Lager? Oder war er auf dem Weg dorthin? Wo befand es sich?
âºIch weiÃ, wie weit das ist. Fahr sofort los. Der Mann heiÃt Klatt. Er müsste in den nächsten Tagen dort auftauchenâ¹, hatte Feller geantwortet.
Es ist also weiter weg, schlussfolgerte Bräunig weiter. Nur wo, verdammt noch mal?
âºInformiere den General, dieses Subjekt muss liquidiert werden.â¹
Das war Anstiftung zum Mord! Wie kann ich dich warnen, Matti Klatt? Warum meldest du dich nicht? Wir müssen den Killer so schnell wie möglich identifizieren, um die Fahndung nach ihm einleiten zu können.
Gerade als Hauptkommissar Bräunig Fellers Mobilfunknummer suchen wollte, damit seine Leute den Anschluss seines nächtlichen Anrufes ermitteln konnten, flog seine Bürotür regelrecht auf. Staatsanwalt Dr. Müller stürmte herein.
»Eben bekam ich aus Frankfurt die Nachricht, dass man Dr. Röhl ermordet aufgefunden hat. Schuss in den Kopf. Eine Frau, die er offensichtlich aufgesucht hatte, wurde ebenfalls erschossen. Der Tatort wurde manipuliert, es sollte wohl wie ein Beziehungsdrama aussehen. Aber die Polizisten fanden so viele Ungereimtheiten, dass ihnen schnell Zweifel kamen. Ihre Befragungen in der Nachbarschaft ergaben, dass Dr. Röhl und diese Frau sehr harmonisch miteinander umgingen. Sie trafen sich ab und zu, gemeinsame Kinder oder andere Verpflichtungen hatten sie nicht. Mein Amtskollege aus Frankfurt bat mich um Mithilfe, weil der Tote hier wohnhaft ist.« Dr. Müller setzte sich auf einen Stuhl vor Bräunigs Schreibtisch.
»Dr. med. Eginhardt Röhl. Das war der Arzt, der Klatt in der Nacht des Raubüberfalls auf Bitten des Sterbenden angerufen hatte«, sagte Bräunig. »Er wollte am Montag zu einem Symposium nach Heidelberg. Ob sein Tod mit unserem Fall zusammenhängt?«
»Kann man jetzt noch nicht sagen«, entgegnete der Staatsanwalt.»Aber aus diesem Grund werde ich in meinem Bericht erwähnen, dass er zumindest eine kleine Rolle gespielt hat. Ãbrigens haben die Frankfurter Videoaufnahmen vom Täter. Sie wissen inzwischen, wie er aussieht und was er anhatte, da in der Tiefgarage des Hauses, in dem das Verbrechen geschah, eine Ãberwachungskamera installiert ist. Man sah auf dem Videoband Dr. Röhl in die Garage fahren und kurze Zeit später einen Mann, der durch das sich gerade schlieÃende Tor hineinkroch. Sie bemühen sich, den Mann zu identifizieren und informieren uns dann. Was gibt es bei dir Neues?«
Während er zum Telefonhörer griff, sagte Bräunig: »Einen kleinen Moment. Ich muss erst noch schnell einen Anruf erledigen.« Er wählte die Nummer von Klimm. Nach dem fünften Klingeln legte er auf. Er probierte es im Zimmer von Kratzenstein. Das gleiche Ergebnis, es nahm keiner ab.
»Wo sind die nur alle? Dann musst du mir helfen. Das hier ist die Telefonnummer von deinem Kollegen Feller. Ich muss ganz schnell wissen, mit wem er gestern Abend gegen 22:35 Uhr von seinem Handy aus telefoniert hat. Entschuldige, dass ich dich damit behellige, aber es ist wirklich dringend.« Er berichtete die Einzelheiten über die Ermittlungsergebnisse der vergangenen Tage und endete mit der Videoaufzeichnung des nächtlichen Besuchers in seinem Büro.
Dr. Müller zog die Stirn kraus und kniff die Augen zusammen. »Feller! Wer hätte das gedacht? Und ich habe ihn vorige Woche noch nach den Sondereinheiten der DDR befragt. Gott sei Dank habe ich nichts Konkretes gesagt und das Gespräch relativ schnell wieder beendet. Ich konnte Feller noch nie leiden. Klaus, wir müssen schnell machen. Diese Irren können jeden Tag zuschlagen. Wir brauchen mehr Informationen. Ich kümmere mich sofort um diese Telefonnummer. Ach, und noch etwas. Dein Vorgesetzter, Polizeirat Kluge, bat um Auskünfte zu dem Ãberfall. Ich traf ihn eben auf dem Flur, er war auf dem Weg hierher. Ich habe ihn hingehalten und gesagt, dass wir kurz vor dem Abschluss stehen. Ich wäre mit dir und deiner Mannschaft zufrieden. Besser, wir halten ihn da raus.«
Bräunig blickte den Staatsanwalt dankbar an. »An den habe ich gar nicht mehr gedacht. Ja, es ist richtig so. Danke noch mal.«
Der Staatsanwalt verlieà das Büro. Wieder klingelte das Telefon.
»Bräunig hier.«
»Schmidt, Leiter SEK. Sie haben einen Einsatz für uns?« Der Anrufer bemühte sich, ruhig und klar zu sprechen, denn vor ein paar Minuten hatte er
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