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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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wissen.
    »Ich verstehe nicht, was Sie mir sagen wollen.«
    »Selbstverständlich verstehen Sie. Sie haben sich so sehr bemüht, wie ein Mann zu leben. Sie arbeiten ohne Pause, wie eine Besessene. Sie haben niemals geheiratet, Sie haben keine Kinder geboren. Aber das ist kein Ausweg. Letzten Endes jedenfalls nicht. Und Sie spüren es, nicht wahr? Jeden Monat schreit das kleine Ei in Ihnen danach, befruchtet zu werden. Jedes Mal lauter. Ihr Schoß sehnt sich danach, sich zu füllen. Sie haben Kaiser Ihren Körper gegeben, oder nicht? Ich habe es an dem Morgen gesehen, als Sie zusammen mit ihm zurückgekommen sind, zu dem Haus am Audubon Place.«
    Also bin ich nicht am Audubon Place. Natürlich nicht. Wäre ich dort, hätte ich längst die Glocken der Straßenbahn gehört, die auf der St. Charles verkehrt.
    »Glauben Sie, dass das Ermorden der Frauen sie von ihrem Schmerz erlöst?«
    »Selbstverständlich. Das Leben einer Frau ist das Leben einer Sklavin. Wie Lennon gesagt hat: Woman is the nigger of the world. Sie wird immer und immer wieder benutzt, von der Kindheit bis zum Grab, bis sie nichts mehr ist als eine erschöpfte, leere Hülle, gebrochen vom Gebären und von der Ehe und vom Haushalt und ...« Wheaton schüttelt den Kopf, als sei er zu wütend, um das Offensichtliche noch weiter zu erklären, dann taucht er den Pinsel in die Farbe und kehrt zur Leinwand zurück.
    Unterschiedliche Stimmen reden in meinem Kopf. Marcel de Becque, der mir erzählt, dass die westliche Kultur gegen den Tod ankämpft, während die Menschen im Osten ihn akzeptieren: Diese Akzeptanz ist in den »Schlafenden Frauen« dargestellt . Johns Stimme: Serienmord ist immer Sexualmord; das ist ein Axiom. Dr. Lenz, der erzählt, dass Wheatons Mutter unter ungeklärten Umständen von zu Hause weggegangen sei, als Roger dreizehn oder vierzehn war. Lenz, der Wheaton bei der zweiten Befragung damit quält, und Wheaton, der immer wieder ausweicht. Das ist es, worum es also geht – die Gemälde, die Morde, einfach alles: Wheatons Mutter. Doch ich werde ihn bestimmt nicht danach fragen, bevor ich nicht einigermaßen sicher bin, dass ich die Frage überlebe.
    »So weit verstehe ich«, sage ich zu ihm, und mein Blick ruht auf der reglosen Thalia. »Das ist der Grund, aus dem ich mein Leben so gelebt habe.« Wie kann dieser Mann das, was er aus Thalia gemacht hat, als Erlösung sehen? »Aber das Bild, das Sie jetzt malen, hat doch wohl ein anderes Thema, oder?«
    Er nickt und bewegt die Hand nach links, dann nach rechts, während sein Auge die Pinselstriche mit blitzartiger Präzision führt.
    »Es ist mein Hervortreten«, sagt er. »Meine Befreiung aus dem Gefängnis der Dualität.«
    »Von Roger, meinen Sie?«
    »Ja.« Erneut das merkwürdige Lächeln. »Roger ist endlich tot.«
    Roger ist tot? »Wie ist er gestorben?«
    »Ich habe ihn abgeschüttelt, wie eine Schlange sich aus ihrer Haut schält. Es hat überraschend viel Kraft gekostet, doch es musste getan werden. Er hat versucht, mich zu töten.«
    Jetzt spricht Frank Smith in meinen Gedanken. Er gesteht mir, dass Roger Wheaton seine Hilfe bei seinem geplanten Selbstmord erbeten hat. »Roger ging zu Frank Smith, um Hilfe zu finden, habe ich Recht?«
    Wheatons Augen ruhen auf mir, während er abzuschätzen versucht, wie weit meine Kenntnisse reichen. »Das ist richtig.«
    »Warum ausgerechnet zu Frank? Warum nicht zu Conrad Hoffman, Ihrem Helfer? Hoffman hat auch dieses Haus für Sie vorbereitet, oder?«
    Wheaton sieht mich an, als wäre ich ein dreijähriges Kind. »Roger kannte Conrad nicht. Außer von der ersten Begegnung, und die hat er ganz schnell wieder vergessen, verstehen Sie das nicht?«
    Ich kann die Information nicht schnell genug verdauen. »Weiß – wusste – Roger ... Ich meine, wusste er Bescheid über Sie?«
    »Selbstverständlich nicht.«
    »Aber wie haben Sie sich vor ihm versteckt? Wie haben Sie all diese Dinge tun können, ohne dass er etwas davon gewusst hat?«
    »Das war nicht schwer. Conrad und ich haben dieses Haus hier eingerichtet, und hier mache ich meine Arbeit.«
    »Haben Sie das in New York genauso gemacht?«
    Wheaton kneift die Augen zusammen, und ich erkenne plötzlich ein wölfisches Glitzern darin. »Sie wissen Bescheid über New York?«
    »Ja.«
    »Wie haben Sie es herausgefunden?«
    »Ein Computerprogramm hat die Gesichter Ihrer früheren Werke aufgearbeitet, und ein FBI-Mann hat eines der Opfer erkannt.«
    »Kaiser, jede Wette.«
    »Ja.«
    »Er ist ein

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